Erstellt am: 3. 4. 2014 - 14:23 Uhr
"We're tranquil for a Brutus & hard road for a Cesar"
Isaiah Rashad ist eine Ausnahme. Im Stall seines Labels Top Dawg Entertainment, das uns schon Kendrick Lamar und ScHoolboy Q näherbrachte, ist er der erste nicht aus L.A. stammende Künstler, und dann ist seine Heimatstadt gleich lockere 3.500 Kilometer entfernt. Chattanooga, Tennessee liegt im Einflussbereich von Südstaaten-Rap-Metropolen wie Atlanta und Memphis, deshalb ist seine Sozialisation natürlich mehr Scarface als Dr. Dre und mehr Outkast als 2Pac. Das Duo Andre3000 und Big Boi soll den 22jährigen mit ATLiens übrigens von seinem ursprünglichen Berufswunsch "Priester" abgebracht haben.
Isaiah Rashad
Das Thema Religion kommt in seinen Songs jetzt auch immer wieder vor, aber eher als eine von mehreren Konstanten im kleinstädtischen afroamerikanischen Alltag neben Gewalt und legalen wie illegalen Rauschmitteln.
I've been on pills since a little one
Start with Advil then we level up
Mit seinen Labelkollegen gemein hat Isaiah Rashad einen spielerischen Umgang mit verschiedenen Stimmlagen und eine Vorliebe für zurückgelehnte Beats, die den Texten genug Platz lassen. Zwei Stücke auf seinem kürzlich erschienenen Album Cilvia Demo hat übrigens Farhot aus Hamburg produziert, darunter auch Tranquility, eine Meditation über die vielen Widersprüche, die Isaiah Rashad um sich herum beobachtet.
And some of us fall and some of us hover
And some of us shooters and some of us lovers
Der FM4 HipHop Lesekreis mit Natalie Brunner, Mahdi Rahimi, Ole Weinreich und meiner Wenigkeit hat sich den Song genauer angehört...