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Martin Blumenau

Geschichten aus dem wirklichen Leben.

5. 9. 2015 - 17:52

The daily Blumenau. Saturday Edition, 05-09-15.

Es war nur ein Pflichtsieg, ganz ohne Matchball-Chance. Trotzdem macht sich Österreichs Fußball-Nationalmannschaft gegen Moldawien inhaltlich unsterblich.

#fußballjournal15

The daily blumenau hat im Oktober 2013 die Journal-Reihe (die es davor auch 2003, '05, '07, 2009 und 2011 gab) abgelöst. Und bietet Einträge zu diesen Themenfeldern.

Heute mit der traditionellen Live-Begleitung der ÖFB-Länderspiele im Top-Down, samt Taktikanalyse im Risiko-Modus.

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Tor: Robert Almer (Austria), Heinz Lindner (Eintracht Frankfurt/D), Ramazan Özcan (Ingolstadt/D). Auf Abruf: Andreas Lukse (Altach).

Abwehr: György Garics (Darmstadt/D), Florian Klein (VfB Stuttgart/D), Sebastian Prödl (Watford/ENG), Kevin Wimmer (Tottenham/ENG), Aleksandar Dragovic (Dynamo Kiew/UKR), Christian Fuchs (Leicester/ENG), Markus Suttner (Ingolstadt/D). Für Martin Hinteregger nachnominiert: Michael Madl (Sturm). Auf Abruf: Christopher Trimmel (Union Berlin/D), Stefan Lainer, Andreas Ulmer (RB Salzburg).

Mittelfeld: David Alaba (Bayern München/D), Julian Baumgartlinger (Mainz/D), Stefan Ilsanker, Marcel Sabitzer (RB Leipzig/D), Jakob Jantscher (Luzern/SUI), Zlatko Junuzovic (Werder Bremen/D), Marko Arnautovic (Stoke/ENG), Martin Harnik (VfB Stuttgart/D). Für Leitgeb nachnominiert: Yasin Pehlivan (RB Salzburg). Auf Abruf: Guido Burgstaller (Nürnberg/D), Florian Kainz, Philipp Schobesberger, Louis Schaub (Rapid).

Angriff: Lukas Hinterseer (Ingolstadt/D), Rubin Okotie (1860 München/D), Marc Janko (Basel/SUI). Auf Abruf: Andreas Weimann (Derby County/ENG), Philipp Zulechner (Austria).

Verletzt haben sich die nominierten Martin Hinteregger und Christoph Leitgeb (RB Salzburg).
Länger verletzt ist Veli Kavlak (Besiktas/TUR).

Talente wie Valentino Lazaro (Salzburg), Louis Schaub (Rapid), Alessandro Schöpf (Nürnberg/D) oder Michael Gregoritsch (HSV/D) sind bei der U21.

Rücktritte: Martn Stranzl (Gladbach/D), Alexander Manninger (Augsburg/D).
Unangefragt: Jonathan Schmid (Hoffenheim/D), Ashley Barnes (Burnley/ ENG). Für andere Nationen spielen Moritz Leitner (VfB Stuttgart/D), Marin Leovac (Rijeka/CRO), Turgay Bahadir (Gaziantep BB/TUR) oder Anel Hadzic (Sturm).

