Erstellt am: 12. 10. 2014 - 14:49 Uhr
FM4 Filmgeschichten mit Zach Braff
Hörtipp
FM4 Filmgeschichten, Sonntag ab 15 Uhr in FM4 Connected, danach 7 Tage on demand
Produktion: Rudi Ortner
Zach Braff ist müde, als ich ihn treffe. Er ist gerade aus Rom gelandet. In Wien soll er seine geldgebenden Fans zur Vorpremiere seines neuesten Films begrüßen. Nur kurz. Denn das Frage-Antwort-Spiel nach dem Preview seiner aktuellen Dramödie über einen 35jährigen Schauspieler in der Krise ist bereits an die Berliner Braff-Aficionados verkauft. Next Stop London. In Einlösung seiner Crowdfunding-Versprechen tourt der Scrubs-Star durch Europa und gleich um die Welt.
Optionen wie Mailbox-Ansagen, Q&As, Autogrammstunden, Previews, Meet and Greets, und und... hat Zach Braff seinen finanziellen Unterstützern auf Kickstarter.com angeboten. 46.520 Fans haben Zach Braffs „Wish I was here“ auf über die Crowdfunding-Plattform mitfinanziert. Innerhalb von nur drei Tagen konnten über zweieinhalb Millionen Dollar lukriert werden. Ins Kreuzfeuer der Kritik ist der Regisseur, der mit seinem Bruder Adam Braff das Drehbuch geschrieben hat, auch noch gekommen. Man hat Braff vorgeworfen, er hätte das Projekt dann doch nicht so „indie“-kompromisslos angelegt. Die US-Filmproduktionsgesellschaft Focus Features hätte sich vorab mit mehreren Millionen Dollar schon die Vertriebsrechte gesichert gehabt.
Fox Searchlight Pictures
Mehr als zehn Jahre hat es gedauert bis Braff das Follow Up zu seinem Überraschungserfolg „Garden State“ (2004) mit Natalie Portman und ihm selbst als depressivem New-Jersey-Heimkehrer drehen konnte.
In New Jersey ist Zach Braff aufgewachsen und dort mit Lauryn Hill zur Schule gegangen. "Lauryn Hill was a friend of mine. We were the only kids at school who attended castings professionally. And she came to my wacky Bar Mitzwa. But I didn't come to Austria to relive my trauma“, scherzt der säkulare Jude.
Chatham High School (New Jersey)
Als 13jähriger hat „Broadway Musicals“ zum Thema seiner Bar Mitzwa gemacht – alle coolen Kids hatten sich für Sport entschieden – „Ahh... and I wasn´t into sports at all“
Drei Jahrzehnte später landet Zach Braff auf der renommiertesten Gesangstheaterbühne der Welt. In der Broadway-Adoption seiner Komödie „Bullets over Broadway“ hat Woody Allen Braff die Hauptrolle angetraut und wurde in der New York Times dafür gefeiert.
Wenn wir über seinen Ausstieg aus der Spitals-Sitcom „Scrubs“ auf die die kommerzielle Endlosschleife Hollywood zu sprechen kommen und wie man dieser entkommt, zählt Zach Braff seine liebsten regelbrüchigen Regisseure auf. Platz eins vor Spike Jonze verleiht Braff an seinen Comedy-Übervater Woody Allen, der ihn, als er 18 war, für „Manhattan Murder Mystery“ engagiert hat. Braff schwärmt von „Annie Hall“ (1977), wo Woody Allen sich als Meister im Unterwandern von Filmkonvention betätigt, etwa mit der Marshall McLuhan Szene...
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Sonntag, 12. Oktober, ab 15 Uhr in FM4 Connected, danach 7 Tage on demand: FM4 Filmgeschichten – Petra Erdmann im Gespräch mit Zach Braff. Produktion: Rudi Ortner