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Martin Blumenau

Geschichten aus dem wirklichen Leben.

8. 7. 2014 - 16:35

The daily Blumenau. WM-Journal '14, Eintrag 77.

SF1 - Gar kein vorweggenommenes Finale, im Gegenteil: Deutschland zerstört den Gastgeber #BRAvsGER

Das ist das WM-Journal '14, die einzige seit Jahren schon live unternommene strategisch-taktische Einschätzung der Matches in Österreich.

Die Gesamtübersicht.

VF1: Deutschland - Frankreich
VF2: Brasilien - Kolumbien
VF3: Argentinien - Belgien
VF4: Niederlande - Costa Rica

AF1: Brasilien - Chile
AF2: Kolumbien - Uruguay
AF3: Niederlande - Mexiko
AF4: Costa Rica - Griechenland
AF5: Frankreich - Nigeria
AF6: Deutschland - Algerien
AF7: Argentinien - Schweiz
AF8: Belgien - USA

Zum Ausfall von Neymar - die Krise als Chance

Brasilien in der Gruppe: gegen Kroatien und gegen
Mexiko

Deutschland in der Gruppe: gegen Portugal , gegen Ghana und gegen USA.

Das WM-Journal ist Teil des daily blumenau, das seit Oktober 2013 die Journal-Reihe (die es davor auch 2003, '05, '07, 2009 und 2011 gab) abgelöst hat. Mit Items aus diesen Themenfeldern.

Das ist keine normale Niederlage.
Das ist kein Debakel, das halt vorkommt und weggesteckt werden wird.
Das ist ein Spiel, das dem brasilianischen Fußball ein Trauma bescheren wird, schlimmer als das Maracanaço von 1950, als man die WM daheim im letzten Spiel gegen Uruguay verlor.

Die üblichen Diskussionen um die Philosophie der Selecao, die (seit ich denken kann) nach noch jedem Scheitern bei einer WM erfolgt sind, werden diesmal wuchtiger geführt werden. Es wird eine Schlacht geben zwischen jenen, die sich auf die Tradition des jogo bonito, des schönen Spiels berufen, die Spielweise der Mannschaften von Pele oder Socrates, mit überragenden Technikern, wilden Angriffswirblern und taktisch klugen Ideenbringern und jenen, die fordern, dass man sich an die neuen Tugenden des europäischen Fußballs anpasst, also Deutschland oder Spanien zum Vorbild nimmt.

Brasilien ist das größte Export-Land für Kicker weltweit. Seine Spieler sind deshalb allerorten begehrt, weil man damit technische Skills, Ballgefühl, eine solide Grundausbildung und die Spielfreude einkauft. Schon allein aus fußballökonomischen Gründen kann man die prinzipielle Philosophie also gar nicht über Bord werfen. Es geht aber um ein notwendiges neues Konzept zumindest für die Nationalmannschaft. Die ist ein ebenso bedeutender Export-Faktor: ihre Spiele, auch die Tests werden weltweit vermarktet - die Selecao kann sich also keinen kompletten Neuaufbau leisten.

Das ist auch kein normaler Sieg.
Das ist ein unfassbarer Moment in der deutschen WM-Geschichte.
Und er birgt Gefahren in sich.
Denn Deutschland ist jetzt natürlich Medien-Weltmeister, vorab gekrönt. Aber Thomas Müller sagt im Flash-Interview ganz richtig: nicht hochspielen, das war ein einzelnes Match mit einem vogelwilden Verlauf, das nächste kann anders laufen. Wer auch immer Finalgegner sein wird, hat eine exzellente Ausgangs-Position: keiner erwartet was, jeder sieht Deutschland schon am Thron.

Halbzeit 2, muss der Form halber halt noch gespielt werden

Die Wechsel zu Beginn: 8 Paulinho für 5 Fernandinho, 16 Ramires für 7 Hulk; 17 Mertesacker kommt für 5 Hummels, der Schonung braucht. Mertesacker spielt jetzt halbrechts, Boateng wechselt auf halblinks. Das sind allesamt Positionswechsel, auch Ramires wird tendenziell an der Flanke spielen, wenn auch nicht so hulkmäßig.