Nicht berücksichtigt wurden: Cican Stankovic (RB Salzburg), Thomas Gebauer (Ried), Mika Gspurning (Schalke/D), Marco Knaller (Sand-hausen/D), Michael Langer (Valeranga/NOR); Georg Teigl, Stefan Hierländer (RB Leipzig/D), Emir Dilaver (Ferencváros/ UNG), Markus Berger (Tondela/ POR), Emanuel Pogatetz (Columbus/USA), Stipe Vucur (Kaisers-lautern/D), Niklas Hoheneder (Paderborn/D), Georg Margreitter (Nürnberg/D), Christoph Dibon (Rapid); Raphael Holzhauser (Austria), Stefan Kulovits (Sand-hausen/D), Muhammed Ildiz (Gaziantep/TUR), Robert Gucher (Frosinone/ITA), Kevin Stöger (Paderborn/D), Marcel Büchel (Empoli/ ITA), Marcel Ritzmaier (Nijmegen/NED), Tomas Simkovic (Kostanay/KAZ), Ümit Korkmaz (Rize/TUR), Alexander Grünwald, Alexander Gorgon (Austria), Andreas Ivanschitz (Seattle/USA), Thorsten Schick (Sturm), Michael Liendl (1860 München/D), Robert Zulj (Gr. Fürth/D), Daniel Royer, Martin Pusic (Midtjylland/ DEN), Adthe Nuhiu (Sheffield Wed./ENG), Erwin Hoffer (Karlsruher SC/D), Marco Djuricin (Brentford/ENG), Philip Hosiner (Köln/D), Sandro Gotal (St.Gallen/ SUI), Darko Bodul (Dundee Un./SCO) uvam

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Team Moldau

Tor: Ilie Cebanu (Mordovia Saransk/RUS), Nicolae Calancea (Ceahlăul Piatra Neamț/ROM), Alexei Coșelev (Sheriff Tiraspol). Abruf: Radu Mițu (Milsami Orhei)

Abwehr: Igor Armaș (Kuban Krasnodar/RUS), Victor Golovatenco (Sibir Novosibirsk/RUS), Cătălin Carp (Steaua București/ ROM), Constantin Bogdan (Krasnoyarsk/RUS), Petru Racu, Iulian Erhan (Milsami Orhei), Ion Jardan, Ștefan Burghiu (Zimbru Chișinău). Abruf: Maxim Potîrniche (Sheriff Tiraspol), Veaceslav Posmac (Dacia Chișinău), Denis Rassulov (Milsami Orhei).

Mittelfeld; Alexandru Gațcan (Rostov/RUS), Eugeniu Cebotaru (Sibir Novosibirsk/RUS), Eugen Zasavițchi (Trakai/LIT), Artur Pătraș, Andrei Cojocari, Gheorghe Andronic (Milsami Orhei), Eugeniu Cociuc (Dacia Chișinău). Abruf: Anatol Cheptine (Ružomberok/ SVK), Vadim Rață (Zaria Bălți).

Angriff: Nicolae Milinceanu (Petrolul Ploiești/ROM), Alexandru Dedov (Târgu Mureș/ROM), Radu Gînsari (Sheriff Tiraspol). Abruf: Gheorghe Boghiu (Zaria Bălți), Alexandru Grosu (Speranța Nisporeni).

Verletzt sind die beiden Top-Akteure, Innenverteidiger/Captain Alexandru Epureanu (İstanbul Başakşehir/TUR) wegen eines Kreuzbandriß und Mittelfeldspieler Artur Ioniță (Verona/ITA) wegen Kniebeschwerden. Vom Hinspiel-Line-Up fehlt weiters Igor Picusceac (Sheriff Tiraspol), aus dem damaligen Kader der vereinslose Eugen Sidorenco, Vasile Jardan (Dacia Chișinău), Alexandru Antoniuc (Milsami Orhei) und Serghei Gheorghiev (Namangan/UZB).

Im erweiterten Kader waren zuletzt: Stanislav Namașco (AZAL/AZE), Denis Rusu (Zimbru Chișinău), Cristian Avram (Academia Chișinău); Andrian Cașcaval (Ferghana/UZB), Maxim Focșa (Balzan/ MLT), Vasile Cojocari (Academia Chișinău); Maxim Antoniuc (Buxoro/ UZB), Gheorghe Anton, Alexandru Vremea (Zimbru Chișinău), Alexandru Suvorov (Milsami Orhei).

