Erstellt am: 1. 8. 2015 - 06:23 Uhr
A Starchild is born
FM4 Soundpark Act des Monats
Im August Aisha E, und davor...
Man muss Wolfgang Schlögl alias I-Wolf nicht nur für die Tatsache Respekt zollen, seit Jahren einer der wichtigsten heimischen Produzenten zu sein, sondern auch für seinen feinen Sinn und das Gespür, die richtigen Menschen miteinander in Verbindung zu bringen. Dieses Talent hat er nicht nur als Kurator des Popfests 2014 unter Beweis gestellt, sondern auch immer wieder im Studio, egal ob für unzählige Bands, Musiker und Musikerinnen im Hintergrund als Produzent oder auch beim ständigen Kooperieren für seine eigenen Produktionen und Releases.
Aisha E
Als er vor gut zwei Jahren sein neuestes Projekt I-Wolf & The Chainreactions vorstellte, betonte er immer wieder, dass es sich hierbei nicht um ein Schlögl-Werk handle, sondern wie wichtig die Rolle der damals ursprünglichen drei Chainreactions auf dem Album, im Studio und natürlich auch auf der Bühne sei. Und dass aus solchen Projekten immer wieder neue Ideen und sogar neue Bands entstehen können, liegt oft in der Natur der Sache. Oder anders gesagt: Das eine führt oft unausweichlich zum anderen und so kam es, dass die Sängerin Nomadee ihr eigenes Label unter dem Namen Urban Legends Records gründete und ihre Chainreactions-Kollegin Aisha E alias AE alias Starchild in den Label-Rooster aufnahm.
The Starchild
Und nun also Starchild, ein Debütalbum wie ein wilder Ritt auf einem Funk-Kometenschweif von einem Ende des Sonnensystems zum anderen. Mit auf die Reise werden unzählige musikalische Einflüsse genommen. Von Funk und Soul, über Jazz bis hin zu Spoken Word, Rap, Nu-Jazz, D'n'B und Electronica. Aisha E traut sich und ihren Musikern alles zu und vermengt die Genres genau so locker und mit einer Selbstverständlichkeit, wie sie auch zwischen den Disziplinen Sängerin, Musikproduzentin, Schauspielerin, Tänzerin und Visualartist wechselt - oder besser gesagt, alle mit einander als Starchild vereint.
Wahrscheinlich müsste man Aisha E eher als Perfomerin bezeichnen, als sie nur auf die Rolle der Musikerin zu reduzieren, denn auch bei dem 16 Stücke starken Album "Starchild" geht es um mehr als nur um Musik. Die Musikvideos und die Visuals bei den Auftritten gehören genauso zum Konzept, wie die Kunstfigur Starchild selbst. Hier geht es um das Ausloten künstlerischer Fähigkeiten und um die Möglichkeit der Entdeckung eines eigenen Stiles oder eben eines ganzen eigenen Sonnensystems oder gar Universums.
Aisha E lehnt sich mit ihrem Debütalbum weit aus dem offenen Bullauge ihres Raumschiffs. Sun Ra, George Clinton, Bootsy Collins und Parliament sitzen entspannt im Innenraum und lassen sich durch Aisha Es All treiben.