Erstellt am: 24. 9. 2015 - 17:56 Uhr
Warum löst Nestlé freiwillig einen Shitstorm aus?
Der Lebensmittelkonzern hat unter #FragNestle aufgerufen, Fragen zu stellen. Die großen Lebensmittelkonzerne dieser Welt - seit Jahren müssen Sie sich unangenehme Fragen gefallen lassen. Woher kommen die Rohstoffe, die sie verarbeiten? Unter welchen Bedingungen lassen sie arbeiten? Über wieviele Leichen gehen sie bei der Erschließung neuer Märkte in Afrika und Asien?
FM4 hat mit Alexander Antonov gesprochen, dem Pressesprecher von Nestlé Deutschland
Mit #FragNestle hat Nestlé Deutschland jetzt also einen Shitstorm mit Ansage produziert. Warum?
"Sinn und Zweck der ganzen Aktion ist, dass wir offen auf Fragen eingehen wollen, die uns Interessierte stellen - und hier entsprechende Antworten geben."
Wie geht es ihnen mit dem Shitstorm?
"Uns geht es so, wie es uns auch schon vor der Aktion ging: Gut."
Da waren dann Dinge dabei wie diese hier:
#fragnestlé wann hört ihr endlich auf afrikanischen dörfern das wasser aus profitgründen abzuzapfen? #fucknestlé
— chrisi. (@yungchrizzle) September 21, 2015
#FragNestlé warum hasst ihr Regenwälder? Warum liebt ihr Kinderarbeit? Warum habt ihr ein Monopol für Schokolade und Wasserflaschen?
— Jessy Scull (@feasibleweasel) September 21, 2015
Hat Sie das überrascht?
"Das war klar, dass wir da Fragen aus dem gesamten Spektrum bekommen. Wichtig und entscheidend ist, dass die Fragen auch beantwortet werden."
Und wie ist das jetzt mit der Kinderarbeit?
"Dass wir Kinderarbeit natürlich komplett verurteilen. Wir versuchen wie auch immer darauf einzuwirken, dass Kinderarbeit nicht mehr existiert. Das ist weltweit ein schwieriges Problem. Das lässt sich nicht von heute auf morgen lösen. Das, was man tun kann, um hier in die richtige Richtung zu arbeiten, das machen wir auch."
Und wann hören Sie auf mit dem "Wasser-Abzapfen"?
"Wir machen das genauso wie andere Unternehmen auch, die Erfrischungsgetränke herstellen, wie Cola oder Fanta. Wir verkaufen Mineralwasser, wir sind ein ganz normaler Getränkehersteller. Was entscheidend ist: Dass man das im Einklang mit der Umwelt macht; dass es nicht dazu führt, dass der Trinkwasserspiegel absinkt; Aber wir sind hier einer von vielen, die Wasser in Flaschen anbieten."