Erstellt am: 29. 5. 2015 - 13:38 Uhr
Die Tiere sind ruhig: Seewiesenfest 2015
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Alle Infos zur Festivalsaison
Am 6. Juni findet in Kleinreifling im Ennstal zum 21. Mal das Seewiesenfest statt, von dem alle Eingeweihten berichten, es sei eines der gemütlichsten, idyllischsten Festivals des Landes. Hier ein ABC der wichtigsten Infos zur diesjährigen Ausgabe.
Seewiesenfest
- Anreise: Als Belohnung für diejenigen, die mit der Bahn und nicht mit dem Auto nach Kleinreifling reisen, gibt es beim Festival ein Freigetränk.
- Band, Clemens Denk: Der österreichische Songwriter Clemens Denk verdreht nicht nur im Namen von Clemens Band Denk die Konventionen, auch in seinen Songs zwischen Slacker-Folk, DYI-Pop und noisigem Gebrizzel reagiert die Freigeistigkeit: Der Sound ist gut.
- Colleen Green: "Die Ramones haben vorgezeigt, wie man aus drei Akkorden einen guten Song machen kann, und Coleen Green kann das, im Gegensatz zu vielen anderen Epigonen, ebenfalls." So ehrt Pitchfork sinngemäß die Songwriter-Qualitäten der amerikanischen Aufsteigerin Colleen Green, die ihr drittes Album "I wanna grow up" nennt und die Punk- und DYI-Ästhetiken ihrer eingängigen Indiesongs darauf ein Stückchen weiter in Richtung Pop dreht.
- Dorian Concept: Dorian Concept live, das bedeutet seit Herbst letzten Jahres eine Trioshow gemeinsam mit den anderen Supertypen Cid Rim und The Clonious, und in weiterer Folge macht es die Konzerte zum aktuellen Album "Joined Ends" noch faszinierender und mitreißender als früher.
Red Bull Music Academy/Dorian Concept
- ehrenamtlich: Es ist wahr: sämtliche MitarbeiterInnen des Festivals arbeiten ehrenamtlich. Auch die BewohnerInnen von Kleinreifling freuen sich jedes Jahr auf das Event und helfen mit.
- Frikulum Kulturverein: Die "unabhängige Initiative für Frieden, Kultur und Umwelt" Frikulum organisiert seit dreißig Jahren in der Region Kulturveranstaltungen, von denen das Seewiesenfest die bekannteste ist.
- Gulasch: Berichte über das Seewiesenfest kommen niemals ohne eine Erwähnung des legendären Gulaschs aus, von dem offenbar auch Bands noch Jahre nach ihrem Besuch in Kleinreifling träumen.
- Hobisch-Gut: In einem 200 Jahre alten Auszugshaus am Hobisch-Gut in Kleinreifling findet am Donnerstag, 4.6., also zwei Tage vor Festivalbeginn, eine Warm-Up-Party mit Dawa statt.
- Idylle: das in Zusammenhang mit dem Seewiesenfest zweifellos am meisten verwendete Wort
- Jeffrey Lewis & The Jrams: Wenn der scheue amerikanische Musiker Jeffrey Lewis nicht gerade als Teil der amerikanischen Antifolk-Szene Musik macht oder solo oder mit etwa Adam Green oder Daniel Johnston auf der Bühne steht, zeichnet er Comics für seine eigene Comicbuchserie Fuff oder kümmert sich um das Artwork für befreundete KünstlerInnen.
- Kante: Die Theatermusik, die die Mitglieder von Kante in den vergangenen Jahren während ihrer Bandpause ersonnen und an renommierten Häusern aufgeführt haben, haben sie im Februar dieses Jahres auf dem Album "In der Zuckerfabrik" gesammelt herausgebracht und sich somit als Band wieder zurück gemeldet.
- Lineup kompakt: Clemens Band Denk (At), Colleen Green (Us), Dorian Concept Live! (At), Die Nerven (De), Jeffrey Lewis & The Jrams (Us), Kante (De), Pola-Riot (At), Viech (At), We Are The City (Ca), Brennholz.Rocks (At)
- Müll: Hier gibt es Fotos davon, wie der Campingplatz von den BesucherInnen zurückgelassen wurde. Das ist beinahe unglaublich, wenn man an andere Festivals denkt - bitte auch anderswo nachmachen!
Die Nerven
- Nerven, Die: Dass die Stuttgarter Die Nerven eine der umwerfendsten, im Wortsinne, aktuellen deutschen Noise-Punkbands sind und gleichzeitig ein nichts weniger als monströser Liveacts sind, hat sich glücklicherweise schon hinreichend herumgesprochen. Punk als Haltung: Auch wenn du selbst nichts mehr entscheidest - Hörst du mir zu?
- Open Air: Eine Blumenwiese, eine Zeltbühne, eine Open-Air Bühne, eine Camping-Zone, ein Stausee.
- Pola-Riot: Mit seiner Single "Rubicon" hat das Wiener Duo Pola-Riot, eigentlich am Club-Dancefloor beheimatet, die bisher deutlichsten Signale in Richtung radiotauglichen Elektro-Pop gesandt. 2015 erstmals mit brandneuer Liveshow!
- Quote: Beim zum Seewiesenfest gehörigen Poetry-Slam gibt es eine Frauenquote, die Hälfte der Plätze wird mit Slammerinnen besetzt. Zitat auf der Website: "Ist ja schon 2015, immerhin." Teilnehmende müssen inklusive einer Begleitung keinen Eintritt zahlen und bekommen Fahrtkosten bis zu 30,- Euro zurückerstattet.
- Regionalität: Regionalität ist beim Seewiesenfest ein sehr wichtiger Faktor. So werden beispielsweise LiteratInnen aus dem Einzugsgebiet zum Mitmachen beim Poetry-Slam aufgerufen, und auch das Essen am Festival stammt von Bäuerinnen und Bauern aus der Region.
- Stausee: So sieht die Festivalkulisse aus. Man kann schwimmen.
- Tickets: Tickets gibt es hier oder hier bzw. bei einigen dort aufgelisteten Vorverkaufsstellen, sie kosten 21,- Euro bzw. 27,- an der Abendkassa. Kinder unter 14 Jahren zahlen keinen Eintritt.
- Umwelt: Es gibt Mehrwegbecher und Mehrweggeschirr, die Flyer werden auf umweltfreundlichem Papier gedruckt. Siehe auch: Müll.
- Viech: Die Grazer Band Viech beschwört Sehnsucht und Liebe zwischen Elektro-Pop und Seemannslied, als läge Graz am Meer.
- We are the city: Eine ungewöhnliche Band: Das kanadische Trio We are the city macht in manchen Momenten eingängigen Indie-Pop, streut aber immer wieder Elemente aus Prog-Rock, Postrock und Klavier-Balladen dazwischen und produziert nebenbei Filme und Drehbücher.
- X-O: Name der Theatergruppe, die am diesjährigen Seewiesenfest bereits zum siebten Mal Impro-Theater aufführen wird
- Yes, Ja, Yo: "Ja, uns gibt es immer noch, Ja, alle Menschen arbeiten hier ehrenamtlich, Ja, schon wieder kenn ich keine einzige Band", so steht es auf der Startseite des Festivals. Eine dieser drei Behauptungen stimmt ja gar nicht!
- Zelt: Auf der Seewiese wird gecampt. Am besten direkt hinter dem Festzelt.