Erstellt am: 7. 11. 2015 - 17:13 Uhr
Brand new!
We Are the Ocean – "Good for You"
Begonnen haben We Are The Ocean als jungspundige Post-Hardcore-Band mit Pop-Punk-Tendenzen, angelehnt an Gruppen wie Refused oder Rise Against – bloß ein wenig mehr teenager-freundlich. Entwicklung, Entwicklung, mittlerweile ist die englische Band bei Album Nummer 4 angekommen, der Originalsänger ist von Bord gegangen, man orientiert sich jetzt erdiger, gereifter an räudigem Indie und Garagenrock. Die Single „Good for You“ ist ein toll whiskey-beduselter Bluespunk-Schunkler, der sich bestens in der Diskographie der Black Keys und der Queens of the Stone Age machen würde.
OK Kid – "Gute Menschen"
Vielleicht kann man das noch einmal dazusagen, dass sich OK KID ihren Bandnamen als Verbeugung vor den zwei wegweisenden Alben von Radiohead zusammengebastelt haben. Da kann man sich also schon was denken. HipHop als Startrampe, rundherum wird experimentiert, im Indie gefischt, Bastelstuben-Elektronik ausprobiert. Der Song „Gute Menschen“ bringt so Jamie-xx-Steeldrums und, gegen Ende dann, Gitarrenwand. Das Lied durchleuchtet die Doppelmoral, legt den Finger in die Wunde und zitiert im Vorbeigehen den Beginner-Evergreen „Füchse“. Wird ein Klassiker.
Grimes – "Flesh without Blood"
Jetzt ist also das vierte Album von Grimes da: „Art Angels“ erschüttert die Welt und lässt das Internet brummen. Sehr viel mehr dazu sehr bald. Die kanadische Musikerin Claire Boucher ist hier so poppig wie nie zuvor, dabei, keine Angst, auch so gut weird wie nie zuvor. Die Single „Flesh without Blood“ ist genauso so nah dran an einem Charthit wie noch nie bisher in der Welt von Grimes. Ein Break-Up-Song, der als Bestandsaufnahme einer Liebesbeziehung gelesen werden kann, gleichzeitig auch das in Schieflage geratene Verhältnis zwischen Star und Fans reflektiert. Und: Es gibt Gitarre. Überhit.
EL VY – "Return to the Moon"
Man braucht auch Hobbymusik neben dem Brotjob. Matt Berninger von den großen New Yorker Schwermuts-Feinmechanikern The National und Produzent und Multiinstrumentalist Brent Knopf, den man vermutlich nicht mehr von den viel zu wenig gefeierten Art-Indierockern Menomena kennt, testen mit ihrem Projekt EL VY dies und das aus. Auf ihrem Debütalbum namens „Return to the Moon“ gibt’s psychedelisches Georgel, kleinen Rauschebart-Soul aus dem Probekeller, schwülstiges Crooning mit Glam und Bier-Aroma, Indie-Rock, der sich als R’n’B kostümiert. Der Titelsong ist eines der besten Stücke auf dieser feinen, seltsamen Platte. Hier wird die Melancholie mit Funk und Verve transportiert.
FM4 Charts
Jeden Samstag 17-19 Uhr und danach für 7 Tage on Demand zum Hören und übersichtlich in Listenform.