Erstellt am: 1. 7. 2015 - 16:30 Uhr
König der Alpen
Vom Salzburger Hanuschplatz in die deutschsprachige Rap-Welt. Quasi aus dem Nichts aufgetaucht, hat Crack Ignaz vor ein paar Jahren mit Songs wie "Elvis", "Based im Nebel", "Herbert Prohaska" und den gratis im Netz erhältlichen Mixtapes Swag Tape und Buttmeingoa/Freekony2013 Rap-Musik in Österreich um eine in lila Farbe getunkte Facette bereichert.
Eindeutig inspiriert von aktuell relevanten Künstlern wie A$AP Rocky (der sich auch Pretty Flako nennt, Crack Ignaz nennt sich Pretty Falco), den blubbernden, atmosphärischen Sounds von Produzenten wie Clams Casino und anderen so genannten Cloud Rap/Based-Künstlern, übersetzt er mit seiner Crew "Hanuschplatzflow" das nach Hustensaft riechende Subgenre von Rap für die deutschsprachige Hörerschaft. Mit einem großen Augenzwinkern und einer von US-Slang geprägten Sprache, die zu einer Art Markenzeichen von Crack Ignaz wurde. Verstehst, Hawa?
Jede Menge Swag
Melting Pot Music
Schaut man sich Crack Ignaz Videos an, merkt man schnell, dass der junge Mann sehr viel Selbstvertrauen hat: mit blondiertem Afro steht er in einer wunderschönen Kulisse aus Bergen, die man sonst eher von Hansi Hinterseer Videos kennt und erklärt sich zum "König der Alpen".
Seine "Ich schau gut aus und bin fresher als ihr"-Attitüde funktioniert, weil sie charmant und unverkrampft transportiert wird und man Crack Ignaz als Rap-Character wahrnimmt, der sich seine eigene Nische in der Musiklandschaft gebastelt hat.
Obwohl seine Sprache durchaus vom Salzburger Dialekt gefärbt ist, wird Crack Ignaz weit über die österreichischen Landesgrenzen hinaus wahrgenommen.
So ist zum Beispiel seine Single "Elvis" 2013 auf dem deutschen Label Upmyalley als Vinyl-Edition erschienen. Sido hat vor kurzem getwittert, dass er Fan von Crack Ignaz ist, und in deutschen HipHop-Radiosendungen wird die Musik von Ignaz K. ebenso gepumpt.
Aktuell ist er auf dem neuen Album von Skero "Der Riese im Glashaus" als Gast beim Song "Dekadance" zu hören. Demnächst wird dazu ein Video präsentiert, das bei den diesjährigen Amadeus Awards gedreht wurde.
Debüt-Album "Kirsch"
Jetzt erschient mit "Kirsch" das erste Album von Crack Ignaz. Veröffentlicht wird es über Melting Pot Music, jenem geschmackssicheren deutschen Label, bei dem schon Künstler wie Brenk Sinatra, Fid Mella, Dexter oder Miles Bonny ihre Platten herausgebracht haben.
Neben Haus- und Hofproduzent Lex Lugner stammen die Beats auf "Kirsch" von dem jungen Wiener Produzenten Wandl, dessen Sound perfekt als Grundlage für Crack Ignaz Texte passt. Mit Feux war ein weiterer talentierter Beatbastler involviert, der seit Jahren für tighte avantgardistische Produktionen, die irgendwo zwischen HipHop und Elektronik angesiedelt sind, steht.
Laut Crack Ignaz wird "Kirsch" insgesamt anders klingen, als das, was man bisher von ihm gehört hat. Mehr wollte er im Interview noch nicht verraten.