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Conny Lee

Prokrastinative Hinterstübchen des Alltags

14. 1. 2015 - 17:00

Lara Croft and Friends

Auch "Lara Croft und der Tempel des Osiris", das zweite Spin-Off der Tomb Raider Reihe, setzt auf kooperative Action statt einsamen Rätselkniffeleien

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Es ist jetzt fast zwanzig Jahre her, dass der erste Teil von Tomb Raider erschienen ist. 1996 war das. Die Kelly Family, Gangsta's Paradise und der Lemon Tree waren in den Charts. Seit dem ist sehr viel passiert. Also allgemein natürlich, aber auch was Tomb Raider angeht. In der Zwischenzeit gab es zwei Verfilmungen, ein unsägliches Musikvideo, zehn Tomb Raider Games plus zwei Spin-Offs.

Lara Croft and the Temple of Osiris

Square Enix

Diese Spin-Offs unterscheiden sich auf den ersten Blick durch den Titel, da sie nicht unter Tomb Raider sondern unter Lara Croft laufen, und zweitens natürlich duch ihr Gameplay. Das jüngste, Lara Croft und der Tempel des Osiris, ist vor Kurzem erst erschienen, für XBox One, Play Station 4 und auf Steam. In den Lara Croft-Games steht die Story viel weniger im Vordergrund als in der Tomb Raider Serie, was aber nicht heißt, dass es gar keine Story gibt.

Die Story

Lara Croft und ein konkurrierender Archäologe, Carter Bell, dringen in eine ägyptische Pyramide ein, wo sie den Stab des Osiris suchen. Als sie ihn finden tun sie als erstes das Dümmste, was man als Archäologe so tun kann, wenn man ein Artefakt in einer alten Pyramide findet: sie fassen es an. Dadurch erwecken sie alle möglichen ägyptischen Gottheiten wieder ins Leben, nämlich Osiris' Frau Isis, ihren Sohn Horus und deren alten Widersacher Seth, der nämlich Osiris, seinen Bruder, getötet und seine Körperteile über das ganze Land verstreut hat.

Soviel zum Familien-Clinch der ägyptischen Götter. Lara und Carter sind aber nun, nachdem sie den Stab berührt haben (ernsthaft, was für Archäologen seid ihr eigentlich?!) mit einem Todesmal gebranntmarkt und nur Osiris kann sie retten. Deswegen (als ob wir so notwendig eine Story-basierte Motivation bräuchten) müssen wir jetzt alle Körperteile des Osiris wiederfinden und auf den Altar legen, damit er wieder lebendig wird.

Dabei schickt uns natürlich der böse Gott Seth alle möglichen ägyptischen Gott-Bosse entgegen, von Seelen-fressenden Krokodilen bis zu brennenden Mistkäfern.

Lara Croft and the Temple of Osiris

Square Enix

Zusammen ist man weniger allein
Während der letzte Teil Lara Croft and the Guardian of Light für zwei Spieler ausgelegt war, kann man den neuen Teil Lara Croft and the Temple of Osiris sogar zu viert spielen. Die spielbaren Figuren neben Lara Croft sind dabei die Gottheiten Isis und Horus und ihr Archäologen-Kollege Carter Bell. Die Spielmechanik ist dabei großteils aus dem letzten Teil übernommen, allerdings hier und da verbessert worden.

Man kann das Spiel auch gut alleine spielen, anders als manch andere Koop-Games, die alleine oft hinken oder nicht zu bewältigen sind. Dann sind alle Fähigkeiten und Waffen gebündelt bei Lara. Das bedeutet aber auch, dass schnell alle Tasten am Controller bzw. der Tastatur mit Funktionen belegt sind, die es hurtig zu beherrschen gilt, teilweise auch gleichzeitig. Spielt man zu mehrt, dann werden die Fähigkeiten auf die Figuren verteilt. Das vereinfacht nicht nur die Steuerung, sondern zwingt auch zur Kooperation. Zum Beispiel müssen die SpielerInnen simultan Schalter betätigen oder sich gegenseitig über Schluchten helfen. Dafür muss man sich absprechen und koordinieren.

Lara Croft and the Temple of Osiris

Square Enix

Die Perspektive, die, im Gegensatz zu den Tomb Raider-Games, nicht Lara Croft folgt, sondern das gesamte Geschehen von schräg oben zeigt, funktioniert für das Zusammenspiel einwandfrei und erinnert, ebenso wie auch sonst vieles in Lara Croft, an Diablo.

Alle Elemente von klassischen Action RPGs sind vorhanden: Looten, Leveln, den Character mit Items aufwerten. Für Hardcore-Gamer ist das Gameplay allerdings wahrscheinlich zu einfach. Vor allem wenn man zu mehrt spielt, sind die Gegner mit gut platziertem Sprengstoff schnell erledigt. Der Spielspaß zu viert müsste aber eigentlich auch die Hardcore-Gamer erweichen können.