Erstellt am: 20. 5. 2014 - 17:10 Uhr
Hochwasser in Südosteuropa
NACHBAR IN NOT - Hochwasser in Südosteuropa
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Die Überflutungen in Südosteuropa treffen insbesondere Bosnien-Herzegowina aber auch Serbien und Kroatien. In Bosnien sind derzeit annähernd eine Million Menschen von der Trinkwasserversorgung abgeschnitten, 100.000 Häuser sowie 230 Schulen sind weitgehend zerstört.
"Die materiellen Schäden sind nicht kleiner als die, die vom Krieg (1992-1995) verursacht wurden", beschreibt der bosnische Außenminister Zlatko Lagumdzimja die Not in seinem Land. Mindestens 45 Menschen sind bisher in den Überschwemmungsgebieten ums Leben gekommen. In Kroatien hat der Fluss Save mehrere Orte überflutet, in Serbien befürchet man die Flutwelle des Flusses. Zehntausende Menschen sind auf der Flucht vor dem Wasser.

APA/EPA/NEMANJA JOVANOVIC
Im FM4 Interview: Amela Dukic im Hochwassergebiet
Die Wienerin Amela Dukic, eine Mitarbeiterin der Caritas Österreich, ist im Urlaub in ihrer Herkunfstsstadt Bijeljina in Bosnien vom Hochwasser überrascht worden. Noch ist sie in der Stadt eingeschlossen. Wir haben mit ihr telefoniert.
Wie ist die Situation bei ihnen in Bijeljina?
"Bei uns im Viertel geht das Wasser langsam zurück. Wir hatten vier Tage keinen Strom. Ein paar Nachbarn mit Gasherden haben dann für alle anderen heißen Tee und Kaffee gekocht. Die Keller sind noch unter Wasser. Die Leute stehen praktisch auf der Straße. Sie haben nichts. Alles ist kaputt. Ich hab' sowas noch nie gesehen. Vor jedem Haus steht ein Haufen Mist, Möbel, einfach alles, was vorher in den Häusern war. Man hilft einander in der ganzen Nachbarschaft beim Aufräumen. Es stinkt überall. In vielen Kellern waren die Tanks mit Heizöl und vieles andere, das ist jetzt alles vermischt. Fäkalien liegen überall herum und tote Tiere."
*Es wird ja – weil sie Tierkadaver ansprechen – insbesondere vor dem Ausbrechen von Seuchen gewarnt. Wie ist da die Lage bei Ihnen?
"Es wird alle paar Minuten über die Medien dazu aufgerufen, dass die Leute nicht selber tote Tiere sammeln und irgendwo in der Erde vergraben. Man soll spezielle Dienste anrufen, die es dafür gibt. Außerdem wird ständig berichtet, dass die Leute mit ihren Händen nicht in Kontakt mit diesem Wasser kommen sollen, weil das sehr gefährlich ist. Es ist voll mit Bakterien. Die Leute sollen Handschuhe und Masken benützen, wenn sie den Boden putzen und das nur mit sauberem Wasser und Reinigungsmittel. Aber viele Leute haben gar keine Handschuhe."
Was brauchen denn die Menschen gerade am dringendsten?
Das ist schwer zu sagen. Die Menschen brauchen alles. Aber sagen wir mal so: Trinkwasser, Nahrung, Gummistiefel, Handschuhe, Desinfektionsmittel und Putzmittel, das wird glaube ich im Moment am dringendsten gebraucht. Aber auch alles andere, Kleidung, einfach alles. Weil: Alles ist weg."

APA/EPA/FEHIM DEMIR
Hilfsaktion für Hochwasseropfer in Südosteuropa
Der ORF und NACHBAR IN NOT haben die Hilfsaktion für die Hochwasseropfer in Südosteuropa gestartet. Mehr Infos und die Spendemöglichkeiten finden sich auf nachbarinnot.ORF.at.