Erstellt am: 22. 8. 2015 - 06:00 Uhr
Schöne Sätze
Ricky Gervais, Komiker, über gesellschaftliche Erwartungen
Too many people are affected by what people think. Imagine if Churchill were around today, running England, and somebody tweeted him: „Oh, I wouldn’t take on Hitler if I were you – just leave it.“ Would he? For better or worse, you’ve got to follow your own instinct.
(Nylon Guys)
Lizz Winstead, Satirikerin, über zukünftige US-Präsidenten
Mit der absoluten Verfügbarkeit aller Informationen über uns alle glaube ich nicht, dass wir je wieder authentische Leute in der Politik haben werden. Jedes Mal, wenn du stolperst, wenn du ein falsches Wort sagst, jedes Detail über deine Vergangenheit, ist jetzt ein Video im Internet und macht es unmöglich zu kandidieren. Welche Leute werden unsere Führer werden? Werden sie wie wir aussehen, oder sind es unheimliche, roboterähnliche, professionelle Kontrollfreaks?
(Der Standard)
Valerie Fritsch, Autorin, über ihr künstlerisches Ziel
Leute auf zauberhafte Weise zu verstören ist mein Leib und Leben, und wenn das durch Literatur gelingt, dann ist das ganz wunderbar.
(Der Standard)
Noel Gallagher, Musiker, über Helene Fischer
Das ist furchtbar! Gott, können wir das bitte ausmachen? Das ist genau die Popmusik, von der ich spreche. Sie bedroht heute die ganze Welt. Das ist Musik, die absolut nichts mehr bedeutet. Oder noch schlimmer: Das hier ist nicht mal Musik. Das soll in Deutschland das große Ding sein? Unfassbar! Aber man muss auch immer genau nachschauen, wer solche Songs schreibt. Das war garantiert nicht diese Helene Fischer. Das waren ein paar Typen in meinem Alter, die zu fett sind, um Rockstars zu sein, eine Glatze haben und Scheißsongs schreiben. Dieses Lied bringt irgendjemandem viel Geld. Mich macht es sehr, sehr traurig.
(Die Welt)
Noel Gallagher
Rocko Schamoni, Allroundtalent, über die Verantwortung des Mediums Radio
Man sollte eine Qualitätsquote einführen. Einmal pro Stunde einen sonderbaren, schrägen, zerbrochenen, strangen Song – das muss der Radiohörer ertragen können. Warum wird den Leuten nicht etwas Interessantes in die Hirne gepflanzt, damit sie aufwachen und sich freuen, dass es diese sonderbare, anregende Kunst gibt. Dieses permanente Einseifen mit Glattheit ist ein Verbrechen. Dagegen sollte man etwas tun. (Der Freitag)
Noel Gallagher, Musiker, über Musikvideos
Und wie ich ihn hasse, diesen Scheiß. Gott, wo soll ich anfangen? Ich mag es noch nicht mal, Videos anzuschauen. Ich mag Musik, aber keine Videos dazu. Für dieses Video hat mich mein Produzent gefragt: Was bist Du bereit zu tun? Ich habe gesagt: Nichts, ich bin bereit, geradeaus zu laufen, das ist alles. Und dann hat er gesagt: Okay, dann laufe geradeaus. Es war scheißkalt, langweilig, hat zwölf verdammte Stunden gedauert und ein Vermögen gekostet. Ich hätte zu Hause bleiben sollen.
(Die Welt)
Lizz Winstead, Satirikerin, über die Schuld der Medien an rechtskonservativer Politik
Die Medien mögen die Ratings, wenn sie über Menschen wie Donald Trump oder Ted Cruz oder Rand Paul berichten, die verrückten Scheiß sagen. Sie geben ihnen eine Plattform, mit deren Hilfe sie dann gewählt werden. Wenn man die Leute, die verrückte Dinge sagen, nicht anprangert, werden diese Dinge zur Wahrheit. Und die Wahrheit wird Teil des Volkes, und dann haben wir ein dummes Volk.
(Der Standard)
Rocko Schamoni, Allroundtalent, über den Niedergang guter Radiosender
Das hat viel mit dem Netz zu tun. Wir haben uns alle auf unsere Plattformen verkrochen und bedienen uns selber. Das ist ein Fehler. Wir als Künstler können bei den Öffentlich-Rechtlichen einfordern, gebt uns den Platz, den ihr uns schuldig seid.
