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Zita Bereuter

Gestalten und Gestaltung. Büchereien und andere Sammelsurien.

30. 4. 2015 - 19:00

Wilde Songs von Sonja Eismann

Sonja Eismann ist nicht nur Journalistin und Herausgeberin vom Missy Magazin, sondern heuer auch Wortlautjurorin. Also hat sie ihre Plattenkiste nach neuen Songs zum Wortlautthema "WILD" durchstöbert.

FM4 Wortlaut

Schick uns Deine Kurzgeschichte zum Thema "WILD" - Einsendeschluss ist 5. Mai 2015

Der Gewinnertext wird im Standard und im Volltext abgedruckt.

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Musik ist bei ihr immer präsent. Nicht nur, weil es ihr emotional wichtig ist, sondern auch als Gradmesser, was gerade passiert und sich wie entwickelt. Sonja Eismann ist im besten Sinne musikbegeistert. Neuem aufgeschlossen, Experimentellem neugierig und Bewährtem treu gegenüber ist sie als Djane ebenso gern gehört wie als Kulturwissenschaftlerin auf Podien für (feministische) Musik. Praktischerweise bewegt sie sich auch beruflich in diesem Umfeld. Nicht nur als Journalistin (etwa Intro, Spex oder auch auf FM4) oder Herausgeberin vom Missy Magazine, sondern heuer auch in der Wortlautjury.

FM4 Wortlaut

Radio FM4

Wilde Songs von Sonja Eismann, am Donnerstag, den 30. Mai, in der FM4 Homebase (19-22h) und im Anschluss für 7 Tage on Demand.

"WILD" ist das Thema des Kurzgeschichtenwettbewerbs.
Mit "WILD" verbindet Sonja "Freiheit, Ungestümheit, eine komische Vorstellung von Männlichkeit. Aber auch, dass man sich das als Frau durchaus zurückerobern kann."

In diesem Sinn hat Sonja Eismann ihre Plattenkiste nach einigen neuen Songs durchstöbert. Gefunden hat sie unter anderem das hier:

Ada: The Jazz Singer (Re-Imaginded By Ada)

Sonja Eismann: Eine meiner deutschen Lieblings-Produzentinnen und -DJs ist ADA - früher aus Köln, jetzt aus Hamburg. Die hat ein ganz wunderbares Album gemacht, das hat den schönen Titel "Meine zarten Pfoten". Das klingt auch nicht besonders "WILD". Da gibt es einen Track, der heißt "The Jazz Singer (Re-Imaginded By Ada)", also eine Coverversion und da geht es darum, wie eine Jazzsängerin, so verstehe ich das zumindest, nach einer rauschenden Nacht im Taxi nach Hause fährt und all die Erwartungen und aufregenden Erlebnisse der Nacht noch mit sich trägt und das ist so ein Gefühl von jugendlicher Ungestümheit, die sich um nichts als den Moment kümmert, dass ich eben auch in seiner extatischen Freude sehr wild finde.


Hiatus Kaiyote: Laputa

Sonja Eismann: Eine Band, die ich erst vor kurzem kennengelernt habe, weil ich eine Rezension darüber schreiben durfte. Das sind die drei Australier, eine Australierin - so exotisch, wie ihr Name klingt, ist auch ihre Musik. Nämlich voller Einflüsse´, ganz soulig, R’N‘B. Futuristisch ist auch das Artwork und das Styling der Sängerin ist total durchgeknallt. Es vermittelt so was Wildes aber auch sehr Organisches, Schönes, Souliges, was mir sehr gut gefällt.

Ikonika: Beach Mode (Keep it Simple)

Sonja Eismann: Was ich an diesem Song so mag und was ich an ihm wild finde, ist, dass er so ein Teenager-Sommergefühl verbreitet. Also ein Gefühl, wo alles offen und möglich ist, wo man überhaupt keine Grenzen kennt und keine Regeln akzeptiert. Das erinnert mich ein bisschen an meine eigenen Teenager-Erlebnisse, als ich mit meiner besten Freundin zum ersten Mal an der französischen Mittelmeerküste war und wir dauernd auf der Suche nach irgendeinem Ort waren, wo was geht. Es ging natürlich nirgends was. Aber wir haben immer gesucht und uns auch auf Situationen eingelassen, die vielleicht irgendwie gar nicht so toll waren. Aber wir haben uns eben irgendwie wild und unverwundbar gefühlt. Und zu diesem Gefühl passt dieser Song sehr gut.


Acht Fragen an Sonja Eismann:

Welches Wild hast du am liebsten?
Ich glaube kleine Rehkitze. Aber nur zum Anschauen und Liebhaben - ich bin nämlich Vegetarierin.

Eine gute Kurzgeschichte macht aus …
Dass sie auf dem Punkt ist und eine unerhörte Begebenheit knackig erzählt.

Sonja Eismann

Ana Albero

Sonja Eismann

Eine gute Geschichte beginnt ...
Mit etwas, das einen sofort in die Geschichte reinzieht und nicht mehr loslässt.

Gruppenfoto oder Einzelporträt?
Gruppenfoto.

Schwarzweiß oder Farbe?
Farbe.

Darauf kann ich nicht verzichten ...
Gutes Essen und gutes Wetter.

Als Jurorin zeichnet mich aus …
Ich hoffe, dass ich fair sein werde, differenziert und interessiert.

Mein Rat an JungautorInnen:
Sich nicht irgendwie als das next best female thing verkaufen zu lassen. Nicht so dieses Fräuleinwunderschema bedienen, sondern einfach machen, worauf man selber Lust hat.