Erstellt am: 12. 10. 2015 - 06:05 Uhr
Selbst Spiele machen - auf der Fantasy-Konsole!
pico8
Ich habe ja ein großes Faible für minimalistische Spiele, die einen ästhetischen oder einen spielerischen Aspekt komplett ins Zentrum rücken. Das sieht dann zwar oft aus nach 8-Bit, aber bis auf die ästhetische Ähnlichkeit hat das nichts zu tun mit Retro. Ganz im Gegenteil - diese modernen Spiele nutzen die gestalterische Beschränkung, um Gameplay voran zu entwickeln, also als ludologisches Labor für Spielideen.
Empfehlung: Heroes of Sokoban. Ein Sokoban-Adventure. Ha!
Es gibt ja einige Orte, an denen sowas passiert. Zum Beispiel die ganzen Spiele-Jams, bei denen vor allem Zeitmangel der beschränkende Faktor ist. Natürlich auch die Retro-Szene, die auf alter Hardware neue Programme laufen lässt usw. Es gibt die noch viel minimalistischere Puzzlescript-Spieleengine, den Octo-8 samt OctoJam.
PICO-8
Hardware Specs:
- Display: 128x128, 16 colours
- Cartridge Size: 32k
- Sound: 4 channel chip blerps
- Code: Lua
- Sprites: 128 8x8 sprites
- Map: 128x32 cels
- Controls: 2 x 6-button joysticks
Über Hacker News bin ich jetzt auf PICO-8 aufmerksam geworden: Eine virtuelle Spielkonsole (von den Leuten vom Voxatron) mit Lua-Programmiersprache und virtueller Hardware, für die man Cartridges schreiben und dann in einer Liste von im Browser ablaufenden Spielen veröffentlichen kann.
Und diese Liste, wenn auch noch nicht all zu lang, ist eine Schatztruhe: ästhetisch und spielerisch. Man schaue sich nur dieses Jump'n'Run an oder dieses Zeichentool oder diesen hübschen Plattformer. Dazu gibts Musiktools, Grafikdemos und so viele Spielereien mehr. Halt eine virtuelle Spielkonsole, bei der sogar das Programmier-Interface inklusive ist.
Das tolle an der Sache - und überhaupt an diesem ganzen Minimalansatz - ist natürlich, dass wenig Funkelei auch geringe Zugangshürden bedeutet. Bei Hacker News gibt es deswegen auch schon ein paar ermunternde Posts - und mittlerweile auch eine Videoanleitung:
Und, ach, ach, ach, mein Herz: Cartridges speichert man als PNG-Bild ab.
Ich will mich jetzt also endlich mal selbst dran machen und Spiele entwickeln. Eine gute Vorlage - aber leider auf Dauer für mich zu langweilig und abstrakt, so bin ich halt - lieferte mir Freund Carsten mit Machinations; er hat dafür auch eine Art Anleitung geschrieben. Hier hat er mal ein Demospiel zum Dran-Rumspielen veröffentlicht.
Er sagt dazu: "This tool really blew my mind because it provides game designers with a powerful new weapon of choice for analysing, prototyping, communicating and testing game mechanics without having to write a single line of code."