(Der Freitag)
Kerstin Behrendt
Judd Apatow, Produzent und Regisseur, über seine Ängste
When I'm working on a movie or a show, I'm just so scared that it's gonna be a disaster, and then if it isn't a disaster I have a sense of relief but I don't have an enormous feeling of joy. My years of stress far outweigh the moments of pleasure and relief.
(Rolling Stone)
Christian Slater, Schauspieler, über seine aktuelle Befindlichkeit
It is probably more golden than I will ever acknowledge, you know? I have that glass empty syndrome, and it takes a great deal of effort to climb out of the hole of darkness that I choose to live in mentally.
(Interview Magazine)
Robert Pattinson, Schauspieler, über seine Ambitionen
I don’t really know what my comfort zone is! I don’t really have a comfort zone! Generally. I feel uncomfortable all the time.
(Total Film)
Judd Apatow, Produzent und Regisseur, über seine Selbstzweifel
I mean, obviously, I'm confident that I know what I'm doing, but there's a little corner of me that returns to a low place, which never goes away. Mel Brooks talks about it — how you always feel like someone's gonna walk in and say you're a fraud and take your pencil away. It could be genetic. It could be my parents' divorce. It could be not being breast-fed. It could be having a very emotional and loving but manic mother. You never find out what the source of it is.
(Rolling Stone)
UPI
Judd Apatow, Produzent und Regisseur, über seinen kleinbürgerlichen Background
I always knew that Richard Pryor's family ran a brothel — was his mother a prostitute? His grandmother was the pimp. I don't remember the exact details, but I remember thinking, I wish I had something like that.
(Rolling Stone)
Ana Lily Amirpour, Regisseurin, über ihre Vorliebe für Outlaws
I love all the outcasts and the rejects. I feel like hookers are almost a mythical thing because sex is the most valuable on thing on Earth. I also love a gangster. Other little kids may have been brushing their Barbie’s hair, but I love a bad guy, so designing the gangster was one of the big joys. I love Bobby Peru in “Wild At Heart,” I love Drexel in “True Romance,” Travolta and Jackson in “Pulp Fiction,” it’s like the juice of the movie. (moveablefest.com)
Judd Apatow, Produzent und Regisseur, über das Gefühl ein ewiger Außenseiter zu sein
The feeling of being the little kid never goes away. It's in your wiring. I still feel like a weirdo in most situations. I will still talk to someone at a party and think it didn't go well and then I'll think about it all night (...) Like, I'm always a fool. There's enough fool in me to keep me going. And my kids certainly have the proper lack of respect for me, which keeps me from ever feeling that wise.
(Rolling Stone)
Soap & Skin, Musikerin, über ihre Songthemen
I wish I was able to choose my themes, but most of the time I find myself pinning around primeval needs, deficiencies, human cruelties, human boundaries, mortalities and love.
(Zoo Magazine)
Lukas Gansterer
Ana Lily Amirpour, Regisseurin, über den Reiz des verfallenen Amerika
I love American ruin. I think it’s the most beautiful part of America and that it’s actually the most accurate part of America. In the city, we’re all the same. You have your latte at Starbucks, you have your phone, everyone’s watching “Game of Thrones” on their DVR. But if you drive an hour or two in any direction away from these major cities, that’s America and it’s strange towns stuck in past decades where people look weird and talk weird like a fairy tale. I don’t know what the fascination with ruin and the underbelly is, but I find it more beautiful than all of this put together stuff.
(moveablefest.com)
Soap & Skin, Musikerin, über ihre Einflüsse
Nature itself is a big influence. And so are people, philosophers, lyricists, terrorists, hackers, people in the public eye, people locked out from society, feminists, fascists, machines. And all the tremendous places around. Austria’s ancient Catholicism – and it’s shadowy activities – has surely contributed to my work.
(Zoo Magazine)
Judd Apatow, Produzent und Regisseur, über seine Lieblingsthemen
I like movies about people who are a mess. And there are all sorts of people trying to get their acts together. If anything, I get accused of being conservative, that there's some sort of hidden conservative message! But I see it as a human message — we're all trying to connect, and when you're young or immature or damaged it's tricky to figure out how to make it work.
