Standort: fm4.ORF.at / Meldung: "Das Flex ist gerettet"

Paul Pant

Politik und Wirtschaft

22. 12. 2014 - 13:01

Das Flex ist gerettet

Flex-Chef Tom Eller spricht von einem Weihnachtswunder. Sein Sanierungsplan wurde von allen Gläubigern angenommen. Man sei "dem Tod noch einmal von der Schippe gesprungen".

Ein Wien ohne „Flex“, das wäre wie der Donaukanal ohne Wasser. So richtig glauben konnte man es ohnehin nicht, dass das legendäre Flex tatsächlich zusperren sollte. Trotzdem: Heute, am 22. Dezember war es richtig arschknapp, erzählt der erleichterte Tom Eller. Der Flex-Chef freut sich hörbar über den Anruf gleich nach der Gläubigersitzung: „Die frohe Kunde muss verbreitet werden“, ein „Weihnachtswunder“ entwischt ihm sogar.

Flex

Richard Taylor

Alle 22 Gläubiger haben Ellers vorgelegtem Sanierungsplan zugestimmt. Ausbezahlt werden - in gestaffelten Fristen - 50 Prozent der anerkannten Forderungen, die sich auf gut 750.000 Euro belaufen, das bestätigte auch der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) der APA.

25 Prozent der ausstehenden Summe müssen nun als Barquote - also binnen 14 Tagen nach rechtskräftiger Bestätigung des Sanierungsplans - ausbezahlt werden. Danach folgen 8 Prozent binnen acht, 8 Prozent binnen 16 und 9 Prozent binnen 24 Monaten. Ursprünglich hatte das Flex eigentlich nur eine 20-Prozent-Quote angeboten. Das jetzige nachgebesserte Angebot hat alle Gläubiger überzeugt. Für Tom Eller und 20 weiter MitarbeiterInnen wird es wohl einiges zu feiern geben diese Weihnachten.

Interview mit Tom Eller:

Was ist rausgekommen heute bei der Gläubigersitzung?

Tom Eller: „Das Flex Weihnachtswunder, der Sanierungsplan ist mit 100 Prozent von den Gläubigern angenommen worden und das Flex ist sozusagen wieder frei und darf eigenständig weiter geführt werden und die ganze Geschichte ist Schnee von gestern. Das Konkursverfahren ist sozusagen eingestellt, das Flex ist gerettet.“

Was bedeutet das jetzt konkret fürs Flex und wie geht es weiter?

Tom Eller: „Das Flex wird ganz normal weiter gehen. Wir sind jetzt natürlich enorm erleichtert und werden einen Neuanfang machen. Wir sind auf jeden Fall jetzt auch nach diesem ganzen Horrortrip absurderweise besser aufgestellt als vorher, weil wir diesen Schuldenberg jetzt los sind. Wir werden natürlich jetzt, wie soll ich sagen, sehr vorsichtig und vernünftig weiter arbeiten, damit wir nie wieder in so einen Schlammassel geraten.

Das hoffen wir auch, wie wird jetzt gefeiert werden zu Weihnachten im Flex?

Tom Eller: „Wir haben am 23. und 24. eine große Party von MYNT, eine Deephouse-Techno-Sause und wir werden dort ordentlich anstoßen. Wir sind ja wieder einmal dem Tod von der Schaufel gesprungen. Wie damals, als uns die U-Bahn-Verlängerung fast umgebracht hätte oder viele andere Sachen auch, die Sperrstunden-Regelung zum Beispiel und, und, und. Es gibt so viele Probleme, die wir überstanden haben. Das hat uns jetzt noch in unserer Sammlung gefehlt und das haben wir jetzt auch überstanden. Aber ein zweites Mal brauchen wir und ich das sicher nicht, weil es war schon ziemlich knapp, dass wir dabei irgendwie verreckt wären. Aber wie schon gesagt, es ist überstanden und es ist jetzt ein Neuanfang und eigentlich sollte es jetzt sogar besser weitergehen, als die letzten Jahre, wo wir doch ein bisschen zu viel investiert haben.