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Clemens Fantur

The street is the mother of all media.

1. 8. 2014 - 06:00

Nicole Jaey

Die junge Wiener Produzentin und Sängerin veröffentlicht ihr Doppel-EP-Debüt und ist unser Soundpark Act des Monats August.

Eines fällt uns immer wieder auf: Gar nicht wenige Produzenten und Produzentinnen aus den Bereichen elektronischer Musik in all seinen Spielarten kommen im Laufe ihrer Interviews auf das interdisziplinäre Kunst -Festival Schmiede Hallein zu sprechen, welches einmal im Jahr als große Spielwiese für geladene Künstler und Künstlerinnen dient. Auf diesem Spielplatz wird frei experimentiert, musiziert, programmiert, kooperiert, inspiriert, ausprobiert. Am Ende des Tages mögen augenscheinlich die entstandenen Produktionsresultate im Vordergrund stehen, es sind jedoch die dort neu verknüpften Netzwerke und geschlossenen Freundschaften, die den eigentlichen Wert des Festival für so machen Teilnehmer darstellen.

Nicole Jaey & Band live bei Okto

Mariot Aferner

Gleiches weiß auch die junge Wiener Produzentin und Sängerin Nicole Jaey von sich zu berichten und führt ihre positiven Erfahrungen während ihrer Zeit in der Schmiede und vor allem die daraus entstandenen Kooperationen mit nationalen und internationalen Künstlern an, welche nun auch in Form ihres Doppel-EP-Debüts eine Veröffentlichung gefunden haben.

Anstatt ein Debüt in voller Albumlänge vorzulegen, hat sich Nicole Jaey dazu entschieden, ihre Songs auf zwei EPs aufzuteilen, welche sich nicht nur farblich, sondern inhaltlich unterscheiden. So steht die blaue EP namens "First Take Part 1" für die poppige und housige Seite der Nicole Jaey, die gelbe und "First Take Part 2" getaufte EP dafür für die ruppige, clubbige Seele der Musikerin. Geprägt von englischen Club- und Basssounds produziert, arrangiert und singt Nicole Jaey quasi als One-Woman-Show im Alleingang und ganz selbstverständlich, ohne "Scheu" vor der Technik, wie sie im Interview sagt. Ein Selbstbewusstsein, dass sich die junge Wienerin mitunter als Mitarbeiterin beim sound:frame Festival geholt haben mag, welches sich ja nicht nur das Sichtbarmachen der VJ-Kultur auf die Fahnen geschrieben hat, sondern auch immer auf ein ausgewogenes - weil in der Musiklandschaft oft ungleich verteiltes - Geschlechterverhältnis gesetzt hat.

Für Nicole Jaey alles ganz normal, wie es scheint. Genauso normal wie die Tatsache, dass sie seit 2012 all ihre Stücke selbst produziert, arrangiert und auch auf der Bühne solo agiert. Nur beim jüngst vergangenen Auftritt beim Popfest Wien holte sich Jaey für ihre Show Unterstützung von Raphael Rameis (Drummer von Catastrophe & Cure) an den Drums und Harry Jen am Keyboard, welcher ja auch schon auf ihrere EP zu hören ist. Eine weitere Kooperation mit Harry Jen ist übrigens in Form einer EP schon im Kasten und wird demnächst veröffentlicht.