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Simon Welebil

Abenteuer im Kopf, drinnen, draußen und im Netz

27. 2. 2014 - 14:07

Vom Schnee zum Fels

Die Love-Games wollen Snowboarden u.a. mit Sackhüpfen wieder zum Funsport machen. Und in "Pura Vida" erzählen zwei der besten Felskletterinnen aus ihrem abenteuerlichen Leben.

Abseits von Metern und Sekunden

Ein wöchentlicher Überblick auf FM4 über sportliche Entwicklungen und anstehende Veranstaltungen.

Die Olympischen Spiele in Sotschi waren der letzte Beweis dafür, dass sich Snowboarden zu einem extremen Leitungssport entwickelt hat. Ohne intensives Training und technische Hilfsmittel wie Airbags lassen sich Triple Corks - ein Muss, um in großen Slopestyle-Contests/1733026) aufs Podium zu springen - eben nicht erlernen.

Die Entwicklung zum Leistungssport sei okay, meint Seppi Scholler, der seit einer gefühlten Ewigkeit in der Snowboardszene präsent ist, als Rider, Labelgründer und Filmemacher. Neben dem Leistungssport bestehe Snowboarden aber auch noch aus einem anderen Teil, dem Funsport-Aspekt: gemeinsam auf den Berg fahren, um Spaß zu haben.

Jetzt ist Seppi Scholler auch unter die Veranstalter gegangen und hat gemeinsam mit anderen am Kärntner Nassfeld die Love-Games ins Leben gerufen, einen Snowboard-Contest der anderen Art, um dem hochkompetitiven Snowboarden den Spaß zurückzugeben.

Snowboarden und Kindergeburtstag

"Der Contest wird eine Mischung aus einer Snowboardsession der ärgsten Fahrer und einer Kindergeburtstagsparty", so umschreibt Seppi Scholler die Love-Games, denn Partyspiele wie Sackhüpfen und Eiertragen sind Teil des Contests. Natürlich fahren die RiderInnen auch über Schanzen und Rails, doch auch hier ist das Setup spielerisch kreativ angelegt, weniger mit riesigen Kickern, sondern viel mit Transitions.

In Zweierteams sollen die RiderInnen noch mehr Teamgeist entwickeln und sich gegenseitig pushen. Dieses Konzept hat etwa die österreichischen Olympiateilnehmer Anna Gasser, Clemens Schattschneider und Matthias Weißenbacher überzeugt und auch einige internationale Fahrer werden beim Contest am Freitag am Start sein. Schnee ist in Kärnten bekanntlich reichlich vorhanden und für die Afterparty arbeiten die Love-Games mit dem Hertzberg-Festival zusammen, die am Nassfeld Kunst und elektronische Musik verbinden.

Pura Vida

Wer die Nase vom Schnee schon voll hat, kann sich am Donnerstag Abend klettermäßig inspirieren lassen. Daila Ojeda und Barbara Raudner, zwei der weltbesten Felskletterinnen, machen eine kurze Pause von den ganz harten Kletterrouten in Spanien, um aus ihrem Kletterleben zu erzählen.

Für Barbara Raudner, die ihr Leben vor ein paar Jahren für das Klettern total umgestellt hat, ist Klettern mehr als nur Sport, sondern ein Lebensstil, wo es darum geht, eine schöne Zeit mit Freunden am Fels zu verbringen. Die kalten Winter verbringt Barbara Raudner meist in Oliana in Spanien, wo sie sich an schwierigsten Routen versucht. Im vergangenen Jahr ist sie etwa, als nur eine von erst einer Handvoll Frauen, eine Route mit dem Schwierigkeitsgrad 8c+ durchgestiegen. Doch nicht nur die schweren Routen haben es ihr angetan, sondern auch das Drumherum. Nach dem Klettern wird am Fels ein Lagerfeuer gemacht, getrunken, Musik gehört und scheinbar ewig über Kletterzüge diskutiert. Barbara Raudner nennt das Pura Vida - den wahren Lebensgenuss.

"Pura Vida", so heißt auch der Multimedia-Vortrag von Barbara Raudner und Daila Ojeda, den die beiden heute Abend im Kletterzentrum Südwand in Perchtoldsdorf südlich von Wien halten werden. Für all jene, die die staubigen Kletterhallen nicht mehr sehen können, wartet eine hervorragende Einstimmung auf die bevorstehende Freiluftsaison.