Erstellt am: 15. 1. 2014 - 17:44 Uhr
"Einrichtung für aufenthaltsbeendende Maßnahmen"
Die Vordernberger haben bei einer Bürgerbefragung sich mit einer Mehrheit von 70% für die Errichtung dieses Schubhaftzentrums ausgesprochen. Überzeugt haben dürfte sie dabei die versprochene Arbeitsmarktsituation. "Es bringt mehr als 180 neue Arbeitsplätze durch Umwegrentabilität sowie 13 Mio. Euro Wertschöpfung", so Konrad Kogler, Generaldirektor für öffentliche Sicherheit im Innenministerium. Im Vordernberger Zentrum arbeiten 55 Exekutivbeamte und 68 private Sicherheitsleute von "G4S".
In die Medien kam das heute offiziell eröffnete Haus in den letzten Monaten vor allem durch Verträge des Innenministeriums mit der privaten Sicherheitsfirma G4S, die das Schubhaftzentrum betreibt. Dabei stand nicht nur die auffällig lange Laufzeit von 15 Jahren in der Kritik, sondern auch, dass offenbar - zumindest anfangs - nicht klar geregelt war, welche Aufgaben nun die Polizei und welche der private Sicherheitsdienst übernehmen würde.
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APA/ERWIN SCHERIAU
Etwa 20 DemonstrantInnen protestierten heute in Vordernberg gegen die Eröffnung und wollten auf die "Unmenschlichkeit des Systemes Schubhaft" aufmerksam machen. Die Vordernberger selbst zeigten dafür nur wenig Verständnis. Sie klopften teilweise ausländerfeindliche Sprüche und meinten, die zukünftigen Insassen hätten es "schöner als wir daheim".
Gefängnis kann man das Gebäude jedenfalls nicht nennen, sagt der VP-Nationalratsabgeordnete Werner Amon gegenüber Lukas Tagwerker: "Ein Gefängnis ist es nicht, es ist eine Einrichtung für aufenthaltsbeendende Maßnahmen, ist eher fast vergleichbar mit einer Jugendherberge."

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