Erstellt am: 13. 10. 2015 - 13:00 Uhr
Autofußball
Es gibt zwei Dinge, die passen einfach nicht zusammen: Geek-Kultur und Fußball. Auch, wenn man im Turnen nicht immer als Letzter in die Mannschaften gewählt wurde: Es gibt einfach so viele interessantere Dinge, als 22 schwitzenden Männern oder Frauen dabei zuzuschauen, wie sie einen Ball durch die Gegend kicken.
"Mario Kart" meets "FIFA"
Weil das Spiel eine Weile gratis beim Bezahldienst "Playstation Plus" verfügbar war, ist es vergangenen Sommer schnell ziemlich populär geworden. Was das bedeutet, kann man im "Honest Game Trailer" zu "Rocket League" sehen.
Die Lösung des Problems ist eine einfache Formel: Fußball mit Spielzeugautos. Diese ursprünglich wohl im Suff entstandene Idee übt von der ersten Minute an eine merkwürdige Faszination aus. "Rocket League" ist witzig und von den Regeln her höchst einfach. Aber wer noch nie probiert hat, mit einem Mini-Kart einen gezielten Luftsprung zu machen und damit einen Ball ins Tor zu bugsieren, weiß nicht, wie viel da falsch laufen kann.
Conny Lee, Rainer Sigl und ich wagen im FM4 Spielekammerl trotzdem einige Partien. Rainer und ich haben "Rocket League" davor schon ein paar wenige Male gespielt gehabt, doch Conny lernt schnell. In erster Linie geht es erst mal darum, zu akzeptieren, dass das Chaos unausweichlich ist. Wer steht im Tor? Steht überhaupt jemand im Tor? Wer wartet in der Mitte auf einen gezielten Pass? Egal. Boost zünden und in vollem Karacho auf den Ball zufahren ist angesagt.
A long way to the top
Profi-Spieler/innen können bei "Rocket League" elegante Sprünge machen und den Ball dabei geschickt ins lange Eck befördern. Bei uns braucht es noch ein wenig Übung, aber langsam stellen sich erste Erfolgserlebnisse ein. Dabei ist weniger oft mehr: Manchmal auch bremsen oder einfach herumstehen und den richtigen Moment abwarten, in dem man den Ball dann leicht anstupst, damit er ins Tor rollt, genügt am Anfang in vielen Fällen schon.
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"Rocket League" ist für Windows und Playstation 4 erschienen. Versionen für Mac OS und Linux sind in Vorbereitung.
Würde man "Rocket League" in der physischen Welt nachbauen, wäre das eher unattraktiv. Das wäre in etwa so, als ob ferngesteuerte Spielzeugautos einen Tennisball durch einen kleinen Metallkäfig rollen würden. Als Computerspiel ist das aber prächtig inszeniert. Auch die Steuerung funktioniert so hervorragend, dass wir nicht so recht mit dem Spielen aufhören wollten. Tatsächlich: "Rocket League" ist jenes Game, bei dem sich Geeks und Fußball nach Jahren der Skepsis doch endlich versöhnen.