Erstellt am: 5. 11. 2014 - 14:38 Uhr
"Murder, mayhem, melodic music"
tl;dr:
Dieses Album downloaden!
Run The Jewels sind auf den ersten Blick ein seltsames Paar: El-P war früher ein Drittel von Company Flow und Chef des Labels Definitive Jux und in beiden Funktionen einer der Köpfe eines krachigen Underground-HipHop-Entwurfs aus New York. Killer Mike hingegen ist Teil der Dungeon Family rund um Outkast und legte seine smarten Texte lange Jahre meist über klassische Südstaaten-Beats. Die all diese Faktoren verbindende Kombination der beiden hat aber schon auf mehreren gemeinsamen Projekten sehr explosive Energie entfaltet - und auch das zweite Album ihrer Band-Reinkarnation, "Run The Jewels 2", kommt wie ein Rammbock durch die Glastür. Gleichzeitig haben El-P und Killer Mike aber auch gerade ein Remix-Projekt namens Meow The Jewels angekündigt, auf dem alle Beats des Albums mit Katzengeräuschen nachgebaut werden.
Run The Jewels: El-P & Killer Mike
Dass auf dieser Remixplatte dann über Kätzchenmiauen auch Zeilen wie
"Look at these kitties, Mike, I'mma rat-a-tat 'em for living"
donnern werden, ist Teil der vermeintlichen Widersprüchlichkeiten um Run The Jewels. Aber nur weil Killer Mike sehr eloquent zu den Geschehnissen in Ferguson Stellung beziehen kann, heißt das eben nicht, dass er den schlechten Rappern nicht auch mal eine Zeile wie
"You rappers doodoo, baby shit, just basic boo boo"
widmen kann, sondern spricht vielmehr für seine vielseitige Rapper-Persönlichkeit. Dafür wird für die darauffolgende Reichtumsmetapher nicht irgendjemand aus der schnöden Forbes-Liste bemüht, sondern gleich der malische Kaiser Mansa Musa, der laut aktuellen Recherchen der reichste Mann in der Weltgeschichte gewesen sein dürfte.
Im FM4 HipHop-Lesekreis dominiert beim Thema Run The Jewels das Fantum: Natalie Brunner, Mahdi Rahimi, Ole Weinreich und meine Wenigkeit freuen sich über 80er Jahre Wrestling Metaphern, erinnern an frühere Trina-Kollabos oder wollen von Killer Mike gar ein Kind.
Dieses Element ist nicht mehr verfügbar