(Rolling Stone)
Valerie Fritsch, Autorin, über konkrete Auswirkungen von Literatur
Die Literatur kann ja nicht die Verantwortung für ihre Folgen übernehmen, aber ich finde es schön, wenn Bücher die Welt auf eine Art und Weise verändern, die irgendwie produktiv ist. Meinetwegen auch sehr konkret. Nehmen Sie zum Beispiel Fifty Shades of Grey: Auch wenn das keine große Literatur ist, hat sie unmittelbaren Einfluss auf die Welt. Allein die Vorstellung, dass Baumarktleiter ihre Mitarbeiter darin schulen, wie sie diskret mit dem enormen Anstieg der Nachfrage nach Kabelbindern umgehen sollen, führt zu einem Bild, das in sich schon wieder hochliterarisch und poetisch ist.
(Der Standard)
Valerie Fritsch
Slavoj Žižek, Philosoph, über den griechischen Ex-Finanzminister Varoufakis
Was an Varoufakis so enerviert, ist nicht seine Radikalität, sondern seine vernünftige pragmatische Bescheidenheit. Bei näherer Betrachtung seiner Vorschläge muss einem unweigerlich auffallen, dass sie in Maßnahmen bestehen, die vor vierzig Jahren Teil des sozialdemokratischen Standardprogramms gewesen wären; die schwedischen Regierungen der 1960er Jahre etwa verfolgten weitaus radikalere Ziele. Es ist ein trauriges Zeichen unserer Zeit, dass man heutzutage der radikalen Linken angehören muss, um dieselben Mittel zu befürworten – ein Zeichen finsterer Zeiten, aber auch eine Chance für die Linke, den Raum zu besetzen, der vor einigen Jahrzehnten noch der der moderaten linken Mitte war.
(Die Zeit)
Josef Zotter, Schokoladehersteller, über die Gesetze des Markts
Der Markt ist dumm. Wenn Österreich stagniert, hängt das damit zusammen, dass wir zu stark darauf schauen, was die anderen machen. Österreich hat an Kraft verloren. Wir brauchen Innovationen. Wenn man den Markt fragt, ob er Blutschokolade will, dann sagt er "brauch ich nicht". Trotzdem gibt es Produkte, wie Schweinegrammelschokolade, die vor zehn Jahren keiner wollte, aber heute zu den meistverkauften Produkten zählt. Man muss das machen, was man für richtig hält. Ich hab mir noch nie Verkaufszahlen angeschaut, das überlasse ich meinen Mitarbeitern.
(Der Standard)
Farin Urlaub, Musiker, über rechte Kleinbürger
Da muss ich etwas ausholen: Solange es Leute gibt, die nichts können, nichts wissen und nichts geleistet haben, wird es auch Rassismus geben. Denn auch diese Leute wollen sich gut fühlen und auf irgendetwas stolz sein. Also suchen sie sich jemanden aus, der anders ist als sie und halten sich für besser. Oder sie sind bekloppterweise stolz darauf, „deutsch“ zu sein, wozu keinerlei Leistung ihrerseits nötig war.
Der Hass entsteht dann beispielsweise aus der Diskrepanz zwischen Selbstwahrnehmung und Realität; denn wenn sie wirklich „besser“ wären, dann würden sie ja auch etwas können. Kann mir noch jemand folgen? Ich habe jegliche Geduld mit diesen Arschgeigen verloren; wenn ich erleben muss, dass hierzulande hilfesuchenden Menschen der notdürftige Wohnraum angezündet wird, weil „die uns ja etwas wegnehmen wollen“, dann schäme ich mich dafür, Deutscher zu sein.
(Frizz Magazin)
Farin Urlaub
Josef Zotter, Schokoladehersteller, über seine Abneigung gegen Werbung
Ich mach ja keine Werbung. Ich mache meine Produkte nicht schiacher, als sie sind, aber auch nicht schöner. Wenn es Nachfrage gibt, werde ich sie bedienen. Aber wir erzeugen keine künstliche Nachfrage.
