Erstellt am: 10. 5. 2014 - 17:00 Uhr
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The Amazing Snakeheads - "Here It Comes Again"
Die Lieder von The Amazing Snakeheads nennen sich beispielsweise "I'm a Vampire", "Nighttime" oder "Where is my Knife?", man kann also davon ausgehen, dass das Trio nicht bevorzugt Themen wie Regenbogen oder Gänseblümchen verhandelt. Es geht um Tod, Gewalt, Verzweiflung und harte Welt. Das Debütalbum der Band heißt "Amphetamine Ballads" und hätte mit seiner Mischung aus Postpunk, Noise, Goth und Rockabilly in den 90ern nicht nur namenstechnisch naheliegend zum großen Label Amphetamine Records gepasst. "Here It Comes Again" ist der Hit einer Band, die das Wort "Hit" vermutlich mit einem ordentlichen Rotzer an die Gehsteigkante quittiert.
Wye Oak - "Glory"
Selbst dem ärgsten Hater der zweiten Staffel von "The Walking Dead" muss der schöne Moment, der da von dem Song "Civilian" von Wye Oak vertont wurde, ein bisschen am kalten Herzen gerührt haben. Nicht zuletzt durch diese prominente Fernseh-Appearance ist dem Duo aus Baltimore mit dem gleichnamigen Album zum Song endlich der Durchbruch gelungen, mittlerweile halten Wye Oak bei Album Nummer 4: Auf der Ende April erschienenen Platte namens "Shriek" haben Jenn Wasner und Andy Stack ihren Rappel-Folk und ihren ruralen Indie-Pop ein wenig elektronisch nachjustiert und kaugummifarbene Wave-Girlanden angetackert. Wie man sehr gut in der aktuellen Single "Glory" nachhören kann. Herzschmerz und Tanzen.
Robots Don't Sleep - "Happy People"
Jetzt hat Robot Koch schon wieder eine neue Waffel im Eisen. Der deutsche Musiker und Produzent hat bisweilen maßgeblich an der Digitale-Dancehall-meets-in-den-Mixer-geschmissenen-HipHop-Combo Jahcoozi mitgeschraubt, Tracks beispielsweise für das Berliner Label BPitch Control gebastelt oder war für Leute wie Marteria, OK KID und Casper als Studio-Eminenz im Hintergrund tätig. Als Robot Koch solo hat man den guten Mann bislang vor allem als sensiblen Erschaffer von vertrackter Melancholie-Elektronika gekannt, mit seinem neuen Projekt Robots Don't Sleep entwickelt er gemeinsam mit Sänger John LaMonica ähnlich gelagerte, weich brutzelnde Tracks an der Schnittstelle von Club, Afterhour, Kuschelrock-Compilation und Shampoo-Werbung in Zeitlupe.
OK Kid - "Grundlos"
FM4 Charts
Jeden Samstag 17-19 Uhr und danach für 7 Tage on Demand zum anhören und übersichtlich in Listenform.
Sich aus den Titeln der beiden wichtigsten, besten und bekanntesten Alben von Radiohead den eigenen Bandnamen zurechtzustöpseln ist sicher nicht der allercoolste Move unter der Sonne, soll aber wohl verdeutlichen, dass man die Ohren auch für etwas, naja, schwierigere und experimentellere Musik als bloß Kollegah offen hat. Das ist den drei Boys von OK KID bislang auch mit ihrer Kreuzung aus Indiepop, HipHop und Hobby-Elektronik recht gut gelungen. Im Juni erscheint eine neue EP, das Titelstück gibt's jetzt schon: "Doch ich versteh mich endlich wieder gut mit mir/Simsala Gin/Schau nochmal ins Glas, alles wieder halb so schlimm/Schluck auf und vorbei/ Grundlos Glücklich. Grundlos sein."