Erstellt am: 13. 8. 2014 - 21:11 Uhr
Normcore und Nässe
Nicht alles ist neu am FM4 Frequency Festival, aber so einiges sticht ins Auge. Allen voran natürlich die neu dekorierte und adrett ausstaffierte Space Stage: Riesengroße Roboter greifen an, Ufos fliegen durch den Orbit, die Scheinwerfer tun ihr übriges.
FM4 Frequency 2014
Bilder, Reviews, Videos: Das war das FM4 Frequency 2014 - Ein handlicher Überblick über das Geschehen
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Auch am Rest des Festivals geht es spacig zu: Wabernde weiße Kringel, in der Nacht beleuchtet, und futuristische, halbdurchsichtige Cube-Buchstaben findet man am Gelände. Da hat sich wer Mühe gegeben bei der Optik.
FM4 / Christian Stipkovits
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Zu den Schlangen am Eingang gibt es ein Statement von Festivalorganisator Harry Jenner
Den ganzen Tag über stehen die Menschen in Schlangen an der Kassa und hoffen auf Einlass. Aber die erwarteten 40.000 Menschen durchzuschleusen und die nötigen Sicherheitsmaßnahmen zu beachten, damit alle ein schönes Festival haben können, dauert offenbar. Dazu schüttet es aus Kübeln. Der erste Tag am FM4 Frequency Festival verläuft mit Sicherheit nicht ganz so, wie man sich das vorgestellt hat, zumindest für alle, die noch außerhalb des Geländes warten.
Regen und Matsch machen auch dem Zeltplatz zu schaffen. Dort wo einst Wege waren ist jetzt oft nur noch braune Soße. Den Festivaleros scheint das Wetter nichts auszumachen. Manche wälzen sich sogar im Schlamm, vielleicht auch nur, weil sie sich als Fotomotiv anbieten wollen. Gut drauf sind sie, zweifelsohne. Mit und ohne Mikro, die Leute freuen sich auf die nächsten Tage hier, aufs Feiern, aufs ausgiebig die Sau rauslassen. Nicht nur einmal sind wir auf ein Bier eingeladen worden, was wir, im Dienst, natürlich abgelehnt haben. Die Zahl der lustigen Tierkostüme ist indes etwas gesunken, Christian Stipkovits und ich mussten gefühlt länger suchen, bis wir maskierte Menschen vor die Linse bekommen haben. Aber gefunden haben sie wir schlussendlich doch. Die bunten Bunnies, rosa Panther und die Morph Suit-Anhänger. Der Rest trägt geflochtene Blumenkränze im Haar und lange Kleider oder Edding-Zeichnungen auf der Haut. Hippies und Normcore, das sind offenbar die Trends beim FM4 Frequency 2014.
Das Match um die Festivalpässe
Klingelingeling, klingelingeling, hier kommt der Ticket-Mann. Damit Lächeln und Freude am Zeltplatz obsiegen und sich nicht von den etwas widrigen Umständen unterkriegen lassen, hat sich dieser FM4 nicht lumpen lassen und die letzten Tickets fürs Festival verlost. Am Zeltplatz, an alle jene Festivalbesucher, dessen Freunde leider zu Hause bleiben mussten, weil die Urlaubs- oder Ferienkassa schon bankrott erklärt hat. In drei Runden treten zwei Campinggruppen gegeneinander an: Sabi von der Gruppe "I bin Hi!" und Matthias von "Baldorsti und Gangb * * g". Beide sind hochmotiviert, die letzten zwei Festivalpässe zu gewinnen, Matthias wohl aber am meisten. Er meint, man habe ihm sein Ticket gestern aus dem Zelt gestohlen. Da haben wir ja die richtigen ausgesucht.
In der ersten Runde müssen Sabi und Matthias einen Skrillex-Song singen. Alles andere als einfach, Sabi ist im Nebenberuf offensichtlich Skrillex Friseur und weiß, wie seine Songs klingen. Runde Nummer 1 geht eindeutig an Sabi.
Beim zweiten Spiel wird den Kandidaten die Augen verbunden. Drei Mal wird ihnen was in den Mund geschoben, ein Löffel mit Essbarem darauf, wer als erster erschmecken kann, was es ist, gewinnt. Nach und nach müssen Matthias und Sabi Wasabi-Nüsse, Datteln und in Nutella getauchte Gurkerln erraten. Yoko und Klaas, das ist sowas wie eine Bewerbung, wenn ihr das hier liest, kennt ihr meinen Namen... Oder vielleicht sag ichs dem kleineren von beiden gleich selber, Gloria spielen ja am Samstag auf der Green Stage um 16:25 Uhr.
Auch im Geschmackstest liegt Sabi vorne. Gute Frau.
Im letzten Spiel müssen mir die beiden abwechselnd Bands nennen, die heuer am FM4 Frequency spielen. Es heißt ja immer, den Festivaleros hier gehe es weniger um Musik, und mehr um Bier, Party und Geschlechtskrankheiten. Stimmt aber nicht, Sabi und Matthias sind name-dropping-sicher, schlussendlich geht aber auch Runde 3 und somit auch die Tickets an die Frau aus der Steiermark. Damit die Freude noch größer wird unter allen beteiligten Festivalbesuchern spendiert Sabi Matthias eine Karte. Sabi Superfrau, gönnerhaft mit großen Schuhen unterwegs. Und ihr Freund Bruchi darf sich auch freuen, es doch noch aufs Festival zu schaffen. Aber hört selbst: