Erstellt am: 10. 1. 2015 - 16:54 Uhr
Brand new!
Clarence Clarity – "Those Who Can't, Cheat"
Im März wird unter dem Namen "No Now" das wild zusammengetackerte Debütalbum des noch recht mysteriösen Londoner Newcomers Clarence Clarity erscheinen, als Vorgeschmack gibt's jetzt schon mal einen gut durch die Mangel gedrehten Synthie-Pop-Song mit kaputtem Funk-Appeal. Schriller 90ies-R'n'B, aufgenommen mit Flohmarkt-Equipment, Falsettgesang, windschiefe Stimm-Effekte, weltmusikalische Tupfer, eine Explosion in der Flipperhalle.
Panda Bear – "Boys Latin"
Auf "Boys Latin" übt sich Panda Bear in ungewohntem Minimalismus, klingt dabei nicht groß anders als bisher, jedoch zwingend wie lange schon nicht mehr. Panda Bear setzt auf die Stärken der Repetition, das Mantrahafte, die Macht des Loops. "Boys Latin" wogt gemächlich auf einer Bassline dahin, der schlicht schlackernde Beat will nach echtem Schlagzeug klingen, weniger nach produziertem Rhythmus. Panda Bear ist Drummer. Hier glückt wieder einmal die oft beschworene Verschmelzung von Natur, Rituellem, Schamanentum und Digital-Park.
Gang of Four – "Broken Talk"
Die englischen Postpunk-Legenden Gang of Four haben Ende der 70er, Anfang der 80er mit den Alben "Entertainment!" und "Solid Gold" zwei unerschütterliche Meisterwerke der nervösen, politisch geladenen Gitarrenmusik erschaffen und vierhundert Bands zwischen Franz Ferdinand, The Rapture und Bloc Party beeinflusst, das glattpolierte Comeback-Album "Content" aus dem Jahr 2011 hätten sie der Geschichtsschreibung vielleicht aber besser verschwiegen. Es geht jedoch aufwärts: Demnächst erscheint mit "What Happens Next" ein neues Album von Gang of Four, die Kollaboration mit Alison Mosshart macht schon mal Hunger. Funky, hart, scharf.
Girlpool – "Blah Blah Blah"
Die beiden erst kürzlich der Highschool entwachsenen Musikerinnen Cleo Tucker und Harmony Tividad brauchen nicht mehr als zwei quengelig gegeneinander anspielende Instrumente, Gitarre und Bass, und ihre Stimmen im harmonischen Widerstreit. Schlagzeug gibt es keines. Girlpool aus L.A. taumeln zwischen Twee-Pop-Niedlichkeit und Rrrriot-Grrrl-Schrottplatzpunk. Ein kleiner, toll alberner Song, der in gerade mal zwei Minuten ein bekanntes Problem auf ein paar knackige Zeilen herunterbricht: Der Partner ist doof, die Liebesbeziehung muss endlich beendet werden. Keine Ausflüchte und kein Entschuldigungsgelaber mehr.
FM4 Charts
Jeden Samstag 17-19 Uhr und danach für 7 Tage on Demand zum Hören und übersichtlich in Listenform.