Erstellt am: 28. 3. 2015 - 14:29 Uhr
Ignoble Research
Vielleicht kommen wir vom Einfachen zum Besonderen, vom Leichtherzigen zum Beladenen:
Leicht mutet Charles Spence an, er ist nämlich ein fröhlicher Wissenschaftler. Der Mann hat etwa den berühmten Ig-Nobelpreis dafür erhalten, dass er erforscht hat, wie sehr die Geräuschempfindung das Chips-Essen beeinflusst - der Mann ist nämlich Geschmacksforscher, gar Leiter des "Crossmodal Research Laboratory" an der University of Oxford.
gemeinfrei
Im Interview mit science.orf.at, erzählt er, wie sehr die Geschmacks-empfindung mit anderen Empfindungen zusammenhängt und wie man das absolut gleiche Essen in einem anderem Setting völlig anders bewertet. So spielen bei seinen Experimenten Farbe, Tellerform, Bildung und Temperatur in die Beurteilung hinein - und wohl auch ein wenig Dünkel: So wurde etwa ein Salat, der wie ein Kandinsky Gemälde angeordnet ist, als besser empfunden als einer, mit den selben Zutaten, der willkürlich angeordnet war. Ein Pizzastück, dass mit der Spitze zu uns zeigt, wird weniger gemocht, als wenn die Spitze von uns wegweist. Bei einem rot eingefärbten Weißwein waren sich die Wein-Experten einig, dass das ein Rotwein ist, sogar ein recht guter.
Schwieriger ist die Situation für Nadine Brandl. Die ist Weltklasse im Synchronschwimmen, fühlt sich aber vom Schwimmverband nicht ernst genommen und hat ihrem Unmut auch bei einer Pressekonferenz Luft gemacht. Der OSV hatte es verabsäumt, der Synchronschwimmerin eine - frisch eingebürgerte - Griechin zur Seite zu stellen, sodass sie - weil nicht alleine synchrongeschwommen werden kann - nicht zu den Olympischen Spielen fahren kann. Nadine Brandl fühlt sich vom OSV schlecht vertretetn, ihre Sportart nicht ernst genommen - ob sich das wohl ändert, jetzt, wo das Synchronschwimmen erstmals auch für Männer olympisch geworden ist?
ORF
Schwere Zeiten machen gerade die Makemakes durch - kaum, dass sie es geschafft haben das schwere Erbe von Conchita Wurst beim Song Contest anzutreten, wirft man ihnen schon Diebstahl vor. Ihre Nummer "I am Yours" ist laut dem Musikwissenschaftler Harald Huber kein Plagiat von Coldplay’s "The Scientist" oder Katy Perrys "Roar" - aber eine ältere Nummer der Band, bei der sie sich selbst als Autoren nennen, sei von einem andern Lied "inspiriert": Zum Vergleich das frühere Stück und das davon inspirierte der Makemakes. Klingt schon sehr inspiriert.
Wollen wir hoffen, dass da nicht irgendwelche internationale Anwälte nach dem Song Contest anderer Meinung sind als der Herr Huber, was "I am Yours" betrifft: Aber wie alle Song Contest-Songs, wird auch dieser nach dem Bewerb nie wieder zu hören sein - außer er gewinnt.