Im Abseits: Serghei Pascenco (Malavan/IRN), Ghenadie Mosneaga (Andijan/UZB), Alexandru Melenciuc (Namangan/ UZB), Stefan Sicaci (Volgar/RUS); Vitalie Bordian (Gelios Kharkiv/ UKR), Dan Ojog (Villarreal B/SPA), Simeon Bulgaru (Dacia Chișinău), Vadim Bolohan (Milsami Orhei), Anatolie Boestean (Saxan); Valeriu Ciuperca (Tom Tomsk/RUS), Mihail Platica (Shinnik/RUS), Dan Spătaru (Zimbru Chișinău), Alexandru Pascenco (Academia Chișinău), Alexandru Onică (Zaria Bălți), Victor Bulat (Saxan); Igor Bugaev (Tobol/KAZ), Alexandru Boiciuc (CSMS Iasi/ROM), Boris Tugui (Baia Mare/ROM), Igor Tigirlas, Gheorghe Ovseanicov (Zaria Bălți), Veaceslav Sofroni (Academia Chișinău), Oleg Molla (Saxan), Petru Leuca (Dacia Chișinău) und der gebürtige Brasilianer Luvannor (Al Shabab/VAE).

Bei Rekord-Meister Sheriff Tiraspol spielt Linksverteidiger Fidan Aliti, ein such in Vorarlberg aufgewachsener albanischer Nationalspieler.

Finale Erfüllung

Es ist der Heimsieg, der Nötige, der Erwartete, der Gerechtfertigte.

Er sieht nicht spektakulär aus, er war aber deutlich und sicher.

Bis auf eine kleine Wackelperiode von 5 Minuten war Team Koller in einem Modus unterwegs, den ich in dieser Weise noch nie bei einem österreichischen Nationalteam gesehen habe: selbstsicher, beherrscht, mit der richtigen Balance zwischen Demut und Wissen ums eigene Können, unaufgeregt, unhysterisch, wagemutig ohne sich in völlig überflüssige Gefahr zu bringen.

Gerade in solchen Spielen haben die halbwegs guten Läufe vergangener Nationalmannschaften ihre Dämpfer erhalten.
Nicht nur durch Schlappen bei Teams, mit denen man sich - fälschlich - auf Augenhöhe wähnte. Sondern vor allem bei Ausrutschern gegen die sogenannten Kleinen.

Auch weil man sich nach ein bissl Erfolg, nach zwo,dro guten Auftritten in lächerlicher Großmannssucht gefiel und - im harten Clash mit der Realität - ordentlich auf die Schnauze fallen musste. Wie es in den letzten Jahren, Jahrzehnten einfach immer so war. Und immer wieder.

Die dort davongetragenen Wunden sind in den Gesichtern aller Ex-Internationaler zu sehen; sie selber halten sie für Orden, in Wahrheit sind die Fanale des moralischen Versagens, Belege für die fehlende internationale Klasse, für das kleingeistige Österreichertum ältester Schule. Eine Schule, die das immer noch weitergibt, weil einige dieser Narbenträger immer noch impulsgebende Coaches sind.

Dass derlei dem aktuellen Nationalteam nicht passiert hat viele Gründe. Die beiden wesentlichsten sind: Marcel Koller und seine Fähigkeit zur Erdung; und die bestmögliche Ausbildung, die zentrale Akteure in den großen Ligen genießen. Dort kommt die Demut her, aber auch das grandiose Selbstbewusstsein. Die Sicherheit zum guten und kreativen Pass. Die Gefestigtheit, es bei Nicht-Gelingen einfach noch einmal zu probieren, vielleicht mit noch mehr Verve. Und die heute schon öfter erwähnte Geduld.

Es ist kein Zufall dass Alaba bei Bayern stammspielt, dass Baumgartlinger und Junuzovic (und auch Almer) Kapitäne sind. Und dass mit Fuchs oder Dragovic oder Janko (fußball)denkende Akteure das jeweilige Spiel in jeder Situation mitdenken und deshalb beeinflussen können.

Es fehlt noch ein Punkt.
Und der wird, wenn er nicht schon am Dienstag in Solna gegen Schweden, die sich in Moskau nicht sonderlich gut präsentiert haben, vom Baum fällt, im Heimspiel gegen Liechtenstein erreicht werden. Alsdann.