Nein, es kommt anders: Ramires geht ins Zentrum, nicht als Zehner, sondern als halbrechter Achter neben Paulinho und vor Luiz Gustavo, der jetzt der einzige Sechser ist. Oscar kommt über die halbrechte Seite, Bernard klebt an der linken Flanke. Das ist jetzt das 4-3-3, das andere Modell das vor dem Match im Gespräch war - das ohne zentralen Mann hinter Fred.

Brasilien beginnt forsch und auf der Suche nach dem Ehrentor; David Luiz will es ganz allein machen. Und tatsächlich bringt diese Spielweise die ersten guten Aktionen und Torchancen; sorgt mit dem, was die Deutschen vorgezeigt haben (mit guten Durchstecker-Passes in der Mitte) zumindest für Szenen-Applaus. Und Tormann Neuer zieht den Schützen den Nerv.

Deutschland bleibt ganz ganz ruhig, spielt mit halber Kraft, schont sich. Insofern hat das nun schön anzusehende gegnerische Kombinationsspiel auch keine so wirklich große Bedeutung - im Ernstfall würde es unterbunden werden.

58.: 9 Schürrle für 11 Klose. Schürrle geht auf die rechte Seite, Thomas Müller ins Zentrum - das System bleibt. Zwei Minuten später verhindert Cesar einen weiteren Müller-Treffer. Und in Minute 67 einen von Schürrle. Dante zieht dann gelb. In Minute 69 passiert es dann: 6:0 durch Schürrle nach Stanglpass von Lahm.

Dass die Zuschauer im Stadion Fred zum Sündenbock auserkoren haben, ist eine implizite Watschn für Trainer Scoleri, der vor dem Turnier seine vier Leader bestimmt hatte: Thiago Silva und David Luiz, bei denen es keine Debatte gibt, Julio Cesar, der sich den Respekt holte und eben Fred. Der war Topscorer im Confed-Cup und stieg dann sportlich mit Fluminense ab, hat seither ein Seuchenjahr, das hier kulminiert. In Minute 70 ersetzt ihn Mittelfeldspieler 19 Willian, nicht etwa Stürmer 21 Jô.

77.: 14 Draxler kommt für 6 Khedira, der auch Schonung braucht. Und Löw zeigt damit auch, dass Khedira heute ein offensiver Mittelfeldspieler war. Zwei Minuten später macht Schürrle mit einem schnellen Schuss nach einem Einwurf das 7:0.
Marcelo humpelt, spielt aber ohne Gnade gegen sich selber weiter. Oscar hat noch eine Szene. Özil verzichtet auf das achte Tor. In Minute 90 umkurvt Oscar dann nach einem weiten Ball Boateng und schafft den Ehrentreffer: 1:7. Und Abpfiff.

Nach 30 Minuten geht es nur noch ums Image

Natürlich ist das Spiel jetzt vorbei. Brasiliens Abwehr ist nach dem ersten Gegentor zerfleddert, versuchte sich in offensiver Gegenwehr und fand gegen das deutsche Direktpassspiel durch die Mitte kein Mittel.

Wie sich Brasilien in diesem Match ohne Neymar vorne organisiert hat, bleibt ohne Belang, weil die zwei, drei brauchbaren Angriffe in den ersten zwanzig Minuten nicht gut genug für einen Torerfolg waren; vielleicht hat das deutsche Team auch gespürt, dass der einzige, der es können würde (Oscar), sich nicht aus dem Schatten traut - und deswegen jegliche Furcht verloren; und auch deshalb einen der beiden Sechser fast permanent nach vorne geschoben und so Überzahl im Zentrum erreicht.

Wieso sich die neue Innenverteidigung mit Luiz und Dante derart auseinander ziehen und verwunden ließ, das bedarf einer genauen Untersuchtung - klar ist, dass sowohl in der Absicherung davor (also beim Blockierwerk Gustavo - Fernandinho). als auch bei der Abstimmung der beiden Wuschelköpfe gar nichts gepasst hat. Die vier ließen die offensiven fünf (Müller, Khedira, Kroos, Özil, Klose) allzu sehr gewähren.

