Erstellt am: 16. 11. 2015 - 10:42 Uhr
Blue Bird Festival
Der blaue Folk-Vogel fliegt also seit 11 Jahren ins Porgy & Bess in Wien. Auf seinen Schwingen hat er unter dem weiten Schirm "Folk/Indie-Folk/Singer-Songwriter" auch heuer wieder diverse KünstlerInnen mit den verschiedensten Soundschattierungen. Ein Touch Alternative Country ist dabei oder der Vibe der grünen Insel Irland, genauso wie österreichische MusikerInnen von Avec bis zu Bernhard Eder. Jazziges ist dabei, Urbanes und Avantgardistisches.
Den ersten Abend des heurigen Blue Bird eröffnet das Grazer Sextett Polkov, gefolgt vom in Berlin lebenden Iren Rhob Cunningham, der schon im Vorprogramm der Villagers oder Tori Amos aufgetreten ist. Dann Bernhard Eder die Blue-Bird-Bühne. Der gebürtige Oberösterreicher Eder - ein sehr intensiver Perfomer - steht schon ein Weilchen auf der Wunschliste der Blue-Bird-MacherInnen, und dieses Mal hat es endlich geklappt.
Eder
Bernhard Eder hat sein aktuelles, sehr bezauberndes Album "Nonsleeper" mit im Gepäck. Nach seinem Auftritt kommt schließlich der Headliner des ersten Blue Bird Abends: der US-Musiker Ariel Marcus Rosenberg aus Los Angeles, besser bekannt als Ariel Pink. Der Amerikaner ist ein Vertreter des "weird folk", ein Sixties-inspirierter "Lo Fi"-Visionär, der für Avantgardistisches am Blue Bird sorgt.
Irland ist auch am zweiten Abend des Blue Bird Festivals vertreten: Wild Promises sind ein vielversprechendes Indierock-Quartett aus Dublin, samt einem Schuss 80er Jahre Synthpop. Wild Promises sind als erste Band dran, gefolgt vom in New York lebenden, aus Puerto Rico stammenden und in Belgien recht bekannten Gabriel Rios. Dann betreten noch einmal Iren die Blue-Bird-Bühne, nämlich das Trio All The Luck In The World. Ihr Song "Never" war vor zwei Jahren ein kleiner Hit, nachdem er in die Werbung eines Reiseportals Eingang gefunden hatte.
Dann geht es beim zweiten Blue Bird Tag aber so richtig los, mit den in Wien gern gesehenen Wave Pictures. Die Band aus London - angeführt von Sänger David Tattersall -, meinen die Blue Bird MacherInnen im Ankündigungsheftchen zum Festival "vereinen den Pathos von Suede mit der Manie der Violent Femmes". Den Headliner-Platz bekommt aber ein gewisser Howe Gelb und seine Alternative-Country Formation Giant Sand, eine US-Musik-Legende, in der Calexico ihre Wurzeln haben, waren Joey Burns und John Convertino doch früher einmal Bassist und Drummer bei Giant Sand.
Der dritte und letzte Abend des heurigen Blue Bird Festivals hat schließlich keinen Geringeren als den irischen Musiker Conor O'Brien als Headliner verpflichtet. Conor nennt sein Bandprojekt Villagers, hat damit bereits drei Alben veröffentlicht, und ein viertes kommt schon Anfang des nächsten Jahres. Die Villagers, die mit ihren hochsensiblen Songs zwei Mal für den renommierten britischen Mercury Musikpreis nominiert waren, spielten bisher nie in Österreich. Das Blue Bird bietet also hierzulande einen allerersten Auftritt von Conor O'Brien und seinen Villagers.
Bis es aber so weit ist und die Villagers am letzten Tag des Blue Bird auf der Bühne stehen, können wir an diesem Abend noch drei weitere interessante MusikerInnen erleben, etwa die Kanadierin Chloe Charles, eine Singer/Songwriterin mit einem jazzigen Beat-Generation Vibe in ihrer Musik. Chloes verstorbener Vater war übrigens mit John Lennons Ex-Frau Cynthia verheiratet, Chloes Mutter ist eine kanadische Künstlerin.
Vor Chloe Charles steht am letzten Blue-Bird-Abend noch die israelische Indie-Folk-Band Lola Marsh - angeführt von der Sängerin Yael Shoshana Cohen - auf der Bühne, und eröffnet wird der Abend von der oberösterreichischen Musikerin Kodiak Deathbeds spielen am 18.11. im Haus der Musik in Wien.