Erstellt am: 10. 9. 2015 - 12:29 Uhr
#IronMaidenGate
Kreuzberch Zwofuffzehn: Ein Plakat. Eine Heavy-Metal-Band. Ein Logo-Monster. Eine Aktion besorgter Eltern. Ein Shitstörmchen. Und die Erkenntnis: Der Geist von Tipper Gore ist nicht umzubringen, sonst wäre er ja auch keiner.
Berlin steht zwar derzeit vor ganz anderen Herausforderungen, aber was wären wir ohne den schnöden Alltag. Und das geht so: Die britischen Heavy-Opis Iron Maiden haben der Welt ihr gefühlt 387. Album geschenkt. Es heißt „Book of Souls“ und ist ur-beuschel. Aber das tut hier nichts zur Sache. Wie immer dabei: das Logo-Monster Eddie, das schon zu Beginn der Maiden-Karriere vor circa 87 Jahren ziemlich hinüber aussah. Seit dieser Zeit hat sich Eddie ikonografisch auf jedes Maiden-Cover, -Plakat, -T-Shirt und in jedes Fan-Herz gemonstert.
Dorothea Köhler
So auch bei der Promo-Kampagne zu „Book of Souls“. Darauf fratzt er so schröcklich, dass bei Ansicht des zum Album affichierten Plakats einigen besorgten Mamas and Papas im Wohlfühlbezirk Kreuzberg der Latte aus der Pranke plumpste. Kinderaugen dürfen das nicht sehen! Also überklebte jemand Eddies Schädel mit einer Botschaft, die es locker in den Blog Notes of Berlin schaffen wird.
Egon Forever
Was dann geschah, folgte der mittlerweile handelsüblichen Logik der Erregungsöffentlichkeit: harte Riffs auf Twitter, Gentrification-Diss in den Foren und ein lustiger Comic von Egon Forever, der auch gleich die passende Plattenkritik zum neuen Maiden-Album beinhaltet.
Dorothea Köhler
Mittlerweile darf Eddie wieder unmaskiert vom Plakat böseln. War wohl der Regen, der die Pappe runterspülte oder irgendein Gruselkollege. Und die besorgten Eltern? Die Erkenntnis, dass sie es waren, die Eddie noch ein Stückchen berühmter gemacht haben, wird sie wohl bis in den Schlaf verfolgen. Aber bald ist eh Halloween.
Nachtrag, 18 Uhr 05
Wo ein Weg, da ein Hoax:
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