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Martin Pieper

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Martin Pieper

Ist Moderator und Chefredakteur von seinem Lieblingssender. Hat sein Hobby zum Beruf gemacht.

31. 8. 2015 - 15:48

Wes Craven, Horrormeister, ist tot.

Unsere Alpträume werden ohne Wes Cravens Filmfantasien nicht mehr die Selben sein. Ein Vermächtnis in Trailern.

Wes Craven

APA/EPA/MONDELO

Wes Craven hat den amerikanischen Horrorfilm seit den 70er Jahren mitgeprägt. Jetzt ist er im Alter von 78 Jahren gestorben. Wir verbeugen uns vor dem Großmeister des amerikanischen Alptraums mit einigen der schönsten Film(trailer) des Angst-Meisters.

Last House on the Left (1972)

Schon mit seinem ersten Film “Last House on the Left” ist Wes Craven ein Klassiker des amerikanischen 70er-Jahre-B-Film-Horrors gelungen. Ein schonungs- und hoffnungsloser Blick auf Gewalt und Gegengewalt, schnell, rauh und billig. Das brutale Erwachen aus den Hippieträumen, mit Blut statt Blumen und strikt antipsychologischer Direktheit steht in einer Reihe mit den anderen Horror-Großmeistern dieser Zeit, George „Night of the Living Dead“ Romero und Tobe „Texas Chainsaw Massacre“ Hooper. Der schön trashige deutsche Trailer sagt: “Eine rabiate Mischung aus gemeinster Gewaltrealität und makaberem Angsthorror von lähmender Spannung“. Recht hat er.

The Hills Have Eyes (1977)

Wes Cravens 70er-Jahre-Streifen waren pures Grindhouse-Kino. Nach einem kurzen Abstecher in die „Erotik-Branche“ mittels „Angela – The Fireworks Woman“ legt er mit der Post-Atom-Test-Apokalypse „The Hills Have Eyes“ gleich einen weiteren Höhepunkt des Splatter-Filmgenres vor. Auch hier reichlich gespickt mit Kritik an amerikanischen Familien-Idyllen und der Post-Vietnampolitik. Der Stoff ist so gut, dass sogar das unvermeidliche Remake von 2006 gar nicht so übel ist.

Deadly Blessings (1981)

Am Übergang vom schmuddeligen 70er-Jahre-Craven zum polierteren 80er-Jahre-Horror-Auteur steht „Dead Blessing“. Das Interessanteste daran ist vielleicht eine blutjunge Sharon Stone, die eine Spinne verspeist.

Nightmare on Elm Street (1984)

„Whatever you do, don’t fall asleep!!!“ Mit Freddy Kruger hat Wes Craven einen der ganz großen Horror-Monster der Filmgeschichte erschaffen. Der Horror hat das Teenager-Zimmer von Suburbia erreicht. An Schlaf war nicht mehr zu denken, daran konnten auch zahlreiche trashige Fortsetzungen, Spin-Offs und Halloween-Kostüme nichts mehr ändern. Und Johnny Depp war auch dabei. Freddies Klingenhand samt Ringel-Pullover ist im wahrsten Sinne unsterblich.

Scream and Beyond

Mit Scream (1996) samt seinen Fortsetzungen hat Wes Craven den Meta-Teenie-Slasherfilm und sich selbst neu erfunden. Mit jeder Fortsetzung wurde die Schraube der Postmoderne weitergedreht. Der Film im Film über den Film im Film (alias Scream 4) wurde dann auch der letzte Film, den Wes Craven als Regisseur fertigstellen konnte. Die virtuose Eröffnungssequenz von Scream mit Drew Barrymore als Scream-Queen ist eine Tour de Force des Schreckens und Erschrecktwerdens. Wes Craven in einer Nussschale.