Erstellt am: 25. 6. 2015 - 18:55 Uhr
The money turned my noodles into pasta
Und jetzt schreien es ja schon die Spatzen von den Dächern, und auch die Kollegen von den blauen Seiten warnen uns: mit den traditionellen Luxus Marken Gucci, Prada, LV und so machen wir uns maximal lächerlich und sogar in Japan ist der Markt für Logoprint Handtaschen eingebrochen. Ich zitiere: "Understatement statt Bling-Bling, das ist laut US-Experten der neue Trend bei Luxusmarken."
Also sucht euch neue Distinktionskriterien ihr Kanye Westschen Parvenüs da draußen, als Louis Vuitton Don beindruckt ihr keinen. Oder blättert mal 12.500 Flocken in einer chinesischen Benimmschule hin, damit ihr lernt, wie man die Namen des ganzen Designerkrempels ausspricht und euch Weisheiten wie "luxury is a tool of sucess on the battlefield of life" mit auf den Weg gegeben werden, im Jahr zwei nach Versace.
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Meek Mill ist ein technisch nicht so schlechter Rapper aus Philadelphia. Er zählt 28 Lenze und will uns in der Nummer Monster clevererweise nicht durch das Aufzählen von Klamottenlabels beindrucken, sondern akzentuiert seine Noblesse bereits im Intro durch die Delikatessen, die er in sich hineinstopft. Aber er hat seine Rechnung ohne die Verfressenheit des Hip Hop Lesekreises gemacht. Mahdi Rahimi, Ole Weinreich, Trishes und Natalie Brunner kennen nicht nur ihre Reim ABCs, den Unterschied zwischen Soba und Udon und wissen, dass guter Thunfisch teurer als Hummer ist, und dass kein Angeber mit nur einem Spürchen Selbstrespekt und Klassenfeind-Bildung jemals seinen Hummer mit Pasta essen würde.
Was uns sonst noch zu "Monster", die Geld-verdirbt-den Charakter-Geschichte von Meek Mills, der übrigens in der Nummer dreimal erwähnt, dass er gerade Nicky Minaj mehr als zum essen ausführen darf, eingefallen ist, hört ihr hier.