Erstellt am: 10. 2. 2014 - 15:08 Uhr

"Incredibly we do it, and it resonates the music"

Busta Rhymes und Q-Tip erfreuen sich auch nach mehr als 20 gemeinsamen Jahren im Game bester Feierlaune und Relevanz - ihre Dankeshymne "Thank You" im Fokus des FM4 HipHop-Lesekreises.

Es ist wirklich erstaunlich, wie lange und relativ unbeschadet sich Busta Rhymes an oder nahe der Spitze des Rap-Olymps gehalten hat. Musikalische Trends kamen und gingen, der New Yorker mit der manchmal nicht ganz nachvollziehbaren Atemtechnik ist noch immer da. Zugegeben, da war schon der eine oder andere geschmackstechnische Ausrutscher dabei, aber größtenteils können nicht einmal Hashtags oder trendige Wörter in seinen Songtiteln das unleugenbare Rap-Talent von Busta überschatten.

busta rhymes

Besonders gut kommt Busta meiner Meinung nach immer dann in Fahrt, wenn sein Mentor Q-Tip mit im Gebäude ist. Der hatte ihn schon vor 20 Jahren zu den besten Zeiten seiner Gruppe A Tribe Called Quest regelmäßig auf die große Rap-Bühne geholt - und auch nachdem Busta ihn ruhmtechnisch längst überrundet hatte, kam Tip gerne für den einen oder anderen Gastvers vorbei.

Umso größer die Freude, als uns die beiden Ende letzten Jahres ein gemeinsames Mixtape namens The Abstract & The Dragon in die virtuelle Weihnachtssocke steckten. Kritiker bemäkelten die relativ wenigen ganz neuen Songs, aber als Sammlung der diversen Zusammenarbeiten von zwei bis heute relevanten Rap-Giganten funktioniert das Ganze exzellent - zudem es neben einigen neuen Strophen dann auch noch diesen Über-Hit auf die Ohren gab:

Klar, viel vom großartigen Feier-Vibe des Songs ist dem Sample geschuldet, aber Busta, Tip und ihre beiden Labelbosse Lil Wayne und Kanye West (in Vokal-Cameos) machen sich den Song bestens zueigen. Dass der Gospel-Disco-Dank an den heavenly father womöglich etwas im Kontrast zum hochpromilligen Feierprogramm in den Raps steht, ist auch den Protagonisten klar:

Fuck it, let's get to drinking, poison our livers
Dammit, we sinners when me and Abstract are together

Ob das mit einer Interpretation eines von Mahdi Rahimi ins Spiel gebrachten Sufismus zu tun hat (der Wein steht für die Liebe Gottes) und ob, wie Natalie Brunner meint, Busta Rhymes' Stimme gut gereift ist wie alter Cognac - der FM4 HipHop Lesekreis auf der Suche nach Antworten...