Erstellt am: 25. 3. 2015 - 19:03 Uhr
"Opportunity be knockin', let a motherfucker in"
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Action Bronson ist ein begnadeter Geschichtenerzähler. Im Gegensatz zu einem seiner Vorbilder, Ghostface Killah vom Wu-Tang Clan, erzählt er aber nicht grimmige Geschichten von den Straßen seines Heimatbezirks Queens, sondern berichtet sehr bildreich über die Abenteuer in seinem Kopf.
So gibt es auf dem neuen Album mit Easy Rider eine schön psychedelische Roadtrip-Hymne, aber auch in Actin Crazy geht Bronsolino virtuell auf die Reise - und zwar in gleich vier namentlich genannten Motor-Vehikeln. Auch das Video zeigt viel Vorstellungskraft, da stolpert Action Bronson nämlich via Greenscreen-Technik durch diverse fantastische Situationen - und hat die Schüssel mit den Frühstücksflocken trotzdem immer bei der Hand.
Der Refrain des Songs ist aber bei allem CGI-Wahnsinn durchaus in der Realität verwurzelt: Dass der mehrfach platinverzierte Drake Haus-und-Hofproduzent Noah "40" Shebib gemeinsam mit Bronson an diesem Song arbeiten wollte, war eben eine Gelegenheit, die sich dieser nicht entgehen lassen sollte. Und das hat er dann auch nicht - das würde er selbst sicher so sehen (mangelndes Selbstbewusstsein kann man dem jungen Herren ja nicht vorwerfen), aber auch objektiv gesehen ist der Song ziemlich gut geworden.
Action Bronson
Und er hilft Action Bronson vor allem dabei, sich vom ewigen Vorwurf der Ghostface Killah-Abkupferei zu befreien - der hätte eine Punchline wie I feel so alive, I think I shit myself nämlich wohl nicht gebracht.
Im FM4 HipHop-Lesekreis haben Natalie Brunner, Mahdi Rahimi und meine Wenigkeit auch noch über die Ähnlichkeiten zwischen Action Bronson und dem Klischee vom traurigen Clown gesprochen. Und darüber, dass der Mann generell einen (oder mehrere) Charaktere darstellt, aber dabei trotzdem weniger von sich selbst preisgibt als die meisten anderen Rapper dieser Tage.
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