Erstellt am: 23. 5. 2015 - 17:00 Uhr
Brand New!
Roosevelt - "Night Moves"
Wo einst, vor ewigen Vorzeiten, die besseren Acts des französischen Labels Kitsuné an der Überlagerung von Gitarrenmusik und Dancefloor gedoktert haben, House Music im Indiepopbandfomat gedacht haben, oder wo kürzlich Erlend Oye mit seinen The Whitest Boy Alive die Flinte ins Korn geworfen hat, da knüpft Roosevelt an. Dem Kölner Musiker und Produzenten Marius Laubner glückt mit der neuen Single seines Projekts / seiner Band wieder einmal eine Verschmelzung von Sehnsuchts-Popsongwriting und dünnhäutiger Disco-Euphorie. "Night Moves" erscheint beim immer guten Londoner Label Greco-Roman.
St. Germain - "Real Blues"
Der französische Produzent Ludovic Navarre gehört mit seinem Projekt St. Germain zu den Veteranen des so genannten, logischerweise, wie bei jeder "Szene", extrem breit und homogen aufgestellten French Touch. St. Germain hat meist an den äußersten Rändern des Dancefloors agiert, House Music immer weiter Richtung Jazz und easy Fashion-Boutique-Listening getrieben. Nach seinem 2000 erschienenen Erfolgsalbum "Tourist" veröffentlicht St. Germain demnächst mit "Real Blues" sein drittes Studio-Album. Der Titeltrack wird seinem Titel freilich nur so halb gerecht: Die altbekannten Zutaten Jazz und House werden hier auf schwindlig machende Art und Weise mit Samples der Blues-Legende Lightnin' Hopkins verwoben. Dazu kommen traditionelle westafrikanische Instrumente wie das Balafon. Betörende Mischung.
Ane Brun - "Directions (Torn Rmx)"
Laut eigener Angaben hat Ane Brun sich in jüngerer Vergangenheit viel mit TripHop, Jazz, angejazzter Elektronika und Beatcollagensetzern wie DJ Krush oder DJ Shadow befasst. Man kann das auf der neuen Single der norwegischen Musikerin und Sängerin hören: Im Vordergrund steht auf "Directions" die Stimme von Brun und kündet von Optimismus und den Tagen, an denen einem das Leben schmeichelt, im Hintergrund dominieren der Rhythmus und Düster-Atmosphärik. Der schwedische Produzent Torn frisiert die ganze Angelegenheit in seinem Remix dann für den Dancefloor auf. Die Zerbrechlichkeit und die süße Melancholie - bei allem Rumms und allem Geknartze - bleiben.
Patrick Watson - "Love Songs For Robots"
Gerade ist mit "Love Songs For Robots" über Domino Records das fünfte Album von Patrick Watson erschienen. Auf dem Titelstück der Platte biegt der aus Montreal stammende Musiker seinen schwermütigen Flüster-Folk Richtung Soul und lässt hinter dem Piano, seinem Haus-Instrument, auch Synthesizer, elektronisches Knistern und Orchester-Pomp zu. Und dann gibt es da auch noch ein unerwartetes, mit Effekten beladenes Gitarren-Solo. Verwirrend, verträumt, sicherlich nicht nur für Freundinnen und Freunde von Bon Iver mehr als bloß interessant.
FM4 Charts
Jeden Samstag 17-19 Uhr und danach für 7 Tage on Demand zum Hören und übersichtlich in Listenform.