(Der Standard)
Jessica Lange, Schauspielerin, über ihre Jugend in den Sixties
The streets were torn up and the civil guards were out in their riot gear. I mean, it was thrilling! All of the demonstrations and the revolution. It was wonderful to be absolutely free and impulsive. Sometimes I worry about kids today who have this pressure to achieve so early in life. We were the opposite. We wanted nothing. We weren’t in the business of preservation.
(Dazed & Confused)
Josef Zotter, Schokoladehersteller, über die Gefahren des Wachstums
Um die Wirtschaft wieder in Fahrt zu bekommen, müssen wir uns damit beschäftigen, wie viel Wachstum wir überhaupt brauchen. Es muss Erneuerung geben, aber kein Wachstum. Wir müssen uns damit auseinandersetzen, wie es funktioniert, wenn es gar kein Wachstum gibt.
(Der Standard)
Gabi Delgado-López, Musiker, über Selbstverschwendung
Man muss in der Politik, im Leben und in der Kunst gegen diesen Sparwahn vorgehen. Es ist ja auch das Prinzip der Natur, dass man sich verschwendet: Blumen blühen für einen Tag, und dann verwelken sie. Sterne verglühen. Das ist das Leben. Ich glaube auch, dass man viel mehr zurückerhält, wenn man alles gibt. Es entwickeln sich viel mehr Ideen, viel mehr Energie.
(Spex)
Christian Lehner
Damon Albarn, Musiker, über Mutlosigkeit in der aktuellen Popkultur
Das gilt es schon zu bemängeln: dass der Mut fehlt – auch der Mut zur Aussage. Es geht immer nur um das Ich und dessen Befindlichkeiten. Das ist selbstverständlich elementar für Songwriting, aber wirkt so, als würde sich keiner mehr in einem größeren politischen Kontext verstehen. Ich nenne das die „Selfie“-Generation, es geht nur noch um Platitüden.
(Musikexpress)
David Bailey, Fotograf, über Selfies
I didn’t even know what a „Selfie“ was for the longest time. I was with Bruce Weber, and we were both being interviewed, and this journalist said to us, „Do you do selfies?“ And I thought, „Well, this is a bit outrageous for New York. I don’t expect someone to ask me if I masturbate in America!“ I thought it was masturbation! When she explained to me what it was, I realized I was right in the first place. It is masturbation. No one’s interested in that except your girlfriend, your mother, and the police. At least they are not wasting film.
(Purple Fashion)
Wolfgang Müller, Künstler, über eine kommende Welle der Subversion
Sicher ist, dass hinter diesen sich neu formierenden Grotesken, hinter Bionade-Biedermeier und der Stilisierung einer Conchita Wurst zur Freiheitsstatue, etwas aufbrechen wird. Etwas, das noch unbekannt ist. Etwas ganz Hässliches oder etwas sehr Schönes. Oder beides. Auf jeden Fall wird es überraschen.
(Spex)
Mike Patton, Musiker, über Plattenfirmen
Als Künstler musst du einfach öfter mal „fuck you“ sagen. Im Sinne von: „Wer lenkt dieses Schiff? Wir!“ Diese Art von Selbstbewusstsein ist sehr gesund. Es sorgt dafür, dass deine Musik genau so ist, wie sie sein sollte.
(Musikexpress)
Dominique Hammer
Jonathan Meese, Künstler, über Gegenwartskunst
Wir können auch auf die Venedig-Biennale gehen, wir können auf die Documenta gehen, da geht es ähnlich zu. Gute Künstler liefern miesestes Zeug ab. Weil sie unter Druck gesetzt werden, weil sie auf der Kulturschleimspur unterwegs sind. So viele Künstlerkollegen sind inzwischen die widerlichsten Typen geworden. Sie sind Professoren geworden, um Claqueure zu züchten für ihren miesen Scheiß.
Wen kennst du, wen kennst du nicht? Mit wem bumst du, mit wem bumst du nicht?
Das ist für mich alles weg, passé, ich mach meine Sachen, aber ich will sonst nicht gestört werden mit irgend so ’nem kulturellen Kleinpupskram. Ich will auch kein Guru sein, ich möchte nicht, dass mir irgendwelche Künstler hinterherlaufen.