Dann schießt Deutschland den Gastgeber kaputt (16. - 30. Minute)

Nach 17 Minuten erregt sich Marcelo nach einem Duell im Strafraum und trifft sofort auf körperliche Gegenwehr. Dem folgt eine kleine Attacke, die nichts einbringt. Deutschland entgeget dem mit brasilianisch anmutenden Direkt- und Kurzpassspiel, sehr sicher wirkt das.

Defensiv steht das DFB-Team jetzt 4-5-1, mit der 5er-Kette vor den defensiven Mittelfeldspielern - also sehr vorsichtig. Offensiv agiert man mit einem 4-1-4-1, weil immer nur einer der Sechser (eher Schweinsteiger) hinten bleibt, mit vielen längeren Durchstecker-Flachpasses durch die Mitte - die Flügel werden eher nur notbespielt.

Brasilien kommt meist über links, ausgerechnet dort, wo mit Müller die bislang heftigste Gegenwehr droht.

In Minute 23 ist es einer der Durchstecker-Passes - Müller legt von rechts ins Zentrum für Kroos auf, der steckt durch, Müller zieht verwirrend rein, Klose nimmt den Ball an und verwertet den Rebound, nachdem Julio Cesar einmal abwehren konnte: 2:0.

Zwei Minuten später stellt Kroos auf 3:0 - einen Rechtscross nach Vorstoß von Lahm lässt Müller durch, Kroos schießt gut ins kurze Eck. Und dann in der 26. das 4:0 nach einem Doppelpass mit Khedira ist Kroos Doppeltorschütze. Noch vor der halben Stunde macht Khedira das 5:0 nach einem Vorstoß mit Özil und Klose. Innerhalb von nicht einmal zehn Minuten hat sich die Selecao vier Gegentreffer eingefangen, das ist für eine Klassemannschaft rein technisch fast gar nicht möglich.

Die Anfangsphase und die frühe Führung (1. - 15. Minute)

Die Fragen vorneweg: wie hart wird das Spiel? Welcher Brasilianer lastet sich die Antreiberrolle auf? Wie vorsichtig legt es Deutschland an?

Das Prozedere vor Anpfiff: hochemotional; selbst die Einlaufkinder schreien die Hymne mit. David Luiz treibt sogar noch stärker als Thiago Silva als emotional leader. Die Kulisse ist respekteinflößend, jeder deutsche Ballbesitz wird niedergepfiffen, jeder Ballgewinn der Selecao bekreischt.

David Luiz spielt halbrechts auf der Thiago Silva-Position, Dante halblinks. Bernard beginnt rechts, Hulk ist links. Brasilien setzt sich sofort minutenlang in der gegnerischen Hälfte fest. Deutschland setzt den ersten Gegenstoß in Minute 4, bis zur ersten Druckphase dauert es 7 Minuten.

Khedira reklamiert Handspiel, nachdem er den eigenen Mann am Arsch angeschossen hat - gibt's für sowas nicht auch gelb? Deutschland presst hoch und auch foul (Klose, der kann das nicht richtig, alte Schule), die Effektivität stellt sich aber ein: Cesar haut den Ball ins Out, die Abwehr schwimmt.

11.: Müller schupft einen Kroos-Corner unbedrängt über die Linie - 0:1. Das Tor hat nichts mit Ausfällen oder anderem Unheil zu tun - bei Standards steht die brasilianische Abwehr einfach tendenziell eher nicht so gut.

David Luiz treibt seine Mannschaft an, setzt Hulk mit gutem Pass in Szene - von Oscar war dergleichen noch nicht zu sehen. Müller bleibt brav bei Marcelo auf seiner Flanke, führt ein Duell von zentraler Bedeutung.

Die Antworten zu den Fragen: Die Härte aus dem Kolumbien-Spiel ist ausgefallen. Keiner. Gar Nicht.

