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Natalie Brunner

Appetite for distraction. Moderiert La Boum de Luxe und mehr.

23. 4. 2014 - 14:29

Year of the I-Wolf

I-Wolf gibt's diese Woche zwei mal live: Am Mittwoch im RadioKulturhaus und am Samstag beim Ute Bock-Benefiz in der Grellen Forelle.

They come at night, they hunt in packs. Ich weiß nicht, woher sich dieses Zitat auf ewig in mein Hirn gebohrt hat. Diese Woche ist es passend für die Aktivitäten von I-Wolf. Am heutigen Mittwoch spielt er mit Freunden im RadioKulturhaus und am Samstag bei "Bock auf Ute" in der Grellen Forelle.

Bock auf Ute

Am Samstag, den 26. April, in der Grellen Forelle

Line-Up
I-Wolf, Austrian Apparel, Florian Horwath, Over At The Stars, EOAE, Julian & der Fux, Laminat, Ranah Geist, Maor Har, Slack Hippy, Sebastian Schlachter, Guiseppe Leonardi, Evren da Conceicao, Tobias Oliver, Tingel Tangel, Simon Riegler, Armin Schmelz, Bernhard Tobola

Für den "Bock auf Ute"-Abend hat I-Wolf auch das Programm zusammengestellt, eine dringende Empfehlung. Wäre es ein Festival, würde ich meine Reizüberflutungsängste aufgrund des exzellenten Line-Ups in die finsterste Ecke der Praxis meines imaginierten Analytikers verbannen.

Aura Anthropica aka Hans Platzgumer, Florian Horwath, Julian & der Fux, Over at the Stars, I-Wolf selbst und viele MusikerInnen mehr werden live spielen. Die Tingel Tangels und die La Boum de Luxe-Kollegen Slack Hippy und Sebastian Schlachter werden auflegen.

Füchse und Wölfe treffen sich für Frau Bock am Samstag in der Forelle und sagen sich noch lange nicht gute Nacht. Seit Ute Bock nach einem Schlaganfall im Krankenhaus und auf Reha ist, hat der Verein finanzielle Probleme. Im März hieß es, dass die Spenden um zehn Prozent zurückgegangen sind, das kann man so nicht hinnehmen und was gibt es Schöneres, als zu feiern und gleichzeitig zu genießen, dass es mit dem Erlös der Aktion auch anderen gut geht. So würde die Ökonomie in einer idealen Welt funktionieren. Es gibt viele Gründe für und keinen Grund nicht diesen Samstag im Ocean of Sound der Forelle zu planschen.

Interview mit I-Wolf

Warum sind Menschen wie Frau Bock so wichtig für diese Welt?

Da sich in unserem Zeitalter wirtschaftlich und gesellschaftlich wieder mal das Recht des Stärkeren durchsetzt und gemeinschaftliche Visionen, Projekte und Plätze fast nur noch kommerziellem Nutzen untergeordnet werden, sind mir Menschen wie Ute Bock mit ihrem sozialen Engagement und politischem Gewissen Vorbild und Mahnung. Sie füllt in Österreich ein Vakuum, das durch die hetzerische Politik der FPÖ, der tumben Willfährigkeit von SPÖVP und der vorurteilsbehafteten Schlagzeilen-Geilheit der Boulevardmedien entstanden ist. Ich wünsche ihr, dass sie sich bald erholt und ihre wichtige Arbeit noch lange weiterführen kann. Und unserem Land wünsche ich, dass viele Menschen Ute Bock unterstützen. Nur so können wir eine moderne, partizipative Gesellschaft werden.

I-Wolf an Synth und Laptop

Pamela Rußmann

Wie hast du die Künstlerinnen für "Bock auf Ute" ausgesucht?

Nachdem wir nicht lange Zeit hatten, ging ich mein Adressbüchlein durch! Matthias Balgavy von der Grellen Forelle machte dann auch Hans Platzgumer klar, also war das Booking Teamarbeit, aber es war eine schöne Herausforderung, bekannte Musiker für den Verein "Ute Bock" zu mobilisieren. Und eigentlich wollten alle, die ich gefragt hab, spielen, es gab nur eben auch Terminkollisionen bei einigen Bands.

Du kuratierst gemeinsam mit Violetta Parisini das Popfest 2014. Gib uns kurz Einblick in die Überlegungen und Notizen eines Kurators zwischen persönlichem Gefallen und der Bürde der Repräsentation.

Zuallererst geht es auch beim Popfest um die Teamarbeit und die macht mit Violetta sehr viel Spaß. Weiters haben wir uns von Anfang an vorgenommen, den Frauenanteil unter den Musikern zu heben. Ein weiterer Punkt ist die Erweiterung des Pop(kultur)begriffs. Was ist heutzutage Underground und was sind affirmative Jugendkulturen? Wir werden jetzt nicht mit großen Antworten oder wissenschaftlichen Aufsätzen kommen, aber uns interessiert beim Kuratieren, das Nebeneinander der Szenen zu einem punktuellen Miteinander auf dem Popfest zu führen.

"Kuratieren" ist ein ebenso umkämpftes wie inflationär verwendetes Wort. Fällt es dir schwer zu entscheiden? Und dass in deiner Brust ein Musikerherz schlägt, macht es das leichter oder schwerer, die Verantwortung zu tragen?

Klar sollte man seine eigene Person nicht mit dem Amt verwechseln. Vio und ich machen es uns nicht leicht und wir müssen natürlich auch Bands von Freunden oder guten Bekannten absagen, wenn sie nicht in unser Konzept passen. Darüber hinaus gibt es dann auch noch ökonomische Gesetzmäßigkeiten, d.h. gehypte Bands sind teuer und es bedarf manchmal einiger Überredungskunst, sie für unser Gratisfestival zu ködern.