Kultur ist genauso beschissen wie Gegenkultur. Mainstream ist genauso beschissen wie Underground. Kultur und Gegenkultur ist das Gleiche. Politik kannst du nicht mit Kultur bekämpfen. Sondern nur mit Kunst. Du kannst nicht eine neue Partei gründen, weil sie genauso scheiße ist wie jede andere. Du kannst keine neue Religion gründen, weil sie genauso scheiße ist wie alle anderen. Du kannst keine neue Esoterik schaffen, weil sie genauso scheiße ist wie jede andere. Du kannst keine Spiritualität schaffen, die besser wäre als alle anderen.
Jede Partei ist gleich scheiße, jede Religion ist gleich zukunftsunfähig, jede Esoterik ist abzulehnen. Ich benutze Esoterik, aber ich identifiziere mich nicht damit. Ich identifiziere mich nicht mit Wagner, ich identifiziere mich nicht mit Bayreuth, ich identifiziere mich mit gar nichts.
Ent-identifiziert euch! Seid nicht mehr! Seid eine Nummer! Seid endlich eine Nummer!
Das ist geil. Seid kein Name! Seid kein Individuum! Seid kein Ich! Macht keine Nabelbeschau, keine Pilgerreise, geht niemals ins Kloster, guckt euch niemals im Spiegel an, guckt immer vorbei!
Jan Bauer / CC BY-SA 3.0 / Wikimedia Commons
Macht niemals den Fehler, dass ihr auf den Trip geht, euch selbst spiegeln zu wollen. Ihr seid es nicht. Es ist nicht die Wichtigtuerei, die die Kunst ausmacht, sondern der Dienst an der Kunst. Die Kunst ist völlig frei. Meine Arbeit, die ist mir zuzuschreiben, aber nicht die Kunst. Die spielt sich an mir ab. Entweder du arbeitest hermetisch im Bunker für die Sache, oder du arbeitest für dein mickriges Ich. Diese ganzen miesen Extremsportler, die sagen, dass sie ihre Grenze kennenlernen wollen.
Die Grenze ist dein Schlaf und die Tatsache, dass du pissen musst! Und diese Grenze ist so klar definiert. Diese Leute sind so schwachsinnig. Die sind so mickrig. Die sind so gelangweilt von sich selbst, und deswegen suchen sie ihr Ich.
Diese ganzen Ich-Mönche, diese Ich-Versauten. Ich will mit ihnen nichts zu tun haben. Ich will ihnen auch nicht helfen. Ich will Abstand. Haut ab. Verpisst euch. Kontaktiert mich nie wieder. Nie wieder.
Ich will in kein Kulturprogramm. Ich bin der Kulturzerstörer. Ich bin dafür da, jede Kultur, jede Politik zu zerstören. Das ist meine Aufgabe.
Es ist völlig egal, wie alt du bist. Aber wenn du das Neue willkommen heißt, bist du auch bei mir willkommen. Aber es muss das Totalstneue sein. Nicht irgendwelche kommunistischen Spielchen oder Faschisto, oder Demokratihihi.
Reformieren geht gar nicht, das ist alles tot, das Tote kannst du gar nicht reformieren. Zeitverschwendung. Geht doch zurück, wenn ihr dahin wollt. Aber belästigt bitte nicht die Zukunft.
Wagner wollte die Zukunft. Zertrümmerung, Dekonstruktion, das Neue. Was hat man daraus gemacht? Es ist widerlich. Ich hab damit nichts zu tun.
Ich möchte lieber jeden Tag ins Bett gehen, schön die Demokratie wegpennen, und alles wegpennen, was weggepennt werden muss … Selbst Stalin, als er geschlafen hat, war kein Stalinist. Oder Hitler war auch kein Hitlerist, wenn er geschlafen hat. Auch ein CDU-Mitglied, FDP-Mitglied, AfD, Linke, ist ja kein Mitglied dieser Partei, wenn es schläft oder auf der Toilette sitzt.
Mythen gehören ins Märchen, und die dürfen niemals transferiert werden in die Realität. Aber das Tolle ist, aus dem Wort Kunst kannst du nur das Wort Stunk machen, und wer nicht Stunk macht, der soll nach Hause gehen.
(Der Freitag)