Erstellt am: 21. 2. 2015 - 09:40 Uhr
"Wer singt für Österreich"?
Die Top sechs: 27.2., 20:15 ORF1
Die Songs: 6.3., 20:15 ORF1
Das Live-Finale: 13.3., ORF1
Noch im Rennen
- Zoe
- Folkshilfe
- Celina Ann
- The Makemakes
- Dawa
- Johann Sebastian Bass
Nein, am Songcontest führen 2015 in diesem Land nur ganz schmale und entlegene Weg vorbei. Im Jahr 1 nach Conchita ist das Interesse bei den einen einfach dadurch geweckt, dass der Bewerb - mit entsprechendem Mediengedöns - in Wien stattfindet. Bei denen anderen hat der ganze Event durch die Diskussion, ob Österreich nach dem Sieg von Conchita Wurst nun das liberale Aushängeschild Europas sei, irgendwie an Relevanz gewonnen. Und die, die den Contest vorher schon mochten, die mögen ihn natürlich immer noch.
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Dabei genießt der große Gesangswettbewerb in diesem Jahr auch in der österreichischen Musiklandschaft mehr Aufmerksamkeit denn je. Nein, Wanda haben nicht mitgemacht beim Österreich-Vorausscheid (und nicht nur, weil der Sänger krank ist und nicht singen darf; an dieser Stelle gute Besserung), Bilderbuch auch nicht. Auch weit und breit kein Nino aus Wien. Aber: Trotzdem war das Starterfeld zur Österreich-Vorausscheidung so breit und FM4ig wie bisher noch nie.
Generell geht man ja ein bisschen davon aus, dass der Song Contest eher nichts für bereits erfolgreiche SängerInnen oder Bands ist. Der generelle Verlust an Credibility, das Risiko schlecht abzuschneiden (davon hat sich wirklich noch niemand erholt, nicht einmal Bonnie Tylor)... all das steht eigentlich in keinem guten Verhältnis zu dem, was es zu gewinnen gibt. Die drei Minuten auf der Bühne sind nun mal nicht dazu geeignet, sein ganzes Oeuvre in die Auslage zu stellen. Der Bewerb ist also eher etwas für speziell auf diese drei Minuten hingetaktete Acts als funktionierende Bands.
Mit Kommando Elefant, Dawa und Johann Sebastian Bass kamen bei der heutigen Auftakt-Show zur Österreich-Vorausscheidung dennoch drei der 16 Acts direkt von der akustischen FM4-Speisekarte. Offenbar wird der Wettbewerb in diesem Jahr nicht nur von Publikum verfolgt, das sich bisher nur mäßig interessiert gezeigt hat, er spricht auch ein etwas anderes, breiteres Feld an Bands an, die sich von einer Teilnahme irgendetwas versprechen.
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Und: Der Anteil dieser FM4-nahen Bands hat sich nach der ersten Show noch fast verdoppelt. Dawa und die Perückenmänner von Johann Sebastian Bass haben es in die nächsten Runden geschafft. Sprich: Es jetzt geht jetzt auch für sie ans "Training" mit den "Coaches" und für jede Band wird ein eigener möglicher Song-Contest-Song produziert. Das ist natürlich alles schon sehr nah an bekannten Casting-Show-Abläufen, und man wird noch sehen, wir gut sich dieser Ablauf und die gewachsenen Bandstrukturen aufeinander einlassen können.
Schon klar ist jedenfalls: Eine der heute ausgewählten sechs wird im Mai auf der ganz, ganz großen Bühne stehen. Und dafür gilt es in drei Wochen bei der abschließenden Live-Show vor allem das Publikum zu überzeugen. Im Gegensatz zum letzten Jahr, wo die Pro-Conchita-Entscheidung ja "hausintern" getroffen wurde, lässt der ORF diesmal wieder das Publikum ran. Das hatte sich bei seinem bisher letzten diesbezüglichen Auftritt übrigens gegen Conchita und für die Trackshittaz entschieden. Zumindest was Online-Abstimmungen angeht, zeigt sich aber in diesem Jahr doch ein erster Trend zur zweiten Soncontest-Perücke in Folge. Aber mal schaun was noch kommt...