Die Aufstellungen

Brasilien spielt in gelb-blau mit
12 Julio Cesar; 23 Maicon, 4 David Luiz (K), 13 Dante, 6 Marcelo; 5 Fernandinho, 17 Luiz Gustavo; 20 Bernard, 11 Oscar, 7 Hulk; 9 Fred

Scolari bleibt also im System (4-2-3-1) und ersetzt Neymar indirekt: Oscar kommt in die Zentrale und wird so zum klaren Taktgeber, Bernard übernimmt die eine Flanke, Hulk die andere. Das ist die risikolose, erprobte Variante, auf die Scolari statt eines 4-3-3 mit drei zentralen, eher defensiven Mittelfeldspielern setzt.

3 Thiago Silva ist gesperrt, 10 Neymar Jr verletzt.
Out sind außerdem 2 Dani Alves, 8 Paulinho, 16 Ramires, 19 Willian, 21 Jô; zudem Henrique, Maxwell und Hernanes. Ersatztormann ist 1 Jefferson.

Deutschland spielt in schwarz-rot-gestreift mit
1 Neuer, 16 Lahm (K), 20 Jérôme Boateng, 5 Hummels, 4 Höwedes; 6 Sami Khedira, 7 Schweinsteiger; 13 Thomas Müller, 18 Toni Kroos, 8 Özil; 11 Klose

Das ist die Viertelfinal-Elf, also ein 4-2-3-1 mit Lahm in der Abwehr, das erprobte deutsche System der letzten Jahre.
17 Mertesacker bleibt draußen, 21 Mustafi ist nicht fit. 9 Schürrle, 10 Podolski und 19 Götze sind auf der Bank; wie auch Kramer, Großkreutz oder Draxler. Ersatztormann ist 22 Weidenfeller.

Ort: Estádio Mineirão in Belo Horizonte. Schiedsrichter ist Marco RodrÍguez (Mexiko). Die gelben Karten von bisher wurden gelöscht, das Wetter ist normal.

Was vor dem Match zu sagen ist

Nicht viel mehr als das was schon gesagt ist - etwa ob und wie Brasilien nach dem Ausfall von Neymar zurückkommen kann.

Die womöglich wichtigere Rolle spielt der Ausfall von Innenverteidiger Thiago Silva, der nicht nur klischeegerecht "die Abwehr zusammenhält", und nicht nur einen Gutteil des Aufbaus seiner Mannschaft bestreitet: der Kapitän ist auch der zentrale Balance-Geber, dessen Spiellese-Fähigkeit die Gegenspieler scannt und absorbiert und auch das Diktum der gegnerischen Mannschaft erkennen und ihm etwas entgegensetzen kann. Drauf geschissen, ob er sich beim Elferschießen gedrückt oder vor oder nach einem Spiel geweint hat: Thiago Silva ist der lebende empathische Gradmesser für den Spielverlauf. Sein kongenialer Partner David Luiz ergänzt ihn durch andere Fähigkeiten - ersetzen können aber weder er noch der auf sein Taktgefühl vertrauende Dante noch Allrounder Henrique.

Neymar kann man, sofern Scolari geschickt umstellend die Rollen neu sortiert, vergessen machen (auch nicht ersetzen, aber immerhin das) - Thiago Silvas Rolle ist unverteilbar.

Es verdichten sich die Anzeichen, dass Scolari (wie am Samstag bereits angekündigt) sich mit einem neuen 4-3-3 mit drei zentralen Mittelfeldspielern (Gustavo, Paulinho, Ramires?) und Hulk/Oscar neben/hinter Fred antreten wird. Vielleicht passiert aber auch was ganz anderes.
Die bisherigen Aufstellungen werden jedenfalls wenig weiterhelfen...

Brasilien spielte bisher in dieser Grund-Formation: 12 Julio Cesar; 2 Dani Alves, 3 Thiago Silva (K), 4 David Luiz, 6 Marcelo; 8 Paulinho, 17 Luiz Gustavo; 7 Hulk, 11 Oscar, 10 Neymar; 9 Fred

In Spiel 2 ersetzte zuerst 16 Ramires (dann 20 Bernard) den verletzten Hulk. In Spiel 3 bot der in Halbzeit 2 statt des enttäuschenden Paulinho gekommenem 5 Fernandinho eine gute Leistung.

