Erstellt am: 13. 1. 2014 - 17:04 Uhr
The Soundpark salutes salute!
FM4 Soundpark Act
Österreichische NachwuchsmusikerInnen in der FM4 Auslage, jeden Monat neu. Im Jänner: salute
"Ich hasse es, meine eigenen Tracks zu hören, egal ob im Club oder zu Hause, weil ich dann immer ganz genau weiß, was ich besser machen könnte und dann denk ich mir immer, nein, das hätt ich anders machen können. Aber ich bin mir ganz sicher, dass es vielen anderen auch so geht."
Der Wiener Produzent, DJ und Soundpark Act des Monats salute hat Recht. Nicht nur ihm geht es so, sondern auch der gleichaltrigen neuseeländischen Sängerin Lorde. Sie gesteht im Interview mit dem Rookie-Mag, dass sie einige ihrer Nummern nicht mehr leiden kann und hat dafür auch gleich eine Erklärung parat:

ondrusova
"I mean, you know, it’s just the nature of being our age. (…) There’s this great Ira Glass quote - I’m paraphrasing it, but it’s like, when you first start making stuff, you know it’s not that good, but you know it’s not that good because you have taste, so the trick is to work through that."
Auch salute verfügt über dieses Gespür und den guten Geschmack, wobei er aber nicht immer weiß, wohin seine Reise eigentlich hingehen soll:
"Ich weiß nie, was ich als nächstes machen soll, was jetzt meinen Stil angeht. Ich nehme mir zwar immer vor, meine Musik soll jetzt so oder so klingen, aber dann wird’s wieder ganz anders. Die meisten meiner Tracks sind eigentlich Unfälle. Ich hab da nie irgendwelche Pläne."
Seine "Unfälle" tun zum Glück niemand weh, ganz im Gegenteil - salute trifft mit seinen synthie-infiltrierten Hip-Hop und Bass-Music-Produktionen regelmäßig den Nerv der Tänzer, Soundcloud-Hörer und Blogs, die auch der nötige Turbo-Boost für seine Laufbahn waren. Der Werdegang von salute ist eine dieser fast märchenhaft anmutenden Web 2.0-Geschichten, in der ein junger Bedroom-Producer über Blogs wie Hype Machine und Indieshuffle internationale Bekanntheit erreicht und als es über Nacht gleich 30.000 Likes und Herzen auf einmal regnet, weiß er noch nicht einmal, woher die denn so plötzlich kommen.

Alice Dufay
Doch er weiß noch ganz genau, woher seine Begeisterung für elektronische Musik kommt: "Ich hab mit elf begonnen, elektronische Musik zu hören und war ziemlich fasziniert davon. Deshalb wollte ich wissen, wie die ganzen Künstler es geschafft haben, diese Musik herzustellen und hab dann selber mit dem produzieren begonnen. Nach ein paar Monaten bin ich draufgekommen, dass sich meine Sachen eigentlich nicht so schlecht anhören und dann hab ich sie an ein paar Labels geschickt".
Die ersten Releases von salute waren Drum’n’Bass-Nummern, die z.B. auf dem britischen Label Blue Mountain veröffentlicht wurden. Doch im Laufe der Zeit wurde ihm die DnB-Szene zu langweilig, eine neue musikalische Ausrichtung war die Folge: "Die UK-Bass-Welle aus England hat mich ziemlich mitgerissen und dann hab ich begonnen, so was in der Art zu machen. Und dann kam die Trap-Welle aus Amerika und die hat mich auch wieder mitgerissen. Ich wurde ziemlich von diesen Trends beeinflusst und dann habe ich begonnen, diese Elemente aus UK und US zu verbinden".
Salute ist nicht nur Produzent, sondern auch Remixer und DJ in Clubs, in die er als 17-Jähriger eigentlich noch gar nicht hineinkommen würde. Seine DJ-Sets folgen einer strikten Aufteilung: ein Drittel ist noch unveröffentlichtes Material von ihm, ein Drittel besteht aus seinen bekannteren Produktionen und Remixes und ein Drittel ist die Musik von anderen. Am liebsten übrigens von seinem Idol Rustie, mit dem er auch schon verglichen wurde.
Young Fresh New
salute hat 2013 bei der FM4 Unlimited Sause im Wiener Rathaus aufgelegt.
Vor kurzem ist salutes erste EP "Lionheart" auf dem britischen Label Cool Kid Music erschienen und im Februar steht der erste offizielle Remix von Sam Smiths "Money on my Mind" an. Nachdem Sam Smith, der als Sänger des Disclosure-Hits "Latch" bekannt wurde, soeben auf Platz Eins der BBC Sound of 2014-Liste gelandet ist, stehen die Chancen ziemlich gut, dass auch salute von diesem Hype profitieren wird.
Dieses Element ist nicht mehr verfügbar