Erstellt am: 29. 7. 2014 - 16:07 Uhr
Erste Anträge auf Netzsperren
Vor einer Woche folgte der Oberste Gerichtshof einem EuGH-Urteil vom März, welches besagt, dass Zugangssperren vom Provider verlangt werden können, wenn eine begründete Aufforderung der Rechteinhaber besteht, also zum Beispiel der Zugriff auf illegale Inhalte bereitgestellt wird (FM4 berichtete). Nun haben die vier großen heimischen Internetprovider UPC, Drei, T-Mobile und A1 die ersten Anträge auf Netzsperren erhalten.
Der Verein für Anti-Piraterie (VAP) fordert in den Schreiben die Internetanbieter auf, die Streamingportale kinox.to und movie4k.to und die Torrent-Website The Pirate Bay zu sperren, wie futurezone.at berichtet.
Screenshot kinox.to
"Mit gestrigem Datum sind die Schreiben an vier große Provider verschickt worden mit einer Aufforderung zur Sperre von einer kleiner Anzahl von Webseiten", so VAP-Geschäftsführer Werner Müller. Den heimischen Providern wird dabei eine nur dreitägige Frist bis zum 1. August einberäumt. Damit will der VAP erreichen, dass die Provider noch in dieser Woche mit dem Verein in Verhandlungen treten.
Bisher haben die Provider immer argumentiert, dass sie lediglich den Zugang zum Internet bereitstellen, nicht den Zugriff auf illegale Inhalte. Auftraggeber der geforderten Netzsperren sind die Filmfirmen Allegro Film ("In drei Tagen bist du tot"), Wega Film ("Amour") und Epo Film ("Atem"), die DNS-Sperren und IP-Blockaden empfehlen. Der Verband der Internet Service Provider Austria fordert unterdessen mehr Zeit für die Internetanbieter, um sich das Aufforderungsschreiben genau anzusehen.