Schnell kommt die Führung, die Geduldsprobe bleibt

Wie um alles Gesagte zu bestätigen, beginnt Halbzeit 2 mit einer (nach einer weiteren gut herausgespielten) exzellenten Harnik-Torchance.

Und irgendwie ist es dann auch folgerichtig, dass die 1:0-Führung dann keine extraschön herausgespielte Aktion hinter sich hatte, sondern ein Abstauber ist. Junuzovic erwischt einen Ball, der Cebanu weggehupft ist, nach einem guten Alaba-Schuß, nach einem eh wieder gut durchdachten Angriff durch die Mitte. Insofern wars dann eh wieder typisch.

55. Minute: 20 Racu kommt für 9 Andronic, das war bereits vor dem Tor geplant, ist also keine Reaktion. Alexandru Curteian stellt auf ein flacheres 5-4-1 um, hat mit Cojocari und Racu jetzt zwei im Zentrum vor der Abwehr.

Koller sieht aktuell keinen Grund für Wechsel: ich würde auch nicht erkennen können, wozu. Das Gefüge passt so.
In Minute 68 verletzt sich Dragovic bei einer Offensiv-Aktion. Sein Ausfall wäre aktuell der einzige, der wirklich spielhemmend wäre, weil er nicht adäquat zu ersetzen ist, vor allem weil Hinteregger ja auch schon fehlt.

Sofort kommt es zu Unordnung und der ersten Torchance der Blauen, und weiterer defensiver Verwirrung. Alles eine Dragovic-Ausfalls-Panikfolge.

Mitten hinein in die Mini-Krise wechselt Koller 22 Jakob Jantscher, seinen Quasi-Schweizer, der sich beim FC Luzern ins Blickfeld gespielt hat (für 11 Harnik, Min 76.) In der Zwischenzeit spielt sich Dragovic wieder fest, fünf Minuten hat diese Schwächephase gedauert.

14 Ginsari kommt für 8 Cebotaru, eine Stärkung der Offensive, aber wie? Umstellung auf ein 5-3-2, oder har ein 4-4-2? Tatsächlich, jetzt spielt wirklich nur mehr eine Viererabwehr (Prohaska, der den fünften wie immer übersehen hat, kriegt nachträglich recht...).
In Minute 87 kommt dann noch 88 Carp für 11 Milinceanu, nimmt Coach Curteian so alles wieder zurück? Ich spar' mir die genaue Analyse, all diese allzu kurzfristigen Bemühungen fruchten ohnehin nichts mehr.

In Minute 84 ersetzt 9 Okotie im Angriff 21 Janko, zuletzt war das Standard, ändert vor allem strukturell nix. Außerdem wird 6 Ilsanker noch ein paar Sekunden Spielzeit kriegen. Er kommt für 8 Alaba (92.)

Halbzeit-Fazit

Ich kann mich kaum erinnern, jemals bei einem ÖFB-Länderspiel so ruhig und so sicher gewesen zu sein, dass es mit dem Vorhaben (ein Sieg) hinhaut. Alles, was Kollers Burschen anstellen, sieht richtig aus, alles hat Hand und Fuß, eine stringente Logik und kann nach menschlichem Ermessen einfach nur mit einem Erfolg enden.
Moldawien ist zwar Außenseiter und deutlich unterlegen, hat sich aber exzellent vorbereitet, kennt den Gegner genau und wird es ihm bis zum Schlusspfiff schwer machen.

Haupttugend in Halbzeit 1: Geduld; und mehr Geduld

Österreichs erste Offensivversuche zeigen ein 4-1-4-1, Alaba orientiert sich nach vorne, Baumgartlinger bleibt einziger 6er. Wenn Alaba aufbaut, orientiert sich der Mainzer Kapitän nach vorne um die Balance zu halten.

Moldawien steht in einem gut choreografierten 5-1-3-1, mit Cojocari vor einer Dreier-Innenverteidigung, zwei Außenspielern und hinter einer Dreier-Offensivreihe, vor der wiederum eine echte Spitze agiert. Damit kann man strategisch schon durchaus mitspielen, vor allem weil das offensive Mittelfeld auch aktiv nach hinten arbeitet. Was Kraft kostet, was einen Einbruch ab Minute 60 möglich macht.

