Standort: fm4.ORF.at / Meldung: "Welcome Refugees!"

Martin Pieper

radio FM4

Martin Pieper

Ist Moderator und Chefredakteur von seinem Lieblingssender. Hat sein Hobby zum Beruf gemacht.

5. 9. 2015 - 12:51

Welcome Refugees!

Was tut sich? Was kannst du tun? Was passiert gerade mit den Flüchtlingen, die über Nacht aus Ungarn ausgereist sind?

Grenzt das, was da in der Nacht von Freitag auf Samstag passiert ist, an ein Wunder? Nein, denn Wunder sind natürlich keine politische Kategorie.

Was da, wann und warum zwischen Ungarn, Österreich und Deutschland auf politischer Ebene ausgedealt wurde, kann derzeit nur erahnt werden. Tatsache ist: Die ersten Flüchtlinge, die mit Zustimmung des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán mit Bussen an die österreichisch-ungarischen Grenzübergänge gebracht wurden, sind jetzt in Österreich.

Menschen stehen an, um am Wiener Westbahnof zu helfen.

fm4

Menschen stehen am Westbahnof an, um zu helfen.

Die meisten von ihnen wollen nach Deutschland weiterreisen. Einige tausend Männer, Frauen und Kinder, hauptsächlich aus Syrien, haben jetzt Tage auf dem Budapester Bahnhof, in vollgepferchten Zügen oder einfach auf der Straße verbracht und auf eine Ausreise aus Ungarn gewartet. In der Nacht auf heute haben nach offiziellen ungarischen Angaben 90 Busse insgesamt 4.500 Flüchtlinge nach Hegyeshalom gebracht. Und so wie es aussieht, war das auch schon Ende dieser Öffnung, mehr Busse mit Flüchtlingen wird es nicht geben (Stand Samstag 12.30).

Und was machst du?

Die Hilfsbereitschaft der Zivilgesellschaft, den erschöpften und ausgezehrten Menschen ein menschenwürdiges Ankommen zu ermöglichen, ist überwältigend. Bitte informiere dich vorher, was wirklich gebraucht wird! Zuviel vom Falschen kann Hilfe noch schwerer machen. Allgemeingültiges kann man kaum sagen, weil die Situation am jeweiligen Ort ständig neu verhandelt wird. Einen sehr guten Überblick, der immer aktuell gehalten wird, was gerade wo gebraucht wird, bietet die Seite refugees.at, die über die Situation an den Grenzübergängen im Burgenland und in den großen Bahnhöfen in Wien, Linz, Salzburg und München Bescheid weiß. Mehr aktuelle Links zur Hilfe hat Dave Dempsey zusammengetragen.

helfer am bahnhof in wien

FM4

Nicht nur an Sachspenden denken!

Es geht nicht nur um Essen, Trinken, Hygieneartikel und Kleidung. Auch Geld für Zugtickets, bestimmte Medikamente und vor allem Zeitspenden von medizinischem Personal und ÜbersetzerInnen werden benötigt. Grundsätzlich gilt: Ohren und Augen aufmachen, Vorurteile über Bord werfen und offen bleiben für alles, was sich da in den nächsten Stunden ereignen könnte. „Don’t act stupid“, könnte man zusammenfassen. Und wer sich gar nimmer auskennt: Geldspenden an die im besten Sinne „üblichen Verdächtigen“ sind nie verkehrt. Caritas, Rotes Kreuz, oder Volkshilfe würden sich freuen. Helfen macht jedenfalls glücklich.

#refugeeswelcome: Der FM4 Twitter-Feed zum Thema

}}(document,"script","twitter-wjs");