Erstellt am: 19. 3. 2015 - 12:30 Uhr
Mission to Mars
Mit Akzent
Die unaussprechliche Welt des Todor Ovtcharov. Im Radio und auch als Podcast zum Anhören.
"Die Leiden des jungen Todor"
Das Buch mit den gesammelten Kolumnen gibt es im FM4 Shop.
Die ganze Welt ist verrückt nach der Marsmission. 1,2 Millionen Menschen haben sich freiwillig gemeldet, um den roten Planet zu besuchen. Und niemals zurückzukehren. Einige von Ihnen werden aus idealistischen Gründen geleitet, andere aus reiner Abenteuerlust. Die größte Flucht in der Menschheitsgeschichte wird vorbereitet. Alle warten darauf.
Die Kandidaten für die Marsmission wurden zuerst auf 1.000 reduziert, jetzt sind nur noch 100 über. Darunter Nord- und SüdamerikanerInnen, AfrikanerInnen, Menschen aus Ozeanien und Asien und 31 EuropäerInnen. Darunter auch ein Österreicher. Ich weiß nicht, ob ich ihn beneiden soll.
CCP
Die finale Gruppe der Marssiedler wird in einer riesigen Realityshow ausgewählt werden. Die ganze Erde soll darüber abstimmen welche AstronautInnen wegfliegen werden. All das erinnert unheimlich an ein Buch von Ray Bradbury.
In seinem Roman „Die Mars Chroniken“ beschreibt Bradbury vor 65 Jahren den Aufbau und die Zerstörung der menschlichen Siedlungen auf dem Mars. Kurz vor seinem Tod wird Bradbury in einem Interview gefragt, warum die Menschheit viele seiner Prognosen, wie die Besiedlung des Mars noch nicht ausgeführt hat. „Weil die Menschen Idioten sind“, antwortet Bradbury, „sie interessieren sich viel mehr für den Konsum als für den Kosmos.“
Ich habe keine Chance in die Marsexpedition aufgenommen zu werden. Ich lebe nicht gesund, ich esse Fett und ich trinke Bier. Deshalb habe ich mich auch nicht beworben. Ich habe nicht mal einen Führerschein. Übrigens Ray Bradbury hatte auch keinen.
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