Erstellt am: 5. 9. 2015 - 17:00 Uhr
Brand New
Dralms - "Shook"
Nach zwei gut verschlafenen EPs wird der kanadische Produzent und Multiinstrumentalist Christopher Smith im Oktober über das englische Label Full Time Hobby (Diagrams, School of Seven Bells u.v.m.) das Debütalbum seines Projekts Dralms sachte in die Welt hieven. Kinderzimmerbastelstubenelektronik, Chillwave, Dreampop aus dem Billigkeyboard. Die Single "Shook" ist ein kleines Lied über die giftige Sehnsucht, das Suchen, das Finden und das Verlieren. Die bittersweete Melancholie liegt in den schlichtesten Zeilen: "You're the best I've ever had, I must admit". Hit für die Stunden ganz tief unter der Decke.
The Arcs - "Flower In Your Pocket"
Nachdem das Bluesrock-Update der Black Keys nach jahrelang hartem Knüppeln und Rackern aus der Garage hinein in die großen Hallen und den Konsens geführt hat, mag sich Dan Auerbach, eine Hälfte der Band, zwischendurch und nebenbei ein bisschen ein Hobbyrockprojekt leisten: Die Arcs klingen dabei kaum groß anders als die Hauptband - was ja wirklich nicht das Schlechteste ist - bloß relaxter, luftiger, ungezwungener. Man muss ja jetzt vielleicht nicht unbedingt den großen Hit abfeuern. Glückt mit dem Song "Flower in your Pocket" - der heißen, verschwitzten, müden Slowdance-Nummer für das nächste Heustadlfest - trotzdem.
The Libertines - "Heart Of The Matter"
Erholt, gebügelt und frisch frisiert kehren die Libertines von bitternötiger Kur und Entschlackung aus Asien zurück, demnächst erscheint das heiß erwartete, dritte Album "Anthems for Doomed Youth". Nach der Vorabsingle "Gunga Din" ist auch der Song "Heart of the Matter" ein ungestümer, rüpeliger Polterhit, der sich wieder mal stark an The Clash anlehnt. Pete schickt Pfeile an ein Gegenüber: “No one can hold a light to your misery", Carl gibt etwas versöhnlicher eine alte Libertines-Weisheit zum Besten: "I get by".
Dieses Element ist nicht mehr verfügbar
Bob Moses - "Too Much Is Never Enough"
Nach der superzärtlichen - und ziemlich superen - EP-Collection "All is All" wird demnächst das erste richtige Album des in New York ansässigen Duos Bob Moses erscheinen, wieder über den immer verlässlichen Indie-Giganten Domino Records. War "All in All" ein noch recht schemen- und skizzenhaftes Ineinanderfließen von Deep House, vagen Ideen von Popsongs, Ambient, Lagerfeuergitarre und dem Knistern und Knacksen der Natur, so ist die Vorabsingle "Too Much is Never Enough" schon klar greifbarer konstruiert. Track für die Schmusedisco, sensibles Lied für die niemals endende Umarmung. Mysteriöser Evergreen für die seltsamen Minuten im Sonnenaufgang.