Im Achtelfinale spielten deshalb 12 Julio Cesar; 2 Dani Alves, 3 Thiago Silva (K), 4 David Luiz, 6 Marcelo; 5 Fernandinho, 17 Luiz Gustavo; 7 Hulk, 11 Oscar, 10 Neymar; 9 Fred

Im Viertelfinale ersetzte Scolari Dani Alves durch Maicon, Fernandinho spielte statt des gesperrten Luiz Gustavo:
12 Julio Cesar; 23 Maicon, 3 Thiago Silva (K), 4 David Luiz, 6 Marcelo; 8 Paulinho, 5 Fernandinho; 11 Oscar, 10 Neymar, 7 Hulk; 9 Fred

Das war also bislang immer ein 4-2-3-1, bei dem sich die Rollen (auch die Seiten) von Hulk-Neymar-Oscar andauend änderten. Wenn Scolari in diesem System bleibt, dann können der zu ruhige Hernanes oder der zappelige Willian die Neymar-Rolle übernehmen.

Ähnlich geheimnisvoll ist die Sache mit der deutschen Aufstellung. Löw begann überraschend mit einem ungewohnten 4-3-3 und ging erst im Viertelfinale auf sein bewährtes 4-2-3-1 zurück. Der zusätzliche Mann im Mittelfeld war Philip Lahm, geopfert wurde die Stoßspitze Klose.

Von dieser Lösung versprach sich Löw mehr Stabilität hinter den jeweils nicht vollfitten Hybrid-Sechser/Achtern seines Vertrauens (Schweinsteiger und Khedira). Rausgekommen ist ein tödlich verunsicherter Lahm, der schon gegen Portugal nicht reinfand und dann das Match gegen Ghana fast zu verlieren half.

Die anderweitige Beschäftigung von Lahm und die Abwesenheit eines WM-tauglichen Linksverteidigers zwangen Löw zu einer Viererabwehr mit vier eigentlichen Innenverteidigern - was sein Offensivspiel zusätzlich belastete.

Das deutsche Starting-Lineup gegen Portugal und Ghana:
1 Neuer, 20 Jérôme Boateng, 17 Mertesacker 5 Hummels, 4 Höwedes; 6 Sami Khedira, 16 Lahm (K), 18 Toni Kroos; 8 Özil, 13 Thomas Müller, 19 Götze

Gegen die USA kam Schweinsteiger statt Khedira, Podolski statt Götze: 1 Neuer, 20 Jérôme Boateng, 17 Mertesacker, 5 Hummels, 4 Höwedes; 18 Toni Kroos, 16 Lahm (K), 7 Schweinsteiger; 8 Özil, 13 Thomas Müller, 10 Podolski

Das Achtelfinale bestritt Löw mit 1 Neuer; 21 Mustafi, 17 Mertesacker, 20 Jérôme Boateng, 4 Höwedes; 18 Toni Kroos, 16 Lahm (K), 7 Schweinsteiger; 8 Özil, 13 Thomas Müller, 19 Götze - und auch als Löw in der Schlussphase Lahm wieder in die Abwehr zurückzog, blieb man beim 4-3-3.

Im Viertelfinale dann der Switchback: 1 Neuer, 16 Lahm (K), 20 Jérôme Boateng, 5 Hummels, 4 Höwedes; 6 Sami Khedira, 7 Schweinsteiger; 13 Thomas Müller, 18 Toni Kroos, 8 Özil; 11 Klose - Das ist wieder das alte 4-2-3-1, mit Lahm außen. Khedira-Schweini hinter 3 offensiven im Mittelfeld und ganz vorne Klose. Das Deutschland der letzten Jahre.

Wie und ob sich Löw im Halbfinale von gegnerbezogenen Erwägungen leiten lässt, oder ob er sich nur nach der eigenen Stärke richtet, werden wir sehen.

In jedem Fall trifft Brasilien auf die erste europäische Mannschaft von echter Klasse (sorry Kroatien), ebenso wie Deutschland auf die erste lateinamerikanische Mannschaft von Qualität trifft.
They ain't seen nothing yet.