Erste zwingende Torszene in Minute 15, Janko lupft für den durchlaufenden Junuzovic. Die Österreicher tun sich gegen die Defensiv-Übermacht schwer, suchen die Lücken und setzen ihren überlegenen Spielwitz ein.

Ein ums andere mal wird aufgebaut, geduldig, präzise, überlegt, über die Flügel wie im Zentrum, variantenreich. Man hat einen Plan und man hat vor allem Geduld.

Dragovic hat heute die Hinteregger-Rolle, die des aufbauenden linken Innenverteidigers, übernommen, der immer eine Spur vor Prödl steht.

Dann rund um Minute 30 wieder zwei Top-Chancen, wieder nichts, und wieder das Wissen: Geduld, Geduld. Denn Österreich spielt das sehr gut. Ich habe heute noch keinen einzigen dummen Pass gesehen, ganz im Gegenteil (ich sehe vor allem tolle Longpasses). Und das bei einem Gegner, der das Optimum aus sich herausholt, exzellent sortiert ist und seine Angriffe durchaus technisch erstklassig fährt.

Das erste Negativum: gelbe Karte für Prödl (37.) nicht wegen des Fouls, sondern wegen des anschließenden Gemeckers. Zwei Minuten später gibt's auch eine Karte für Goalie Cebanu, wegen Zeitschinden, arg früh.

Arnautovic' Offside gegebenes Tor (42.) erinnert mich an das Tor, das den Russen im anderen Spiel nicht anerkannt wurde - so isses halt manchmal, Schwammdrüber und nicht in die alte österreichische Journalisten-Untugend des minutenlangen Nachseierns einstimmen.

Anpfiff 20:45, Prater, Wien

Die Voraussetzungen sind klar: mit einem Heimsieg kommt das ÖFB-Team seiner ersten EM-Qualifikation aus eigener Kraft verdammt nahe. Der Gegner hat im Hinspiel zwar Willen, aber zu wenig Klasse gezeigt um sich gegen Österreich in Normalform durchsetzen zu können,. Zudem fallen die beiden deutlich besten Moldauer verletzt aus. Team Österreich kann sich nur selber schlagen.

Österreich startet um 20.45 in rot-weiss mit folgender Mannschaft: 1 Almer; 17 Klein, 15 Prödl, 3 Dragovic, 5 Fuchs (C), 8 Alaba, 14 Baumgartlinger; 11 Harnik, 10 Junuzovic, 7 Arnautovic; 21 Janko

Marcel Kollers Bank: 23 Özcan, 12 Lindner; 2 Garics, 16 Wimmer, 4 Madl, 13 Suttner; 6 Ilsanker, 18 Pehlivan, 22 Jantscher, 20 Sabitzer; 9 Okotie, 19 Hinterseer.

Moldawien in blau mit dem Ex-Kapfenberger und Verbandspräsidentensohn 1 Ilie Cebanu (C); 10 Dedov, 6 Jardan, 5 Golovatenco, 2 Armaş, 4 Erhan; 7 Andre Cojocari; 8 Cebotaru, 9 Andronic, 3 Patraş; 11 Milinceanu.

Coach Alexandru Curteian hat auf der Bank: 23 Koşelev, 12 Calancea; 88 Carp, 20 Racu, 16 Burghiu, 15 Bogdan; 17 Cociuc, 18 Gaţcan, 19 Zasavitchi, 14 Ginsari.

Die Schiedsrichter kommen aus Mazedonien, Chef ist Aleksandar Stavrev, die Schweigeminute wird zur Applausminute, respect Refugees.

48.500 Zuschauer, soldout again.

Zuerst: das Moskauer Vorspiel - dann doch folgenlos

Es ist nicht so, dass das ÖFB-Team dringend von den Ergebnissen der anderen abhängig wäre. Aber: wenn Russland heute daheim gegen Schweden nicht gewinnt und Österreich daheim gegen Moldawien schon, dann ist Kollers Truppe fix auf Platz 1 oder 2. Und qualifiziert für die Euro.

