Erstellt am: 31. 1. 2015 - 13:18 Uhr
Protestvorfinale
Protestsongcontest
Das Finale des Protestsongcontests am 12. Februar präsentiert von FM4 und dem Rabenhof Theater.
Die Videos vom Protestsongcontest gibt es ab Samstag, den 14.2., auf fm4.ORF.at. Und ab 22.45 Uhr wird das Finale auf ORF III im TV ausgestrahlt.
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Die Entscheidung, tatsächlich zum Vorfinale des PSC zu kommen, ist heuer sogar ein paar Bands schwer gefallen. Wende Punkte zum Beispiel haben sich aufgeteilt. Sängerin Wendi Gessner hat ihre Stimme auf der Bühne erhoben, die anderen drei Bandmitglieder in der Innenstadt - eine recht deutliche Prioritätenverteilung.
An Moderator Lukas Tagwerker kann es nicht gelegen haben (wiewohl einige Unmutsäußerungen von rechts außen zu hören waren), hat der doch sowohl unterhaltsam als auch in insgesamt drei Outfits durch den Abend geführt. Gut, der war dann eine runde halbe Stunde länger als sonst, aber niemand misst diese Zeit. Wenn Lukas etwa fragt, "Sind wir alleine?" und Nora Mazu antwortet "Du jedenfalls nicht", hat sich der Abend bereits ausgezahlt.
Auch die Jury war glänzend besetzt: Das Duo Esrap (mit einer Stimme), Slam-Poet und Sänger Pascal Honisch und die Wosisig-Frontfrau Sigrid "Bad Cop" Horn glänzten mit Bonmots. "Der schönste Reim des Abends war für mich "Fohrscheine - in Oasch eine". Da geht mir das Herzerl auf!" schloss Horn etwa die letzte Runde mit dem Refrainreim von Rotzpipn, die - man muss es wirklich sagen - den Protestsongcontest 2012 mit ihrem schlechtesten Lied gewonnen haben. Im selben Jahr übrigens, in dem Wosisig mit Erwin den dritten Platz belegt haben. Ein Song, der einmal beinahe eine Konzertveranstalterin den Job gekostet hätte. Aber die Geschichte muss euch die Horn bei Gelegenheit einmal selbst erzählen.
Michael Fiedler, Radio FM4
Moderator Lukas Tagwerker negiert auch alles wettbewerbige an dem Wettbewerb, sieht (stimmt ja auch) 25 GewinnerInnen und will alle im Rabenhof spielen sehen. Ja, das geht dann leider nicht. PSC-Erfinder Gerald Stocker muss nach der Abstimmung durch die Jury die zehn Finalbands präsentieren. Hier sind sie, die Reihenfolge ist völlig wahllos:
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Das vertonte Gedicht des Widerstandskämpfers Richard Zach, kurz vor dessen Hinrichtung durch die Nazis aus dem Gefängnis geschmuggelt, lässt einen erschaudern. Den sicheren Tod vor Augen ist keine Angst zu spüren, sondern trotziger Mut und hoffnungsvoller Zorn.
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Sigrid Horns Lieblingsreim kommt da vor, aber "Bitt'd goa sche - woits ned in Oasch geh?"ist mindestens genauso gut. Solange denen dabei das G'impfte aufgeht, braucht sich der PSC keine Sorgen machen. Zacharias Umpferl hat ürigens den FS2s den Testbild-Anzug vom Vorjahr geklaut.
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Er ist tot, Jim haben nicht an ein Weiterkommen geglaubt und sind daher erst gekommen, nachdem ihr Lied von CD abgespielt worden war. Das Lied hat trotzdem überzeugt und Sänger Peter Vandor hat sich nach der Veranstaltung deutlich von jeglicher im Lied geforderten Gewalt distanziert. Zu spät, wie einige fanden.
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Aus der Konserve ganz gut, aber irgendwie fehlt da was, überrollt einen diese Truppe live wie die Rote Armee. Wenn sie mit ihrem Panzer ins Gemeindebautheater einfahren, ergibt sich der Arbeitersängerchor sofort und selbst die Jury leistet nur kurz Widerstad, bevor sie sich merkelrautend einreiht.
Michael Fiedler, Radio FM4
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Über die Multitaskingsisters ist vor ein paar Jahren noch gelächelt worden. Heute heißen sie MTS, Nora Mazu ist eine von ihnen und auch alleine souverän. Ein starker Song, top produziert, Esras Kopfnicken war schon fast ein Headbangen.
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Elias hatte es heute nicht leicht. Das Lied kam von CD, er musste danach aber zu Lukas Tagwerker auf die Bühne, den Text erklären und dessen unangemessene real-life-Freundschaftsanfrage möglichst unverbindlich beantworten. Inklusive Umarmung.
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FS2 werden jetzt entweder vom Tourismusverand ihrer Heimatgemeinde oder von einem namhaften Telekommunikationsunternehmen gesponsert. Das Lied kam playback, der Inhalt ist aber sehr live.
Michael Fiedler, Radio FM4
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Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Die Wendi Gessner singt unfassbar gut. Alleine der Auftritt von Wende Punkt wäre es wert, zum Finale zu kommen.
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Das Fremdwort hatten beim Halbfinale noch nicht alle gegoogelt, die Erklärung auf der Bühne war dementsprechend ausführlich. Wer das alles noch nicht gehört hat: 12. Februar.
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Das Duo macht alles selbst und alles mit dem Mund. Einzige Hilfsmittel scheinen Mikros und eine Loop-Maschine zu sein. Dazu tanzen sie auch noch synchron. Also wenn die zwei das alles live im Rabenhof aufführen, gibt es Punkte von allen JurorInnen.
Karin Rabhansl
Was, das war's schon? Na seltsam, wo ist denn Udo Jürgen aka Hans Lobitzer, der sogar im Bademantel aufgetreten ist und es über sich ergehen hat lassen müssen, dass über das Darunter gerätselt wurde? Wo ist die extra aus Bayern angereiste Karin Rabhansl, die mir auch noch Pickerl mitgebracht hat? Und wieso ist das Neil-Young-Cover nicht weiter? Und all die anderen?! Lukas Tagwerkers Standpunkt wird mir immer verständlicher. Aber das ist halt jetzt so. Zur Strafe hier noch ein eingescannter Aufkleber, den die Rabhansl nicht mit in den Rabenhof bringen wird. Ätsch!
Wie gehts weiter?
Am 12. Februar sehen und hören wir uns wieder. Da steigt nämlich um 20 Uhr das Finale im Wiener Rabenhof Theater, live übertragen von Radio FM4 sowie hier auf der Website im Video-Stream. Außerdem wird - Überraschung! - ORF III das Finale filmen und am 14. Februar ausstrahlen!
Und auch die Jury steht schon fest: Wie eh und je werden Peter Paul Skrepek von der MusikerInnengilde und Martin Blumenau von FM4 dabei sein, außerdem nach einer Pause wieder die Musikerin und Moderatorin Birgit Denk.
Neu sind heuer die Journalistin Olivera Stajić von derStandard.at, die Schriftstellerin Vea Kaiser und der Musiker und Autor Hubert Weinheimer. Und wie schon vergangenes Jahr auch ihr! Von 19 Uhr bis zu dem Zeitpunkt, an dem sich die Jury zurückzieht, könnt ihr auf unserer Website abstimmen und vergebt ganz zum Schluss gemeinsam eure Punkte - wie eineR der anderen JurorInnen.