Standort: fm4.ORF.at / Meldung: "Tex Rubinowitz liest um den Bachmannpreis"

Zita Bereuter

Gestalten und Gestaltung. Büchereien und andere Sammelsurien.

27. 5. 2014 - 14:52

Tex Rubinowitz liest um den Bachmannpreis

Gleich sechs AutorInnen aus Österreich lesen in der ersten Juliwoche in Klagenfurt um den Bachmannpreis. Einer davon ist Tex Rubinowitz.

Weitere AutorInnen aus Österreich:
Roman Marchel, Waldviertel
Georg Petz, Graz
Birgit Pölzl, Graz

Neu in der Jury
ist der in Wien lebende Germanist Arno Duisini.

Heute wurden die AutorInnen für das Wettlesen um den Bachmannpreis bekannt gegeben. Gleich sechs AutorInnen aus Österreich sind dabei, darunter auch einige mit Wortlautvergangenheit: Getraud Klemm, gewann 2004 den dritten Platz - 2005 war sie unter den Top Ten – mit dem Pseudonym Caroline Schiel), die ehemalige Jurorin Olga Flor sowie der ehemalige Juror Tex Rubinowitz.

Und natürlich die ehemalige Wortlaut- und wieder Bachmannjurorin Daniela Strigl. Sie hat Olga Flor und Tex Rubinowitz eingeladen.

Letzterer war schon jahrelang als beobachtender Gast in Klagenfurt und als Aktiver beim Bachmannwettschwimmen. Vor einigen Jahren hat er erstmals am Lendhafen aufgelegt, um dort später den Bachmann Song Contest (seine weitere Leidenschaft) zu hosten.

Das alles will Tex Rubinowitz heuer wieder machen – und eben "nebenbei" auch noch lesen. "So kann man die Zeit ganz gut nutzen."

Über den Inhalt des Textes darf er noch nichts erzählen, schließlich will er keine Disqualifikation riskieren. Wie einst die Sängerin Gitte, die 1961 beim Songcontest ihr Lied in der Kantine vor sich hin pfiff, verpfiffen und in Folge disqualifiziert wurde.

bachmannportrait u unterschrift

ORF, 3Sat

30 Minuten vor Publikum zu lesen ist eine Sache – 30 Minuten schweigend der Jury zuzuhören eine andere. Beides ist für Tex Rubinowitz schwierig. Hinzu käme, dass er normalerweise während des Lesens immer diverse Dinge kommentiere. Aber er weiß: Wer bei der Jury mitredet, hat keine Chance auf einen Preis.
Also wird er sich wohl auf die Zunge beißen – und sich ablenken: "Ich bin ja eigentlich Witzezeichner und hab immer einen Kugelschreiber bei mir. Und ich werde zeichnen. Ich muss meine Anspannung irgendwie kanalisieren. Nur die Gefahr ist da, dass die Kamera das einfängt und ich mag das überhaupt nicht, wenn mir Leute beim Zeichnen zuschauen."
Ein weißer Stift ist keine Option – er muss seien Kritzeleien ja sehen.

Vorbereitend wird er nur am Lesetempo üben. "Sich zu Verlesen ist menschlich. Das ist nicht das Problem. Das Wichtigste ist nur, das in der Zeit zu schaffen und nicht zu überziehen. Das war das Gottschalk-Problem."

Als Quereinsteiger rechnet er nicht mit einem Preis und stapelt gleich tief. "Ich habe eine Ambition zu schreiben und es macht mir Spaß." Die Einladung sei schon eine große Ehre.

Eine Steigerung wäre noch der Job als Moderator oder Juror. "Und am Ende übernehme ich den ganzen Laden."

Wie auch immer – die 38. Tage der deutschsprachigen Literatur finden von 2. bis 6. Juli statt und werden traditionell live auf 3Sat und online übertragen.