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Natalie Brunner

Appetite for distraction. Moderiert La Boum de Luxe und mehr.

21. 1. 2015 - 17:27

Fahrstunden bei Big K.R.I.T.

FM4 HipHop-Lesekreis: Police behind us my index was grinding her pussy like rhyme with no timin.

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Der HipHop-Lesekreis geht auf die Reise und wie heißt es so schön bei Andre Heller: die wahren Abenteuer sind im Kopf. Aber keine Angst, wir werden uns heute nicht mit dem lyrischen Output von Left Boy auseinandersetzen, sondern mit dem Werk eines King Remembered In Time: Big K.R.I.T.

Er stammt zwar aus Meridian, Mississippi, ist aber offensichtlich mit dem Südstaaten-Rap von Outkast, dem Goodie Mob und anderen aus Atlanta aufgewachsen. In "Cadillactica", dem Titeltrack seines neuen Albums, huldigt er diesem zurückgelehnt-souligen HipHop-Sound, wie auch den klobigen Fahrzeugen, die in der Ästhetik des Genres stark im Zentrum stehen: klobige Cadillacs eben.

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"Cadillactica" scheint mir ein ähnlicher Ort zu sein wie Stankonia, zu dem uns Outkast vor 15 Jahren mitgenommen haben. Ein Ort, von dem alle funky Dinge kommen und wo Dopeness an jeder Ecke wächst wie Dondrinen auf dem Mars. Das Tempo zieht etwas an, die Synths flirren etwas höher, schließlich sind wir mit Big K.R.I.T. im Futurismus der Gegenwart gelandet.
Gäbe es eine Möglichkeit, um eine Residenz in oder auf Cadillactica anzusuchen, dann lägen meine Unterlagen schon längst ausgefüllt bei den Behörden. Aber es ist eigentlich viel leichter: "Cadillactica" ist ein psychedelischer Ort, ein Mindspace, symbolisiert durch ein Auto, das sowohl eine DJ-Kanzel mit einer Pole-Dance-Stange in der Mitte hat, als auch ein Aquarium. Etwas das auch ich in meinem Schlafgemach wünsche.


Der Titeltrack seines Albums "Cadillactica" ist nicht nur ein total losgelöstes Schweben im hedonistisch-psychedelischen Genuss, Big K.R.I.T. setzt sich auch in Kontext zu neuen Entwicklungen und Artists und kann ganz gut damit leben, dass er nicht mehr das newest kid on the block ist. Ein Wink an Migos durch den ausgerufenen Dada-Gruß der Kapitalismus-Affirmation: "Versace Versace Versace" findet die Hörerin genauso wie Referenzen an Südstaaten Classics wie DJ DMD.

Das hat sich der HipHop-Lesekreis, bestehend aus Ole Weinreich, Mahdi Rahimi, Trishes und Natalie Brunner, laut zu "Cadillactica" gedacht:

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