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10. 10. 2015 - 15:05

Brand New!

Die Neuvorstellungen der Woche: Wanda - "Meine beiden Schwestern", Arcade Fire - "Get Right", Chemical Brothers ft. Beck - "Wide Open" und Tocotronic - "Zucker"

Wanda - "Meine beiden Schwestern"

Nach dem kleinen - und sicher kalkulierten - Von-Rönne-Skandälchen zum Video von "Bussi Baby" setzen Wanda im Begleitfilm zur neuen Single auf Altbekanntes: Wir sehen einen gehenden, rauchenden, tanzenden und sich spreizenden Marco, auch musikalisch ist "Meine beiden Schwestern" klassisch Wanda: Ein leicht besoffener Rock-Schunkler, der mit der Arroganz, dem Alkohol und dem Sexuellen kokettiert und wieder einmal eventuell merkwürdige Familienverhältnisse ins Spiel bringt. Und natürlich wieder: ein Hit.

Arcade Fire - "Get Right"

Unter Mithilfe von DFA- und LCD-Soundsystem-Mann James Murphy haben sich Arcade Fire auf ihrem letzten Album "Reflektor" ein wenig der Elektronik und dem Disco-Dancing zugewandt, jetzt hat die kanadische Band ein paar Songs aus den Aufnahme-Sessions zutage gefördert, die es dann doch nicht ganz auf die finale Platte geschafft haben. Als Doppel-A-Seiten-7“ erscheinen die zwei Stücke "Crucified" und "Get Right": Letzterer ist ein roher, für Arcade Fire eher ungewöhnlicher Blues-Rock-Track mit steilem Flüster-Falsett. Dark, dirty, sexy.

Chemical Brothers ft. Beck - "Wide Open"

Für ihr achtes Album haben die Chemical Brothers wieder haufenweise Gäste, und nicht die uncoolsten, an Bord geholt: Die Ehre geben sich auf "Born in the Echoes" unter anderem St.Vincent, Q-Tip und Punk- und Krach-Saxofonist Colin Stetson. Im Stück "Wide Open" ist Alleskönner und Allesmacher Beck am Start. Der Big Beat und der Stadion-Bombast werden zurückgeschraubt, rauskommt ein zurückgelehnter, unaufdringlicher Hit, in dem sich Minimal-Elektronik und angefolktes Singer/Songwritertum umschmiegen.

Tocotronic - "Zucker"

Saisonal ein paar Wochen zu spät kommen Tocotronic mit dem inoffiziellen Sommerhit von ihrem roten Album um die Ecke: Der Song "Zucker" ist das vielleicht poppigste, eingängigste, sweeteste Stück auf ihrer Platte über die Liebe. Eine beschwingte, vor Leben platzende Widmung an eine geliebte Person, die es einem vielleicht nicht immer ganz einfach macht. Weird und wild, gefährlich manchmal, "ein toxisches Subjekt". Rasant, riskant, spannend, aber eben auch kein "ehrliches Rindvieh" wie die vielen anderen blöden Leute.

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