Erstellt am: 12. 10. 2015 - 11:53 Uhr
Analyse nach der Wien-Wahl
Die Wien-Wahl 2015 ist geschlagen das vorausgesagte Duell um Wien hat so nicht stattgefunden. Heute, Montag, müssen noch mehr als 160.000 Stimmen ausgezählt werden, die per Briefwahl oder sonst mit Wahlkarten abgegeben wurden. Das Endergebnis gibt es dann heute Nacht.
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Laut vorläufigem Ergebnis, inklusive Wahlkartenprognose erreicht die SPÖ 39,5 Prozent. Die FPÖ legt zu, bleibt mit 31 Prozent aber eindeutig dahinter. Die Grünen verlieren leicht und werden dritte mit 11,6 Prozent. Die NEOS ziehen in den Landtag ein, die ÖVP kommt nur mehr auf 9,2 Prozent.
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Die FPÖ konnte vor allem ehemalige SPÖ-WählerInnen aber auch ÖVP-WählerInnen anziehen. Die NEOS haben Stimmen von allen Parteien abgezwackt – und sie konnten auch ehemalige Nicht-WählerInnen mobilisieren. Die SPÖ hat Stimmen von den Grünen und der ÖVP geholt.
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Blümel kommt, Vassilakou bleibt
Die Parteien haben sich heute Vormittag schon zu Beratungen zurückgezogen. ÖVP-Spitzenkandidat Manfred Juraczka ist ja schon gestern zurückgetreten. ÖVP-Generalsekretär Gernot Blümel soll neuer Chef der Wiener Volkspartei werden.
Von Grünen heißt es heute ein Vassliakou-Rücktritt sei kein Thema. Die Grüne Spitzenkandidatin hatte angekündigt, bei einem Minus zurückzutreten. Gestern abend sprach sie in der Diskussion von an die SPÖ „geliehenen“ Stimmen und hoffte, dass die Grünen mit den ausgezählten Briefwahlstimmen noch ein Mandat dazubekommen werden.
Wie haben die Jungen gewählt?
Bei den unter 29-jährigen hatte diesmal die SPÖ die Nase vorn: 35 Prozent wählten SPÖ, dahinter landeten FPÖ (24 Prozent), Grüne (20 Prozent) und NEOS (11 Prozent) - die ÖVP konnte sich nur sechs Prozent der Stimmen der unter 29-Jährigen sichern. Insgesamt haben Grüne und NEOS die meisten Jungen unter ihren WählerInnen.
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Wahlmotive
Vor allem das Flüchtlingsthema hat für die WählerInnen eine große Rolle gespielt, das ergibt die Wahlbefragung des Instituts SORA. Egal, wie man dazu steht, ob positiv oder negativ, viele Menschen wollten mit der Wahl ein Zeichen setzen. Ob das jetzt das Motiv war, Strache zu verhindern oder ob man sich über das Flüchtlingsthema ärgert.
Wer auf dem Wahlzettel die FPÖ ankreuzte, war auch besonders unzufrieden mit der Arbeit der rot-grünen Stadtregierung in den letzten fünf Jahren.
Zufrieden sind mit der Arbeit vor allem die unter-29-Jährigen gewesen und die MigrantInnen. Insgesamt bewerten 54 Prozent der WählerInnen die rot-grüne Stadtregierung positiv, bei SPÖ und Grün-Wählern liegt die Zufriedenheit sogar bei 90 Prozent.
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Diskutier mit!
Heute war Politikwissenschaftlerin und Meinungsforscherin Eva Zeglovits bei FM4 zu Gast, um mit uns – und euch! – über die Ergebnisse der Wien-Wahl zu diskutieren.