Erstellt am: 9. 12. 2014 - 15:45 Uhr
FreundInnen im Weltall
Mal ist der Horizont zu sehen, mal Wolken, die schnell vorüberziehen. Das ist der Blick aus dem Fenster des dem wohl entlegensten Arbeitsplatzes überhaupt: der internationalen Raumstation ISS. Was die Astronauten dort genau machen, wie sie Kaffee kochen und wie sie ihr Wochenende verbringen kann man mit der Web-App "Friends in Space" erkunden: Eine Art Tagebuch der italienischen Astronautin Samantha Cristoforetti, die vor zwei Wochen auf die ISS geflogen ist. Fotos, Audioschnipsel, Tweets und Statusberichte vermitteln uns in den kommenden Monaten, was die 37-Jährige im All jeden Tag so macht.
Einblick ins Astronautentraining
Vor fünf Jahren ist sie als eine von sechs Trainees der Europäischen Weltraumorganisation aus Tausenden Bewerberinnen und Bewerbern ausgewählt worden. Seither gibt sie der Welt über Twitter, Google+ und Flickr einen Einblick in ihren zugegebenermaßen recht außergewöhnlichen beruflichen Alltag.
L+15: Logbook.“Transforming yesterday’s coffee into tomorrow’s coffee” to quote @astro_Pettit https://t.co/DqwOtI51It pic.twitter.com/Vdx5LQujFt
— Sam Cristoforetti (@AstroSamantha) 9. Dezember 2014
"Der Astronautenjob fasziniert einfach", weiß die italienische Astronautin aus eigener Erfahrung. "Früher, ohne Social Media, war es sehr schwer, einen Einblick in den Alltag zu bekommen. Wie Training und Ausbildung aussehen etwa oder was Astronauten den ganzen Tag auf der ISS machen."
Sonnenaufgang von der ISS
Die App "Friends in Space" hat Samantha beim italienischen Datenjournalismus Studio Accurat in Auftrag gegeben. Jetzt erfahren wir dort zum Beispiel, dass die ISS mit einer Geschwindigkeit von 26.000 Stundenkilometer um die Erde rast, 400 Kilometer über der Erde. Die Startseite zeigt Live-Bilder der Erde aus Sicht der ISS. Eine geschwungene gelbe Linie visualisiert die Umlaufbahn der ISS, ein Punkt die jeweilige Position. Die italienische Astronautin versorgt ihre hunderttausenden Follower alle paar Stunden mit atemberaubenden Fotos und News. Offline war sie eigentlich nur während ihres sechsstündigen Fluges zur Raumstation.
Selfies und Spacies
Mit ihrer Mitteilungsfreude ist Samantha Cristoforetti nicht allein unter Astronauten. Bis Mitte November schickte ihr deutscher Kollege Alexander Gerst fleißig Selfies und "Spacies" von der Raumstation. ISS Bewohner Chris Hadfield, wurde mit seiner umgetexteten Coverversion von David Bowies Space Oddity vor anderthalb Jahren sogar zum Youtube-Star.
Übrigens: In den kommenden zwei Wochen können auch wir die ISS beobachten. Als sehr hellen Punkt am Nachthimmel, der auch aus der Großstadt sichtbar ist.