Erstellt am: 31. 10. 2015 - 14:55 Uhr
Acoustic Session mit Rachel Sermanni
Rachel Sermanni kommt aus den schottischen Highlands. Ihre Vorfahren väterlicherseits waren aus der italienischen Toskana eingewandert. Rachels Mutter arbeitet im Sozialbereich, bei der britischen Krankenkassa National Health, und ihr Vater war Hundeführer bei der britischen Polizei. Was sollen die Eltern schon tun, wenn ihr Kind den Weg einer Musikerin einschlagen will, lacht Rachel Sermanni im FM4-Interview. Die Sermanni-Eltern unterstützen ihre Tochter, die vor ein paar Jahren ihr erstes Album veröffentlichte und noch immer erst Anfang zwanzig ist, so gut sie können.
Kürzlich erschien das zweite Album der schottischen Indie-Folkerin mit den starken Texten und der ebenso beeindruckenden Stimme: "Tied To The Moon". Das Album ist zum Teil im kanadischen Nova Scotia entstanden, wo Rachel Sermanni FreundInnen gefunden hat, nachdem sie mit ihrem Debütalbum durch Kanada getourt war.
Reicht Rachel Sermanni die Einsamkeit der schottischen Highlands, wo sie herkommt, nicht? So frage ich sie jedenfalls im FM4-Interview nach ihrem Kanada-Aufenthalt, wo sie außerhalb der Stadt Halifax Zeit in der Natur verbrachte, Songs schrieb und aufnahm. Naja, meint Rachel Sermanni, tiefe Entspannung finde sie nur in der Natur, nicht in Städten, vielleicht weil sie am Land aufgewachsen sei. Aber so etwas wie ein Yoga-Studio sei natürlich in der Großstadt leichter zu finden als am Land, lacht Rachel Sermanni, die als 18-Jährige an einem schottischen Strand mit Mumford & Suns gejammt hat.
Es kam so: Mumford & Sons - damals noch nicht die Stars, die sie heute sind, spielten beim Ullapool Festival in den Highlands. Nachher gingen sie ins Pub im Ort. Rachel Sermanni und ihre Schwester Carla folgten der Band dorthin und baten sie, doch ein wenig mit ihnen Musik zu machen. Gefragt, getan, und schließlich spielte Rachel im Vorprogramm von Mumford & Sons in London. Inzwischen hat sich der Kontakt etwas aufgelöst - Mumford sind, wie gesagt, eine vielbeschäftigte Band der Oberliga, aber Rachel Sermanni spielte heuer wieder bei einem von Mumford & Sons organisierten Festival in den Highlands. Dass sie als "next big thing" des Indie-Folk gesehen wird - eine neue Laura Marling, entlockt Rachel Sermanni nur ein mildes Lächeln: "Ich mache was ich mache", sagt sie, "und ich mache es unabhängig von allem - mal sehen was passiert".
P.S.: An einer Casting Show im Fernsehen hat Rachel Sermanni nie teilgenommen.
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