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30. 7. 2015 - 18:12

Ich habe euch was mitgebracht: Hass, Hass, Hass!

Besonders rund ums Thema Flüchtlinge tauchen derzeit die grauslichsten hasserfüllten Postings im Netz auf. Aber wie damit umgehen?

Vor allem in Sozialen Netzwerken ruft Engagement für Flüchtlinge derzeit bei einigen Usern nicht nur Freude hervor. Und bei manchen schlägt das in richtigen Hass um. Während dieses Bild der Freiwilligen Feuerwehr Feldkirchen, die mitten in der größten Hitzewelle Flüchtlingskindern etwas Abkühlung verschaffte, zu einem wahren Renner wurde und auch viele Medienhäuser die Geschichte aufnahmen, kommentierte ein 17-jähriger Lehrling auf Facebook darunter, ein Flammenwerfer wäre wohl die bessere Lösung gewesen.

Flüchtlings-Mädchen

Freiwillige Feuerwehr Feldkirchen

Sein Arbeitgeber, Porsche, hat ihn daraufhin entlassen. Wohl nicht zuletzt, weil der Lehrling seinen Arbeitsplatz auf Facebook angegeben hatte und sich mehrere Nutzer daraufhin direkt bei Porsche gemeldet hatten.

In der ZiB2 mit Armin Wolf kam gestern dann auch jener junge Mann zu Wort, der den Fall angezeigt und damit den Stein ins Rollen gebracht hat. Seit ihn eine Tageszeitung bei vollem Namen genannt hat, fürchtet er um sein Leben. Er hat nach Morddrohungen von rechtsextremen Gruppen inzwischen Österreich verlassen: "Weil ich mich zuhause nicht mehr sicher fühle und Angst um mein Leben habe".

"Eine unglaubliche Welle des Hasses"

Ingrid Brodnig

Heribert Corn

"Derzeit erleben wir wirklich eine unglaubliche Welle des Hasses", findet auch Social Media-Expertin und Profil-Redakteurin Ingrid Brodnig im FM4 Interview, "im schlimmsten Fall kann man das auch sicher anzeigen." Sie verweist auch auf den Verhetzungsparagraphen, der vor allem Minderheiten vor Hass schützen soll, der gegen sie gerichtet ist.

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Aber auch bei Postings, die nicht direkt strafrechtlich relevant sind, empfiehlt sie, zumindest klar und bestimmt zu reagieren, ihnen etwas entgegen zu setzen, oder sie auf von einem selbst betriebenen Seiten auch einfach zu löschen.

Und wenn Löschen nicht geht, kann man Hass-Postings selbstredend auch beim Seiten-Betreiber melden. So geht's:

Kleine Handlungsanleitung gegen Hetzpostings auf Facebook:1. beim Kommentar auf “Verbergen“, dann „Melden“;2. dann...

Posted by radio FM4 on Donnerstag, 30. Juli 2015