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Burstup

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7. 5. 2014 - 14:57

DuckDuckGo wird fünf

Die Suchmaschine, die deine Privatsphäre respektiert, wartet mit neuen Features auf.

Für das Suchen im Internet hat sich seit Jahren das Verb „googeln“ durchgesetzt. Wir wissen zwar alle, dass es auch andere Suchmaschinen gibt - trotzdem kommt Google weltweit auf einen Marktanteil von 65 Prozent, im deutschsprachigen Teil Europas sind es sogar knapp 90 Prozent. Das müsste eigentlich nicht sein. Eine Alternative zu Google - und zwar vielleicht die interessanteste - wird heuer fünf Jahre alt und bietet neue Features.

©DuckDuckGo

DuckDuckGo

Seit DuckDuckGo im Jahr 2009 online ging, lag der Schwerpunkt der Suchmaschine auf Privatsphäre. Suchanfragen werden nicht gespeichert, und die Ergebnisse werden nicht „personalisiert“ (sprich gefiltert). In der Vergangenheit wurde den Suchergebnissen von DuckDuckGo auch keine Werbung hinzugefügt - mittlerweile geschieht das zwar, aber eben nicht auf Basis eines persönlichen Profil über Vorlieben und Aufenthaltsorte des Users, wie das bei Google ständig der Fall ist.

Der Gründer von DuckDuckGo, Fred Wilson, sagte 2012 auf einer Konferenz: „Wir haben die Suchmaschine für die Internet-Anarchisten gegründet“. Mit solchen Ansagen hat die Suchmaschine Interesse in „Reddit“- und „Hacker News“-Kreisen erweckt – insgesamt kommt sie heute trotzdem auf weniger als ein Prozent aller Suchanfragen. Das klingt erbärmlich, aber: Selbst Microsoft mit Bing grundelt bei fünf Prozent herum, der einstige Marktführer Yahoo bei zwei. Google ist einfach übermächtig. Immerhin hat DuckDuckGo seit 2012 seine Userzahlen jährlich verdoppelt. Mit den neuen Features könnte sich dieser Trend verstärken. Die diskrete Suche war bisher rudimentär – jetzt gibt es endlich auch Bildersuche, Videosuche, Vorschläge, Orte und vieles mehr.

©Intarweb Kitteh

Alternative Suchmaschinen verdienen Unterstützung - ansonsten überlassen wir einem Konzern und dessen Algorithmen viel Macht über die Inhalte im Netz. Der Werbeslogan von DuckDuckGo - „The search engine that doesn’t track you“ - gilt auch für andere Suchmaschinen. Man findet sie, indem man einfach nach „alternatives to duckduckgo“ googl ..ähm, duckduckgot. Hervorzuheben ist zum Beispiel die Meta-Suchmaschine ixquick: Es gibt sie bereits seit 1998 und sie hat mehrmals Preise als beste Meta-Suchmaschine erhalten. Bei Ixquick wird weder deine IP-Adresse gespeichert, noch der Inhalt deiner Suchanfrage.

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Auch Blekko, im Jahr 2010 gestartet, macht es sich zur Aufgabe, die User vor Spam, personalisierter Werbung und Datenmissbrauch zu bewahren. Ihr Gründer Rich Skrenta hat auch das Open Directory Project ins Leben gerufen. Herausragend bei Blekko: Das Feedback der User wird stark in die Ergebnisse einbezogen. So können die Nutzer die Datenbasis verbessern, indem sie die Suchergebnisse kategorisieren, kommentieren und Filter erstellen. Die Filterung der Suchergebnisse geschieht, indem Slashtags an Suchanfragen gehängt werden. Im Gegensatz zu anderen Suchmaschinen hat Rich Skrento den Algorithmus von Blekko offengelegt.

Zur Suchmaschine Google gibt es viele Alternativen, bei denen auf Privatsphäre Rücksicht genommen wird und innovative Ideen ausprobiert werden. Auch wenn Gewohnheiten manchmal schwierig umzustellen sind, lohnt es sich vielleicht, bei den nächsten Suchanfragen nicht wieder automatisch ins Google-Suchfeld zu klicken.