Erstellt am: 6. 9. 2015 - 15:52 Uhr
Am Marktplatz der Memes
Eigentlich heißt ja „Internet Yami-Ichi“ so viel wie "Internet-Schwarzmarkt", aber die vom japanischen Künstlerkollektiv IDPW initiierte Aktion ist eher ein Flohmarkt - und zwar für virtuelle Dinge, die in den realen Raum transferiert werden. Und dafür hat sich der Konferenzsaal der Post City am Samstag in einen bunten Marktplatz der Verrücktheiten aus dem Netz verwandelt. Da gibt es zum Beispiel gleich einen köstlichen Raspberry Pi(e).
![© Michael Fiedler, Radio FM4 Himbeerkuchen oder eben Raspberry Pies](../../v2static/storyimages/site/fm4/20150936/raspberry pie web_body.jpg)
Michael Fiedler, Radio FM4
![© Michael Fiedler, Radio FM4 Ein Rubbellos mit 25.000 Followern als Hauptpreis](../../v2static/storyimages/site/fm4/20150936/rubbellos web_body_small.jpg)
Michael Fiedler, Radio FM4
Wer den Witz nicht versteht, braucht sich nicht schämen, kauft sich trotzdem ein Stück Kuchen und fängt erstmal an, ihre oder seine verschiedenen Social-media-Accounts zu pimpen: Ein Rubbellos, bei dem man Follower gewinnen kann, eine handgezeichnetes Profilbild oder diverse Accessoires zur Anpassung des echten Menschen an sein oder ihr Profil mit Aufklebern, Buttons, Schildern ...
Oder wir frönen dem eigentlichen Zweck des Internets: Katzenvideos. Die Real-Umsetzung erfolgt in Form von Daumenkinos. Wie meta ist das eigentlich?
Ein Verkaufsschlager ist auch das Porno-Poesie-Heft, das die Linzer Künstlerin Sarah Marie Hiebl herausgibt: Auf jeder Doppelseite ist ein Screenshot von einem anonymen Video-Chat mit einem onanierenden Mann abgedruckt, und auf der gegenüberliegenden Seite ein zur Szene passend verfasster Haiku.
Den abgebildeten Männern und auch sonst allen an Anonymität Interessierten sei dann auch der Webcam-Taliban empfohlen. Dieser kleine, 3D-gedruckte Bausatz wird vor die Webcam des Laptops geklemmt und schon kann die Gesichtserkennungssoftware der NSA einpacken.