Erstellt am: 20. 11. 2014 - 19:00 Uhr
"Vanity, I love you for myself"
Es ist fast schon gespenstisch wie höflich es bei uns im HipHop Lesekreis zugeht und wie einig wir uns immer sind, fast wie Motten, die auf die einzige Lichtquelle zutänzeln. Aber jetzt haben wir endlich ein Stück Musik, an dem sich unsere Geister scheiden: They Come In Gold vom zweiten Album der Shabazz Palaces.
sub pop
Die Pro Fraktion bestehend aus Me, Myself and I Brunner und Lovebug Trish-Ski hat folgendes zu vermelden:
Es ist eine mystische, kosmische Reise, auf die uns Shabazz Palaces mitnehmen. Hinter Shabazz Palaces stehen Ishmael Butler, der manchen vielleicht noch als Butterfly der jazzigen HipHop-Crew Digable Planets ein Begriff ist, und sein Partner Tendai Maraire. Ihr erstes Album Black Up ist vor drei Jahren bei dem legendären Label Sub Pop erschienen, ein Haus, das eigentlich nicht die erste Adresse für HipHop ist, sich aber sehr wohl viele Jahrzehnte um innovative Musik verdient gemacht hat. Zu erklären ist diese Allianz über die Seattle-Connection, sowohl Shabazz Palaces als auch Sub Pop sind in Seattle zu Hause. Was Shabazz Palaces auf ihrem zweiten Album Lese Majesty geschaffen haben, würde sowohl den interstellaren Free-Jazz-Botschafter vom Saturn Sun Ra als auch Sufi-Mystiker glücklich machen. Shabazz Palaces sind futuristisch, spacig, komplex, subtil und psychedelisch, aber ohne ins Eskapistische abzugleiten.
Die doppelzüngige Hydra der Shabazz Palaces Gegner Kollege Rahimi entgegnet - Schulter an Schulter mit Kollege Weinreich:
Naja... mir kommt das Ganze einfach so vor, wie wenn jemand einen Thesaurus gefunden hätte und den Thesaurus rappt. Ist halt vollkommen uninteressant und er sagt mir genau gar nichts. Man muss ja auch nicht immer was sagen, aber stilistisch ist das dann auch irgendwo bei irgendeinem Hip Hop Jam auf irgendeinem Collegecampus mit Dresscode Dashiki in den 90ern hängen geblieben. Deswegen halt vollkommen uninteressant, vor allem in Anbetracht dessen, dass es derzeit auf sprachlicher, inhaltlicher und sonstiger Ebene wesentlich interessantere Rapper gibt. Es ist halt extrem redundant das Ganze. Nicht einmal Mumpitz, aber einfach nur uninteressant.
Und so klingt die Diskussion des Hip Hop Lesekreis bestehend aus Mahdi Rahimi, Ole Weinreich, Stefan Trischler und Natalie Brunner zu Shabazz Palaces in Audio-Form:
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