Erstellt am: 1. 9. 2015 - 14:13 Uhr
Die Katze ist los
Über Facebook konnten wir KC Streichel unkompliziert erreichen. Der entschlossene Maulheld liefert im Nu Antworten auf fast alle Fragen zum Thema Heimat, Steuern und Katzenmilch.
Wie haben Sie Purrsula Stenzel überzeugt, diesmal für HraÖ anzutreten?
KC Streichel: Ja nun, es ist hinlänglich bekannt, dass sie gerne etwas mehr Katzenmilch trinkt, als gesund für sie wäre. Ich habe ihr eine ganze Palette angeboten... pro Woche!
Weil Sie gestern bei Vereinbarung dieses Interviews meinten, Sie wären gerade am Weg zum Katerdome: Stenzel ist bekannt für ihre strikte Haltung, was die Sperrstundenregelung anbetrifft. Wie ist da die Position im aktuellen Wahlkampf?
KC Streichel: Wie Sie wissen, nehmen wir Katzen es mit Wach- und Schlafzeiten nicht allzu genau. Manchmal haben wir sogar mit Studenten doch noch was gemeinsam. Mitunter beginnt für uns der Tag erst am Spätnachmittag.
KC Streichel
Seit Kurzem ist unkastriert.at online. Was leistet die neue Plattform?
KC Streichel: unkastriert.at leistet einen wichtigen Beitrag zur wirklich wahren Wahrheit. Unser Propagandaministerium ist stets darum bemüht aufzudecken, was Österreich wirklich bewegt. Selbst wenn die Rüdenpresse sich nicht traut, es niederzuschreiben.
Sie treten auch höchstpersönlich journalistisch in Erscheinung. An wen richtet sich die „Post von Kacêe“?
Die "Post von Kacêe" ist eine Kolumne, die sich an all diejenigen richtet, welche zwar die Wahrheit kennen, sie sich aber nicht trauen laut auszusprechen. Wir sind keine Hundehasser, wir sind Hundekritiker! Und wenn man ab und zu mal einen raueren Ton ansprechen muss, um die schier endlose Flut an Hunden (insbesondere Gassilanten) zu erwähnen, dann ist das aus Sicht eines Patrioten absolut notwendig. Wir Hundekritiker lassen sich von der Rüden- und Hundesystempresse jedenfalls nicht manipulieren. Das Volk wacht langsam auf!
Abgesehen von den einwandernden Tieren leben in Wien an die 100.000 Hunde. Welche Anforderungen an einen HraÖ-Bürgermeister ergeben sich aus dieser Tatsache? Sind Ankommende unterschiedlich zu behandeln je nachdem, ob sie vor wirtschaftlichem Elend oder aus Kriegsgebieten geflohen sind?
Hunde sind in Wien ein gewaltiges Problem. Es gibt ja kaum einen Wiener, der sich nicht über die vielen Hundstrümmerl aufregt, die auf offener Straße herumliegen. Man kann ja bei keiner Hundezone vorbeigehen, ohne dass man nicht angebellt und angeknurrt wird. Und wenn Sie sich mal die ganzen Hundezonen in Parks ansehen, sehen Sie nur Verwüstung und braune Rasenflächen. Für das Landschaftsbild ist das nicht schön. Wäre es da nicht irgendwie mal anzudenken, dass die Hunde das Elend und die Zerstörung, die zu ihrer Flucht aus Herkunftsländern wie Waustralien und Hunduras geführt haben, in unser Land bringen? Ich stehe für saubere Katzenklopolitik! Wiener, die sich dem gesellschaftlichen Druck nicht gebeugt haben, und hundefrei leben, müssen unbedingt bevorzugt werden und dürfen sich nicht länger von der Guthundelobby diskriminiert fühlen!
Zur Info. #KCStreichel @krone_at pic.twitter.com/YBj6eZxQvT
— KC Streichel (@KC_Streichel) 19. August 2015
Wird demzufolge mit einer HraÖ-geführten Stadtregierung die Ausbringung von Rattenködern gestoppt und halten dann Hundefallen Einzug in Wiens Kellern?
Nun, unter "HraÖ" wird es bessere Konditionen für Polizeikatzen geben, die ja bekanntlich Experten im Rattenfangen sind. Jede Familie mit Katzenhaushalt wird großzügige Förderungen für ihre Katzen erhalten, um diese zum Wachdienst für Stadt und Vaterland zu animieren.
Was Hunde angeht, wird es nur "Schutz auf Zeit" in einem städtischen Tierheim geben, bevor diese an ein Dritt- oder Herkunftsland weitergereicht werden.
Generell zum Thema Katzenhaushalt: Gibt es Überlegungen zur Einführung von Menschenführerscheinen? Wie soll in Zukunft sichergestellt werden, dass Menschen sich den Katzen gegenüber wohlverhalten – in Alt- wie Neubauwohnungen?
Oberste Priorität ist es, den Katzen das Leben mit Menschen nicht unnötig zu erschweren, schließlich teilen wir uns ja auch denselben Planeten und sind wahre Österreicher (mit die wichtigste Voraussetzung für einen wahren Katzionalisten). Wir sind besonders für eine Senkung der Katzensteuer. Katzenfutter muss unbedingt leistbar bleiben!
KC Streichel
Sollten wir es EU-weit mit einer Sparpolitik à la Griechenland zu tun bekommen – was würde das für Katzen und Hunde in Österreich bedeuten?
Auf kurze Sicht hin können wir Katzen eine Überschuldung verkraften. Auf lange Sicht hin jedoch wird es für Hunde und deren Gutherrchen problematisch. Denn im Gegensatz zu uns Feliden sind sie nicht dazu in der Lage, sich selbst zu versorgen und tragen aufgrund der hohen Arbeitslosenquote (98,5%) einen Teil der finanziellen Schuldenfalle für unser Land mit. Man muss sich eine Lösung einfallen lassen, denn das Körbchen ist längst voll.
unkastriert.at
Sind alle Katzen frei und gleich an Würde und Rechten geboren? Ist eine allgemeine Erklärung der Katzenrechte eine Zielvorstellung im Rahmen transnationaler Anstrengungen?
Katzen haben eine angeborene Würde und Eleganz. In jedem Hauskätzchen schlummert gleichermaßen ein Löwe. Und gleich ob germanische Urkatze, Siam, Britisch Kurzhaar, Kartäuser oder Perser, egal ob unser Fell schwarz, weiß, schildpattfarben oder blaugrau ist: Jede Katze ist im Inneren gleich und miaut in einer einzigen indogermanischen Ursprache! Heben wir die Pfoten und marschieren wir im Gleichschritt auf tapsigen Pfoten für eine hundefreie Zukunft!
Sie sind demnach gegen weitere Hundekörbchenrettungen, weil im Zweifel die Katze vorgeht?
Wir haben nichts gegen Hunde. Es gibt ja sogar Hunde, die mich wählen. Aber das Körbchen ist nun mal voll. Das wird man ja noch sagen dürfen!
Esther the Wonder Pig
Ist – falls geopolitisch von Vorteil – ein Katzen-Schweine-Pakt mit Esther the Wonder Pig vorstellbar, obwohl die Kanadierin mit zwei Katzen, zwei Hunden und einem zivil verpartnerten Männer-Pärchen unter einem Dach lebt?
Lassen Sie mich das doch bitte mit einer Gegenfrage beantworten: Wann haben uns Austro-Kanadier in der Politik etwas gebracht?
Danke für das Gespräch.
Miau
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