Insofern lohnt der Blick auf das Match Russland - Schweden einigermaßen.

Russland, jetzt unter Leonid Slutski (dem Klubtrainer von CSKA Moskau), spielt mit 1 Akinfeev; 19 Smolnikov, 14 Vasily Berezutski, 4 Ignashevich, 18 Zhirkov; 7 Denisov, 15 Shirokov (K); 9 Kokorin, 10 Dzagoev, 17 Shatov; 22 Dzyuba

Im Vergleich zu den Matches gegen Österreich ist die damals noch vom glück- und fantasielosen Fabio Capello gecoachte Mannschaft völlig umgeworfen: vor allem Kombarov, Glushakov, Fayzulin und Cheryshev fehlen.

Schweden (in gelb-blau) mit 1 Isaaksson, 2 Bengtsson, 3 Antonsson, 4 Granqvist, 5 Martin Olsson; 8 Ekdal, 16 Wernbloom; 7 Seb. Larsson, 21 Durmaz, 6 Forsberg; 10 Ibrahimovic (K)
Bis auf den gesperrten Kim Källström fehlt da von der letzten Österreich-Begegnung nur Zengin - das zeigt die Stabilität im Team von Erik Hamren.

Die neuen Slutski-Russen starten gänzlich anders als die alten unter Capello, mit Engagement und Elan und vor allem: Verantwortungsübernahme. Nix mehr vom Dienst-nach-Vorschrift-Spiel der letzten Monate. Es geht einiges über die Flügel, vor allem Kokorin ist rechts eine Macht.

Schweden hat es auf ein klassisches Konterspiel angelegt, kommt aber mit dem Anfangs-Tempo des Gegners schwer zurecht und selten aus dem defensiven 4-5-1 heraus. Russland hat nominell zwar ein recht starres 4-2-3-1 auf dem Feld, ist aber mit den hochbeweglichen offensive 4 brandgefährlich.

Trotzdem fällt in Halbzeit 1 auf dass ein ÖFB-Team in Normalform beiden Mannschaften beikommen kann; und ich meine das ohne jede Überheblichkeit, mit allem abgewogenem Bedacht; und das ist ein Gefühl, dass ich in dieser Form nicht einmal in den späten 70ern hatte.

Als gegen Ende der 1. Hälfte das fällig-verdiente Führungstor für die Sbornaja fällt, vereitelt das zwar (bis auf weiteres) die mögliche Party im Happel-Stadion - als Statement für die deutlich kenntliche Rückkunft der Russen im Kreis der Mannschaften, die eine Euro-Teilnahme verdienen würden, ist es aber unwiderlegbar.

In Halbzeit 2 ersetzt 20 Toivonen den wirkungslosen Ibrahimovic. Gleichzeitig erfolgt auch eine taktische Umstellung, mit einem Offensivpressing im 4-2-4, die wiederum Russland anstrengt; und viel in der Defensive bindet. Interessant mit welch einfachen Mitteln Hamrin eine völlig verkackte erste Halbzeit vergessen lässt.

In Minute 60 setzt Hamrin nach und bringt den Stürmer 20 Markus Berg für Rechtsverteidiger 2 Bengtsson. Dafür geht Larsson nach rechts hinten. Der schwedische Wille zumindest einen Punkt zu holen ist greifbar. Allein die letzten Passes gehen nicht so gut auf wie bei den Russen in Halbzeit 1.

Slutzki tauscht in der Folge eher defensiv (unter anderem bringt er einen echten Dinosaurier, Alexej Berezutski), also das Resultat halten, nicht ungefährlich das. Die schwedische Power flackert in der Schlußphase nur auf - am russischen Sieg ist nicht zu rütteln. Also: keine Party in Wien heute Abend, sondern "nur" die Notwendigkeit eines Heimsiegs um sich dem Ziel Euro einen großen Schritt zu nähern.